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Far Cry 5

Far Cry 5 - Erkundung von Hope Country

Ubisofts Open-World-Shooter kehrt mit einem neuen Ableger zurück und wir haben uns zwei Stunden angesehen, was Far Cry in Montana abliefert.

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Im Juni konnten wir auf der E3 zum ersten Mal Far Cry 5 anspielen und uns den kleinen Bereich Fall's End in Hope County, Montana, anschauen. Ubisoft hat uns vor kurzem erneut die Chance gegeben, in das Spiel zu schauen und uns ein viel größeres Areal vorgestellt. Zwei Stunden lang haben wir uns mit der Fortsetzung der erfolgreichen Open-World-Reihe beschäftigt und dabei unter anderem den Koop-Modus ausgecheckt.

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Wie schon zuvor begann unsere Reise in Fall's End und es gab eine Vielzahl an Beschäftigungen, die von uns erledigt werden wollten. Figuren wie Mary May Fairgrave versorgen uns mit Story-Missionen, doch wie aus anderen Teilen der Serie (oder allgemein von Ubisoft-Spielen in den letzten Jahren) ist die Reihenfolge, in der wir diese Inhalte angehen variabel und uns selbst überlassen. Ich habe mich deshalb vor allem darauf konzentriert, den etlichen Freizeitbeschäftigungen nachzugehen, die überall auf der Karte verstreut waren.

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Ähnlich zu Ghost Recon: Wildlands ist es unsere Aufgabe jeden Anführer des Kults niederzuringen und das machen wir, indem wir ihnen „ans Bein pissen" (das drückte Ubisoft zumindest so aus). Dadurch zwingen wir die obersten Mitglieder dazu, sich um uns zu kümmern und locken sie gleichzeitig aus ihren Verstecken hervor. Natürlich hilft uns das Erledigen von Story-Missionen bei diesem höheren Ziel, denn alles dreht sich darum den Widerstand zu aktivieren. Während wir also ein lokales Scharmützel bestreiten und für Unruhe in den Kartezonen sorgen (wichtige Kultisten töten, Lieferanten des Kults abfangen oder deren Kram stehlen) treiben wir eine Leiste nach oben und nähern uns stetig unserem Ziel. Die bekannten Außenposten sind übrigens ebenfalls wieder mit am Start und verleihen unseren Alliierten eine schnieke Operationsbasis, wenn wir sie den toten Kultisten aus den Klauen gerissen haben.

Sobald wir diese Siedlungen erobert haben werden weitere Aufgaben im Zielbereich freigeschaltet, das reicht von simplen Missionen mit hilfreicher Waffenbelohnung bis hin zu beschäftigenden Nebenaufgaben, die uns mit anderen interessanten Dingen ausstatten. Es lohnt sich also sich von Zeit zu Zeit ein bisschen genauer in einem Gebiet umzusehen, bevor man ins nächste vorrückt. Das soll aber nicht heißen, dass wir nervige Dinge machen müssen (diesen Eindruck habe ich zumindest nicht gewonnen). Ubisoft hat uns zu verstehen gegeben, dass es in Far Cry 5 nicht darum geht auf Türme zu klettern oder sich stundenlang umzuschauen - man soll die Welt selbstständig für sich entdecken.

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Wer sich das erste Mal durch Hope Country bewegt, dem dürfte schnell auffallen, dass es wirklich sehr viel zu tun gibt. Ehe man sich versieht ist die Oberflächenkarte mit etlichen Icons übersät und sicher nicht alle sind hilfreich. Angelplätze werden uns zum Beispiel sicher nicht dabei helfen, dem gewalttätigen Kult aus Montana zu vertreiben, doch interessante Gespräche mit den Bewohnern dieses Ortes könnten sich durchaus als nützlich erweisen. Von einem besorgten Bürger haben wir zum Beispiel den Hinweis bekommen, an einem bestimmten Ort nach einer verloren gegangenen Kiste zu suchen, um im nächsten Kampf gegen die Sekte besser dazustehen. Wie nett von dem!

Es ist wirklich beeindruckend, wie authentisch sich diese Welt anfühlt. Ab und zu erscheinen links und rechts auf unserem Weg Missionen, die sofortiges Handeln erfordern - etwa das Befreien von Geiseln oder das Bekämpfen von wilden Tieren. Die Tierwelt ist selbstverständlich erneut ein fester Bestandteil des Far Cry-Franchise und wer nicht aufpasst, wird in den Weiten der Spielwelt schnell zum unfreiwilligen Leckerbissen eines Wolfsrudels. In einer Mission mussten wir zwei Bewohner aus den Fängen der Kultisten befreien, nur um ihnen anschließend dabei zuzusehen, wie sie von einem wilden Bären umgetackelt wurden. Montana ist eine harte Welt, soviel steht auf jeden Fall fest.

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Einer meiner Kollegen konnte Far Cry 5 bereits auf der E3 spielen und erklärte mir damals, dass ich mich auf Gunplay im Stile von Ghost Recon: Wildlands freuen sollte. Nachdem ich selbst gespielt habe, kann ich dieser Einschätzung überhaupt nicht zustimmen. Die Kult-Anhänger sind erstaunlich widerstandsfähig und fressen etliche Kugeln, bevor sie das Zeitliche segnen. Ich habe deshalb schnell gelernt, dass man nicht jeden Schusswechseln mitnehmen sollte (obwohl das natürlich auch gut möglich sein wird). Außerdem fiel mir auf, dass die Munition zumindest in den von mir gespielten Bereichen noch relativ beschränkt schien. Wer sich immer mit dem neuesten Kram auszurüsten will, sollte sich auf ständiges Looten gefasst machen.

Da sich die Wummen sehr deutlich voneinander unterscheiden müssen wir für jede Situation entsprechend ausgerüstet sein. In einer Mission näherten wir uns einer gesicherten Farm, um dort gehaltene Geiseln zu retten. Da die Zivilisten mit Benzin übergossen wurden und wir die Situation nicht unnötig aufheizen wollten, musste das alles natürlich leise vonstattengehen. Wir wählten deshalb eine schallgedämpfte Pistole und mussten schnell einsehen, dass wir damit keinen ernstzunehmenden Schaden gegen die Flammenwerfer-tragenden Patrouillen mit ihrer dicken Hitzepanzerung ausrichteten. Doch da unser Arsenal viele unterschiedliche Argumentationsverstärker beinhaltet, musste ich mich eben anders ausrüsten und wechselte zwischen dem Sniper, einem Bogen oder dem guten, alten Baseballschläger.

Da Medikits rar gesät sind und sich unser Leben nicht von selbst regeneriert, können wir uns gelegentlich in ziemlich verzwickte Situationen begeben. Dass ganz Hope County von wahnsinnigen Sektenmitgliedern bevölkert wird und wir kaum einzige Straße überqueren können, ohne uns ein Feuergefecht mit den Hillbillies zu liefern (weil diese Leute einfach furchtbar schnell provoziert werden). Der seichte Ton der klassischen Far Cry-Spiele bleibt während dieses ständigen Geballers natürlich beibehalten, das soll ja auch so sein. Ein weiteres, wiederkehrendes Element von Far Cry 5 ist der ernste Ton, den die Geschichte ab und zu einschlägt - besonders wenn es um die „Reinigung" von Sünden geht. Wir werden euch nichts vorwegnehmen, aber in einigen Missionen haben wir ein Verständnis davon bekommen, wie die Strukturen innerhalb des Kults funktionieren. Alle Mitglieder von Johns „Familie" scheinen in der Kampagne ihre eigenen Motive auszuspielen, was nach einem spannenden Plot klingt.

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Die letzte halbe Stunde unserer Sitzung waren wir kooperativ unterwegs, was - falls ihr es noch nicht wusstet - von Anfang bis Ende des Spiels verfügbar sein wird. Ob wir zusammen fischen gehen, der Hauptquest verfolgen oder einfach nur durch die Gegend streifen; alles ist mit einem Freund möglich und scheint ambitioniert. Leider war die Testversion noch nicht sonderlich weit vorangeschritten, weshalb wir mit einigen derben Spielfehlern konfrontiert wurden, die der gesamten Veranstaltung einen eher unschönen Abschluss verlieh. Die ersten Eindrücke erinnern mich aber schon jetzt sehr an das, was uns Ubisoft dieses Jahr mit Ghost Recon: Wildlands angeboten hat und das hat mir gut gefallen.

Nach einer ersten umfangreicheren Inspektion scheint Far Cry 5 viele Dinge zu beinhalten, für die die Serie berühmt geworden ist. Die offene Welt ist gefüllt mit etlichen Aktivitäten, einer feindseligen Tierwelt und jeder Menge Knarren. Alles ist unterhaltsam und beschäftigt uns, doch es gibt gleichzeitig etwas, das dem neuen Open-World-Abenteuer von anderen Titeln des Genres unterscheidet. Das amerikanische Setting ist offensichtlich ein großer Bestandteil vom Selbstverständnis des Spiels, in meinem Spielerlebnis stand aber vor allem der Fokus auf die organische Erkundung der riesigen Spielwelt im Vordergrund. Mir gefiel sehr, was mir Ubisoft zeigte und wenn das alles auch noch im Koop so wunderbar spielbar ist, wird das doch gleich noch schöner.

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