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Monster Hunter: World

Monster Hunter: World - Online-Jagden angespielt

Vor einigen Wochen haben wir endlich den Koop-Modus von Monster Hunter: World angespielt und konnten einige anfängliche Bestien im Jäger-Quartett erlegen.

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In unserer ersten Vorschau zu Monster Hunter: World haben wir bereits über die Spähkäfer gesprochen und wie sie dabei helfen, unsere Jagd zu erleichtern. Als uns Capcom das Spiel zum letzten Mal zeigte, stand die Inszenierung der Jagd und der Online-Modus im Vordergrund. Spieler sollen ein Gefühl für die Biotope bekommen, in denen sich die unterschiedlichen Lebewesen bewegen. Die lebhafte Flore und Fauna sollte diese Eindrücke verstärken, was durch die neue Rechenkraft der Konsolen realisiert wird. Dieser fremde Kontinent besteht aus offenen Karten (die genaue Anzahl hat uns Capcom noch immer nicht verraten), denn die neue Spielwelt wird sich substanziell von der alten unterscheiden.

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Gespielt wurden die ersten zwei Stunden des Actionspiels, allzu viele Details über den Prolog dürfen wir euch an dieser Stelle aber noch nicht verraten. Nachdem die Jäger von der fünften Flotte, zu den auch unser frisch aus dem Charakter-Editor geschlüpfter Protagonist gehört, Fuß auf der „Neuen Welt" Astera setzt, müssen erst einmal die üblichen Botengänge tätigen und Hände schütteln. Wir sind auf dieser besonderen Mission weil unsere Division ein Naturphänomen untersuchen soll, das mit den mächtigen Drachenältesten zusammenhängt. Diese gewaltigen Bestien pilgern alle paar Jahre nach Astera und unsere Abteilung soll herausfinden, was hinter dieser verheerenden Wanderung steckt.

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Der erste Eindruck des Jäger-Dorfes war detailverliebt und liebenswürdig. Ohne die Erwartungen zu hoch schrauben zu wollen bin ich mir sehr sicher, dass Monster Hunter-Fans die Inszenierung lieben werden. Markant überzeichnete Charaktere begrüßen uns im Jäger-Camp, an dessen Ecken liebevoll gestaltete Bereiche verschiedener Personengruppen aufgebaut wurden. Sei es eine notdürftig unter einem Zelt aufgeschlagene Bibliothek mit Gelehrten, einer Grotte für die Forschungstruppe oder die begeisterten Schmiede, für die die Herstellung meiner Gleve offenbar die spannendste Aufgabe der letzten Wochen war. Der Star unter all diesen Details ist der Kochbereich, angeführt von einem miauskulösen Kater, der sich während der gesamten Essenszubereitung kein einziges Mal rührt und gleichzeitig unglaublich gefeiert wird. Mit wie viel Liebe sich Monster Hunter: World inszeniert, das wird einem nur schwer begreiflich, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Freunde japanischer Over-the-Top-Action werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen.

Vom Sprung auf die Konsole (und dem PC) profitiert auch das Online-Spiel, das die klassische Trennung zwischen Einzelspielerabenteuer und Mehrspielermissionen hinter sich lassen will. An einem der überall im Dorf aufgestellten Anschlagsbretter teilen wir einen angenommenen Auftrag mit Fremden, die uns entweder während der Vorbereitung einer anstehenden Jagd oder in dessem Prozess beitreten dürfen - jedenfalls, sofern es die Missionsrestriktionen erlauben. Aktuell dürfen sich nur die Jäger unserer Expedition anschließen, die in der Story bereits mindestens ebenso weit vorangeschritten sind, wie wir...

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Neben diesem klassischen Matchmaking-System wird es noch einen dynamischeren Zugang zu den Missionen geben. Sobald ein Jäger während einer Mission per Leuchtfackel um Hilfe ruft, dürfen Mitspieler dem armen Dinofutter zu Hilfe eilen und die restliche Mission zusammen durchführen. Diese Funktion ist praktischer als man denkt, denn dahinter verbirgt sich ein schneller Zugang in das Spiel eines Freundes, falls man die Geschichte kooperativ erleben möchte. Aktuell ist das nämlich vor allem Anfangs nicht wirklich möglich, da beide Spieler immer wieder von Videosequenzen und Ähnlichem unterbrochen werden (was in einer gemeinsamen Sitzung nicht gestattet ist).

Unser Palico-Gefährte ist natürlich ebenfalls wieder mit dabei und wir dürfen dem Wesen im Charaktereditor ein individuelles Aussehen verpassen. Der Begleiter wird in der Hauptgeschichte einige wichtige Rolle übernehmen, steht aber ausschließlich Solo-Jägern zur Verfügung. Statt unseres Palicos haben uns drei echte Jäger auf einigen Missionen im uralten Wald von Monster Hunter: World begleitet. Wer die Mathematik grundlegend beherrscht, dem wird auffallen, dass diese Änderung im Zahlenverhältnis einen großen Unterschied im Spielgefühl auslöst. Obwohl unser Katzenbegleiter hilfreich und sehr lustig ist, sind fokussierte, echte Spieler ein sehr viel nützlicherer Zusatz - beim Erforschen und besonders im Kampf gegen gefährliche Monster.

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Zu Beginn des Spiels werden Veteranen der Serie keine Herausforderungen vorfinden, doch um das System auszuprobieren haben wir dennoch zu viert auf einen Groß-Jargas herumgekloppt. Nach gut einer Minute ist das Monster gefallen, was mich ein bisschen an den Mehrspielermodus von Dark Souls erinnerte (der Vergleich passt aus mehreren Gründen). Ein fixierter NPC mit fixem Angriffsrepertoir soll sich gleichzeitig gegen bis zu vier intelligente Feinde verteidigen und hat dabei keine Siegesbedingung (wenn ein Spieler stirbt, kämpfen die anderen drei weiter) und der Verletzte spawnt im Camp neu. Sobald die Leute wissen was sie erwartet (und man muss ja zwangsläufig mit Spielern zusammenspielen, die im Spielverlauf weiter sind, als man selbst), wandelt sich der Spielfluss.

Starke Gegner sind gefährlich, weil sie einen isolierten Jäger mit einer einzigen Kombo zerreißen können, entsprechend viel Schaden austeilen und ebenso zäh sind. Im Mehrspielermodus soll abhängig zur Anzahl der Jäger die Bedrohung eines Monsters skalieren, doch in unserer Session wirkte das System noch nicht final. Wenn Capcom daran bis zum Start Ende Januar schraubt, dann braucht sich niemand Sorgen machen, dass es ein riesen Spaß ist, gemeinsam mit Freunden einen haushohen Drachen zu jagen. Im Einzelspielermodus bleibt es trotzdem spannend, zwischen den Rollen des Jägers und der des Opfers zu tauschen, im Mehrspielermodus kommt dieses Verhältnis aktuell und zu Beginn unserer Reise gar nicht erst auf.

Im kooperativen Zusammenspiel fielen mir noch einige andere Dinge auf: Jeder Spieler sammelt eigenständig Ressourcen und niemand muss seine Beute mit seinen Mitspielern teilen. Die Spähkäfer-Funktion findet ebenfalls individuell statt, wir können uns also von der Truppe trennen, um uns selbst umzuschauen. Was die herrlich inszenierte Welt von Monster Hunter: World etwas durchbricht, ist die Tatsache, dass es halbdurchlässige Kollisionsbereiche gibt. Spieler können durch andere Charaktere, friedliche Monster und einige starre Objekte problemlos hindurchlaufen. Dieser Umstand ist der Funktionalität geschuldet, denn die wunderbar überladene Welt soll letztlich ja spielbar bleiben. Ein bisschen die Immersion stören, tut es aber trotzdem (und richtig lustig wird es in einer Gameplay-Präsentation).

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Monster Hunter: World hält viele Überraschungen bereit und kann für Fans richtig spannend werden. Dass wir nicht zusammen mit Freunden von Anfang bis Ende in derselben Spielsitzung sein dürfen fühlt sich nicht sehr zeitgemäß an, doch mit Kumpels einem großen Dino hinterherzurennen macht so ziemlich alles irgendwie wieder wett. Diesen irren Spaß, den Monster Hunter: World in so vielen Bereichen versprüht, miteinander zu teilen, das wird eine herrliche Freude sein, doch wie lang, abwechslungsreich und unterhaltsam das Abenteuer am Ende ausfällt, das erfahren wir erst Anfang nächsten Jahres. In knapp drei Wochen könnt ihr euch aber selbst ein Bild machen, denn da startet auf der Playstation 4 die exklusive Demo für PS Plus-Spieler.

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