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Sniper Elite 4

Sniper Elite 4

Mit Sniper Elite 4 zieht es den Elite-Scharfschützen Karl Fairburne ins mediterrane Italien. Dort müssen wir faschistische Pläne vereiteln und böse Nazis abknallen.

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Rebellion ist als Studio Experte auf dem Gebiet der Scharfschützen-Spiele - und diese Raffinesse bezieht sich insbesondere auf die Weltkriegs-Shooter. Etwas mehr als zwei Wochen vor dem Erscheinen von Sniper Elite 4 haben wir die Gelegenheit bekommen, ins neueste Abenteuer der beliebten Actionspiel-Reihe intensiv reinzuschauen und einige niederträchtige Nazis abzuknallen. Die nur etwa zweistündige Präsentation hat zwar nicht alles gezeigt, dafür aber einen tollen Eindruck hinterlassen.

Sniper Elite 4 ist ein reinrassiges Sniper-Spiel. Ziele werden auf der riesigen Missionskarte ausgespäht, markiert und brutal niedergeschossen. Wir dürfen feindliche Stellungen sabotieren, Sprengfallen und Hinterhalte legen und unachtsame Feinde in einer akribisch vorbereiteten Kettenreaktion töten. Was ich an der Reihe besonders schätze, sind die vielen kleinen Details im Leveldesign, die querdenkende Spieler und innovative Ansätze belohnen. Einem patrouillierenden Lastwagen eine Ladung Sprengstoff anheften, die Granaten eines Soldaten ins Visier nehmen oder die Umgebung zum Eliminieren von Feinden einsetzen - all das bringt eine so wichtige strategische Komponente ins Spiel.

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Sniper Elite 4 sieht wunderbar aus, es ist ein aktueller Shooter, der seine Technik beherrscht.
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Das Gameplay von Sniper Elite 4 ist wie erwartet punktgenau und ausgefeilt. Auf den leichteren Schwierigkeitsgraden haben wir Starthilfen, wie den Einschlagspunkt der Kugel - damit wirklich jeder Spieler trifft. Leises Vorgehen wird belohnt, dauert jedoch auch seine Zeit. Wenn das Chaos ausbricht und wir zu Schnellfeuerwaffen greifen, verliert das Spiel schnell etwas von seinem Charme. Die schallgedämpfte Variante des Scharfschützengewehrs nutzt spezielle Kugeln, die nicht so weit fliegen wie eine normale Patrone. Um auf große Strecken präzise zu bleiben, verstellen wir manuell den Entfernungsmesser und nutzen, wenn möglich, den Lärm eines tieffliegenden Flugzeuges, um das Mündungsfeuer zu übertönen. Wind, Wetterbedingungen und Temperaturen spielen erst auf den höheren Schwierigkeitsgraden eine Rolle.

Rebellion entführt uns in Sniper Elite 4 als Lieutenant Karl Fairburne ins mediterrane Inselparadies von San Celini. Dort testet die deutsche Luftwaffe eine neue Superrakete, die verheerenden Schaden anrichtet und womöglich den Ausgang des Zweiten Weltkrieges beeinflusst. Das wollen wir natürlich verhindern und müssen dazu die Pläne der Nazis durchkreuzen. Im Klartext bedeutet das: Alle hohen Nazi-Offiziere töten und Hitlers Expansion in eine katastrophale Niederlage verwandeln - der Rest ist Geschichte.

Die Kampagne wird acht Level umfassen, wenn diese in etwa den Umfang des ersten Mission widerspiegeln, könnten wir gut zehn bis zwölf Stunden lang beschäftigt sein. Auf der Karte gab es mehrere Missionsziele und diverse Sammelobjekte, die zusammen mit den Waffenherausforderungen für zusätzliche Motivation sorgen werden, selbst wenn wir die Story bereits durchgespielt haben. Mehr Spielspaß gibt es im Koop und in den sechs Mehrspieler-Modi, darunter Capture the Objective, Survival und das klassische Deathmatch. Sniper Elite 4 soll aber auch nach dem Launch von Entwicklerseite unterstützt werden, Premium-DLC wurden bereits bestätigt.

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Wind, Wetterbedingungen und Temperaturen spielen erst auf den höheren Schwierigkeitsgraden eine Rolle.

Den Horde-Modus Survival haben wir uns schon genauer angeschaut. Bis zu vier Spieler versuchen darin, zwölf Wellen anrückender Feinde zu überleben und gleichzeitig möglichst viele Punkte zu erzielen. Auf der Karte befindet sich eine Position, die Munition auffrischt. Gegner werden jedoch versuchen, diese einzunehmen, deshalb sollten wir schon früh damit beginnen, Leichen zu durchsuchen um so an wertvolle Gegenstände zu gelangen. Die Wellen steigen sehr schnell im Schwierigkeitsgrad, nach kurzer Zeit kommen verstärkte Feinde und sogar Panzerwagen, die unsere Position stürmen. Wenn ein Verbündeter fällt, haben wir ein paar Sekunden Zeit, ihm beizustehen und ihn wiederzubeleben. Falls das nicht gelingt, spawnt der gefallene Spieler am Ende der Welle erneut.

Die Sniper Elite-Serie ist nicht zimperlich in seiner Gewaltdarstellung. Paul Wright, der Senior Level Designer von Sniper Elite 4, verriet mir während der Anspielpräsentation, dass es in der Community eine große Nachfrage nach Mod-Support gebe, weil einige Spieler offenbar eigenständig den krassen Gewaltgrad des Spiels weiter in die Höhe schrauben wollen. Ob man das wirklich braucht, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Wem es nicht genügt, Gegnern die Augen aus dem Kopf zu ballern, der hat vielleicht auch einfach andere Probleme. Die sagenumwobene Kill-Cam zelebriert jedenfalls tödliche Organschüsse ohnehin in grausiger Manier, das ist allerdings optional und darf im Optionsmenü ausgeschaltet werden.

Sniper Elite 4 macht spielerisch einen starken Eindruck. Die solide Shooter-Mechanik wird mit großen, offenen Karten ergänzt, auf denen raffinierte Fallensteller einen Heidenspaß haben werden. Dazu kommt die bewährte Rebellion-Formel, der heftige Gore-Faktor und die Tatsache, dass wir eindeutig niederträchtige Nazis eliminieren. Das Spiel sieht wunderbar aus, ist ein aktueller Shooter, der seine Technik beherrscht. Ob die Multiplayer-Modi auch auf lange Sicht überzeugen, wage ich zu bezweifeln. Nicht, weil mir etwas nicht gefällt oder das alles halbherzig wirkt, eher ist die Konkurrenz aus dem letzten Herbst einfach zu stark. Der Einzelspieler-Part hingegen überzeugt und macht Lust auf mehr Sniper-Action.

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Unser Ziel: Alle hohen Nazi-Offiziere töten und Hitlers Expansion in eine katastrophale Niederlage verwandeln

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