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Tera

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Früher da kamen aus dem Hause Frogster eher durchwachsene Spiele auf den Markt, welche nicht unbedingt überzeugten. Das merkte die Firma auch nach einer Weile. Die Folge: Das Geschäftsmodell wurde geändert. Der Fokus wurde auf kostenlose Onlinerollenspiele gelegt, welche sich im Laufe der Zeit über Mikrotransaktionen finanzieren sollten. Das Modell funktioniert bisher auch ganz gut. Doch nun will der Publisher etwas Neues wagen.

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Mit Tera - The Exiled Realms of Arborea hat sich das Unternehmen das Erstlingswerk der Bluehole Studios aus Korea gesichert. Doch kostenlos soll das Ganze dann nicht zur Verfügung gestellt werden. Dieses Mal wird es monatliche Gebühren geben, auch wenn noch offen ist, wie hoch diese ausfallen werden. Da kommt natürlich sogleich die Frage auf, ob das denn auch gerechtfertigt ist. Wir haben uns das ganze einmal angeschaut.

Auf den ersten Blick wirkt Tera wie jedes andere Onlinerollenspiele. Es gibt eine große Welt, es gibt Helden und es gibt böse Monster. Und natürlich gibt es auch eine umfangreiche Charaktererstellung. Da darf der Spieler dann so ziemlich alles einstellen, was auch immer er mag. Er hat die Wahl zwischen sechs Völkern, wobei natürlich wieder verschiedene Klassen zur Verfügung stehen und eine jede ihre Vor- und Nachteile mit sich bringt. Der Lanzer zum Beispiel ist der perfekte Tank, kann aber ohne Priester auch nicht ewig leben. Vorab gilt schon jetzt, dass da für jeden Spielertyp die richtige Klasse mit dabei ist. Die Frage des Geschlechts stellt sich als nächstes. Ist das gewählt, geht es weiter. Egal ob Gesichtbehaarung oder Körpergewicht: Einfach jedes Detail lässt sich einstellen. Allein mit der Schaffung der eigenen Spielfigur können interessierte Spieler Stunden verbringen, sofern sie es denn möchten.

Tera
Hübsch schaut es aus, das neue Spiel vom Free-to-Play-Spezialisten Frogster. Diesmal wird es aber nicht kostenlos spielbar sein.

Ist der eigene Avatar zusammengeschustert, geht es auf in die Spielwelt. Arborea bietet hierbei eine Startregion, in welcher alle Rassen zusammen beginnen. Die Insel ist recht klein gehalten und bietet zahlreiche Quests und Gegner, damit die Spieler im Level aufsteigen können. Danach warten noch insgesamt drei riesige Kontinente auf ihre Entdeckung. Ein Vierter ist zwar bereits auf der Karte zu sehen, doch wird er beim Start des Spiels nicht zur Verfügung stehen. Frogster plant hier schon jetzt eine mögliche Erweiterung oder ein größeres Update. Was von beidem am Ende zutrifft, das muss sich erst noch zeigen.

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Da lange Reisen in einer Welt, in welche bisher über 600 Aufgaben eingebaut wurden, natürlich verdammt lange dauern kann, gibt es auch ein Reisesystem. Das Pegasus-System hat seinen Namen hierbei nicht von ungefähr. Die fliegende Pferde transportieren die Spieler wohin auch immer sie möchten, sofern sie den Ort bereits einmal zuvor bereist haben. Damit auch das nicht wieder Stunde um Stunde dauert, beschleunigen die Biester nach einiger Zeit auf Hyperraum, sodass sich die Reisezeit noch einmal verkürzt. Alternativ darf auch zu Fuß oder per Reittier durch die Welt gereist werden. Flugmounts sind übrigens für den Start nicht geplant.

All das klingt bisher ja noch recht gewöhnlich. Noch ist nichts dabei, was Tera von anderen Onlinerollenspielen großartig unterscheiden würde. Doch eine Sache gibt es, die den Titel tatsächlich aus der Masse hervorstechen lässt. Und das ist das Kampfsystem. Anders als bei der Konkurrenz geht es bei Tera tatsächlich um Geschick. Einfach nur auf ein Monster draufklicken, das reicht hier nicht aus. Dann nämlich macht der Charakter nur das eine: Rein gar nichts. Das Spiel aus dem Hause Bluehole setzt auf eine direkte Steuerung. Wer kämpfen will, der muss den Gegner anvisieren und dann draufhauen, so wie man das zum Beispiel aus Action Adventures kennt. Auch Heiler können nicht mehr einfach einen Kollegen im Inventar auswählen und ihn dann die Lebenspunkte schenken. Auch sie müssen zielen und treffen. Damit einher geht eine umfangreiche Kollisionsabfrage. Und die hat es in sich. Hier kommt dann einmal mehr das Geschick zum Zuge. Ein einfaches Beispiel: Figuren können in diesem Titel nicht einfach durcheinander hindurchlaufen (außer bei Spezialangriffen). Die Folgen davon bekommen dann gerade Magier zu spüren, die sich einkreisen lassen. Dann nämlich gibt es keinen Weg zur Flucht mehr. Umgekehrt funktioniert dieses System natürlich auch: Tank-Klassen können hier tatsächlich erstmals Monster komplett stoppen.

Tera
Die Besonderheit von Tera ist das Kampfsystem, welches für ein MMO erstaunlich ausgefeilt ist.

Da wundert es kaum, dass es auch bei Tera auf das Teamplay ankommt. Doch hier gibt es noch ein großes Aber: Vorerst liegt die maximale Anzahl einer Party bei fünf Teilnehmern. Ob es im späteren Spielverlauf irgendwann auch noch Raid-Dungeons geben wird, das steht zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht fest. Doch die Dungeons, welche wir bisher unter die Lupe nehmen durften, die wirkten auch so schon recht beeindruckend. Gerade die bildschirmverdeckenden Gegner hinterließen einen bleibenden Eindruck. Übrigens: Auch wenn das Spiel in Korea entsteht, so ist es am Ende doch kein "Grinder". Der Fokus liegt auf der Erledigung von Quests - die bringen mehr Erfahrungspunkte und führen schneller zum Aufstieg.

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Allgemein gilt, dass Tera ein verdammt hübsches Onlinerollenspiel ist. Das verdankt das Spiel der mächtigen Unreal Engine 3.0, welche natürlich erst einmal soweit angepasst werden musste, dass sie auch für MMORPGs geeignet ist. Doch das ist den Entwicklern auch blendend gelungen. Tera ist einer der schönsten Genrevertreter. Ganz egal ob man hier einen Blick auf die Animationen, die Texturen oder die Effekte wirft: Das Gesamtbild ist stimmig, was nicht zuletzt auch am hervorragenden Asia-Design liegt. Die Musik ist malerisch und verstärkt die Atmosphäre. Fast hat der Spieler das Gefühl, wirklich durch eine fantastische Welt zu wandeln. Auch die Kampfgeräusche machten keinen schlechten Eindruck.

Was also bleibt? Tera ist ein äußerst ambitioniertes Projekt. Das steht fest. Es bleibt natürlich abzuwarten, in wie weit sich der Titel noch entwickeln wird. Schließlich dauert es noch eine ganze Weile, bis es auch in Deutschland auf den Markt kommt. Doch alle Elemente, welche für ein erfolgreiches Spiel benötigt werden, scheinen vorhanden zu sein. Jetzt kommt es auf den Feinschliff an. Und natürlich darauf, ob die Spieler am Ende wirklich eine sehr direkte und actionlastige Steuerung wollen.

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