Von Pikmin 3 für die Wii U gibt es derzeit nur eine kurze Demo. Darin werden ein paar neue Spielmechaniken vorgestellt. Im ersten Teil gilt es, in sieben Minuten so viele Früchte wie möglich zu sammeln. Wir sehen die Pikmin in gewohnt grüner Umgebung und kämpfen gegen die lustigen roten Feinde, die an mutierte Erdbeeren erinnern. Die Pikmin können sich noch immer durch süße Flüssigkeit weiterentwickeln und eine volle Blüte statt eines Blattes am Schopf tragen. Zudem dürfen sie jetzt Brücken bauen, auch das wird demonstriert. Und natürlich feiern die neuen Pikmin ihre Premiere.
Bisher kennen wir aus dem ersten Spiel die kleinen Typen in den Farben rot, blau und gelb. Im zweiten Teil folgten in den Höhlen violett und weiß. Dazu gesellen sich im dritten Abenteuer nun Stein-Pikmin. Zusammen mit den roten, blauen und gelben Pikmin müssen wir ein erstes Level meistern. Erinnern wir uns: Rote Pikmin sind resistent gegen Feuer, blaue ertrinken nicht im Wasser und helfen ihren Artgenossen im kühlen Nass und gelbe lassen sich höher werfen und sind immun gegen Elektrizität. Die Stein-Pikmin wiederum sind schwer und robust. Sie sind effektiver gegen Gegner mit einem Panzer und können Hindernissen einen schweren Schaden zu fügen, wenn wir sie werfen.
Auch diese Elemente waren Teil der ersten Herausforderung. Spinnenartige Gegner besaßen etwa einen Schutz, der erst gebrochen werden musste. Und mit den Stein-Pikmin sind Tore noch nie so schnell gefallen. Ihren wirklich großen Auftritt allerdings hatte die neue Art beim zweiten Teil der Demo in einem Bosskampf. Ein riesiger Ur-Käfer steht uns gegenüber. Dieses Monster läuft quer über das Arena-artige Feld und krabbelt auch ohne Probleme an der Wand entlang. Seine Haut ist mit einer Schutzhülle versehen. Gegen die können die Pikmin nur wenig ausrichten. Also werfen wir gezielt Stein-Pikmin gegen die einzelnen versiegelten Körperglieder. An den offenen Stellen haften sich die nun roten Pikmin bestens fest und das Biest fällt in Rekordzeit.
Violette und weiße Pikmin soll es übrigens nach einem Kommentar von Entwickler Miyamoto weiterhin geben, aber in der Demo sind diese nicht zu sehen. Außerdem sind auch pinke Pikmin mit von der Partie, die wohl die Fähigkeiten besitzen, fliegen zu können. Deren offizielle Enthüllung hebt sich Nintendo aber für einen späteren Zeitpunkt auf. In Sachen Enthüllungen ist die Demo ziemlich konservativ. Sie ist vielmehr eine Erinnerung an die großartige Zeit mit Pikmin als ein echter Ausblick darauf, was uns auf der Wii U wirklich Neues erwartet.
Eine weitere nicht voll spielbare Überraschung betrifft den Pikmin-Führer. Es fällt wahrscheinlich nur Anhängern der Serie auf, aber unser geliebter Captain Olimar ist aus bisher unbekannten Gründen nicht Teil des Spiels. Dafür sollen wir aber die Kontrolle über bis zu vier Anführer übernehmen und entsprechend spezifische Teams organisieren können. Ob Olimar wohl entführt wurde und wir ihn retten müssen? Im Vorgänger machte er sich noch selbst auf eine Rettungsmission - vielleicht ist ihm nun etwas zugestoßen?
Das Werfen übrigens ist auch eine Auffälligkeit bei Pikmin 3. Wir können Pikmin nun nicht mehr um uns herum gruppieren. In der Demo war es nur möglich, die kleinen Pflanzenwesen mit Hilfe des Pointers der Wii-Fernbedienung zu werfen. Für Serienfans fühlt sich das etwas merkwürdig an, denn statt Pikmin durch die Luft zu schleudern, war es meist einfacher, die Horde direkt an einen Gegenstand oder einen Gegner zu lotsen. Die Wii-Fernbedienung erleichtert zudem das Zielen sowie das Einsammeln durch Rufen. Wir zeigen einfach auf den gewünschten Punkt und bestätigen die Aktion.
Das Wii U-Gamepad soll offensichtlich auch als Steuerungsgerät funktionieren, aber in der Demo war dies noch nicht möglich. Dennoch zeigte es grob eine Karte an, auch wenn wir diese eigentlich überhaupt nicht brauchten. Und es gab eine Abspiel-Funktion, mit der unsere Aktionen aufgezeichnet wurden und wir vor- und zurückspulen konnten, um einen Blick dafür zu bekommen, welche Routen wir genommen hatten und wo es Verbesserungespotential gibt. Eine nette Idee, aber sicher nichts, für das der zweite Bildschirm unbedingt nötig wäre.
Kein Wunder also, dass wir uns fragen, warum wir überhaupt auf die Wii U warten mussten. Bisher ist nichts bekannt, das explizit die neue Plattform begründet. Und daher kommt wohl auch ein Teil der Enttäuschung. Pikmin 3 ist ohne Frage lustig, es macht wirklich Spaß, mit den neuen Wesen unbekannte Welten zu erforschen und die HD-Grafik ist absolut brilliant. Aber warum wurden wir auf der Wii nur mit einem Aufguss versorgt und haben nun das Gefühl, einen nie veröffentlichten Aufguss auf der Wii U zu erleben.