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Uncharted 4: A Thief's End

Uncharted 4: A Thief's End

Wir haben die Story des letzten Abenteuers von Nathan Drake angespielt. Das wird fein.

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Die Entwicklung von Uncharted 4: A Thief's End verlief für Naughty Dog vermutlich ziemlich holperig. Nicht nur, weil mitten in der Produktion eine wichtige Mitarbeiterin (Amy Hennig), die von Anfang an dabei war, das Team verlassen hat. Sondern auch, weil dieses Kapitel das Abenteuer von Nathan Drake abschließt. Und wie bei allen großen Geschichten will sich das Studio von dem beliebten Abenteurer angemessen verabschieden. Der ist ganz offensichtlich von Steven Spielbergs Indiana Jones inspiriert, böse Zungen nennen ihn aber auch die männliche Lara Croft. In jedem Fall wartet auf ihn offenkundig ein bedeutungschweres, großartiges Finale. Es ist die vermutlich faszinierendste Story seit Uncharted 2: Among Thieves.

Nach den wenigen Informationen aus den Trailern hatten wir nun endlich die Gelegenheit, mehr über die Geschichte des sehnsüchtig erwarteten vierten Teil zu erfahren. Und zum ersten Mal durften wir die Kampagne anspielen. Wir haben nicht nur die neu dazugekommenen Fahrzeuge ausprobiert, sondern auch das neu strukturierte Kampfsystem angetestet, das zu den aktuellen Spielmechaniken passt, aber einfach und intuitiv geblieben ist. Mal sehen, ob Naughty Dog mal wieder so richtig abliefert.

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Uncharted 4: A Thief's EndUncharted 4: A Thief's End
Der Plot von Uncharted 4: A Thief's End zeigt einmal mehr, wie wichtig Naughty Dog die Geschichte in ihren Spielen ist.
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Bevor ich über die Spielmechaniken rede, ein paar Worte zur Geschichte. Wie in jedem Uncharted-Spiel dreht sich alles um die Suche nach einem seltenen und kaum erreichbaren Schatz - dieses Mal ein Schatz des legendären britischen Piraten Henry Evory. Dessen "Karriere" dauerte zwar nur ein paar Jahre, aber er wurde in dieser Zeit mit seiner gefährlichen Flotte zur Legende. Evory wurde nach eine Meuterei auf der Charles (später Fancy genannt), auf der er zweiter Offizier war, zum Piraten. Er segelte zum Indischen Ozean nach Madagaskar, rekrutierte Piraten und Schiffe, um eine unzerstörbare Flotte zu erschaffen - mit dem einzigen Ziel, sich die Schätze des indischen Herrschers unter den Nagel zu reißen.

Die Menschenjagd sorgte für diplomatische Schwierigkeiten zwischen dem Vereinigten Königreich und Indien, schließlich war Evory Brite. Es kam zu einer ausgewachsenen Jagd, aber Evory und sein Schatz blieben verschwunden. Die Geschichte ist so faszinierend, dass die Drake-Brüder Nathan und Sam mehr erfahren wollten. Bei dieser Mission kam Sam scheinbar ums Leben und ließ seinen Bruder in Trauer zurück, der danach jedes Interesse an dem Schatz verlor. Aber wie bei allen Erfolgsgeschichten hat Sam doch überlebt und sagt, er hätte den Schatz gefunden, aber sein Leben wär in Gefahr. Also machen sich die Brüder nach Madagaskar auf, um den Schatz zu heben und treffen auf zwei Feinde, die alles daran setzen, sie aufzuhalten.

Der Plot von Uncharted 4: A Thief's End zeigt einmal mehr, wie wichtig Naughty Dog die Geschichte in ihren Spielen ist. Gut durchdacht und recherchiert, will das Studio neue Maßstäbe setzen und fügt den beliebten Charakteren der Serie noch Sam hinzu, der für interessante Dynamiken zwischen den einzelnen Figuren sorgt.

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Die KI lässt die Feinde aber immer noch sehr gradlinig agieren, das war ja auch früher schon so.

Neben der Geschichte, die Abenteuer und Überraschungen verspricht, sind natürlich die riesigen und frei erforschbaren Umgebungen besonders interessant (es sind sogar noch mehr als früher). Die riesige Karte auf der - dank der neuen Fahrzeuge - alles erreichbar bleibt, dient nicht nur dazu, die Bewegungsmöglichkeiten zu verbessern, sondern wird auch genutzt, um auf ihr verteilte Rätsel zu finden und zu lösen. Im ersten Teil des Spiels durfte man das Fahrzeug benutzen, um sich schneller über die Karte zu bewegen, auch wenn Naughty Dog dazu angehalten hat, ab und zu mal auszusteigen, um Zeug einzusammeln. Nicht nur Schätze, sondern auch Seiten aus Evorys Tagebuch und zusätzliche Dialoge, die mehr über die Hintergründe verraten.

Für eines der kleinen Rätsel musste man die Seilwinde des Jeeps benutzen. Der Jeeps ist nur ein Symptom dafür, dass Naughty Dog es fürs Finale groß haben wollte, mit einer riesigen und detaillierten Karte, die es zu erkunden gilt. Es wird auch für viel Abwechslung bei den sonst häufig langen Spaziergängen gesorgt, die wir schon aus der Vergangenheit kennen. Das Fahren geht leicht von der Hand: R2 ist Gas, L2 bremst und der Analogstick wird zum Lenken benutzt.

Nach meiner Erkundungstour durch die unberührte Natur Madagaskars, die einige der schönsten Aussichten der Serie bietet, kommt es zum ersten Kampf mit einigen Banditen - eine gute Gelegenheit, das neue System auszuprobieren. Nathan kann die Feinde mit L2 und L3 anvisieren (die Gegner werden mit einem weißen Dreieck über ihrem Kopf markiert), so kann man jederzeit die Bewegungen der Feinde im Auge behalten und sie angreifen, wie immer man es bevorzugt. Ganz egal, ob leise oder mit Schüssen. Neu sind auch die Warnsignale in Form von Rauten in zwei Farben. Gelb heißt fliehen oder kämpfen, rot bedeutet, dass man entdeckt wurde und sich dem Kampf stellen muss. Wenn einen die Gegner fangen, kann man sich mit dem Dreiecksknopf wieder befreien. Uncharted 4: A Thief's End hat einen weiten Weg zurückgelegt und es gibt fast mehr Parallelen mit The Last of Us als mit der Uncharted-Reihe. Das liegt am vielseitigen, intuitiven und sicher auch modernerem System als bei den Vorgängern.

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Uncharted 4: A Thief's EndUncharted 4: A Thief's End
Uncharted 4: A Thief's End hat einen weiten Weg zurückgelegt und es gibt fast mehr Parallelen mit The Last of Us als mit der Uncharted-Reihe.

Was einem aber als erstes auffällt, wenn man den Controller in die Hand nimmt, ist die großartige Grafik des Spiels. Der Build, den ich spielen durfte (vermutlich entspricht der dem finalen Produkt) hat eine beispiellose Grafikqualität, mit einem wirklich spektakulärem Level an Details. Das hat mich mehr als einmal dazu bewegt, aus dem Jeep zu klettern, um auf einen Hügel zu klettern und die Aussicht auf die spektakuläre Landschaft zu geniessen. Die gleiche Aufmerksamkeit kommt auch den Figuren zugute. Im Zoom sieht man Nathans Stirnfalten und sein verschwitztes Gesicht. Die Performance der Konsole leidet nicht unter der grafische Qualität und bietet ein flüssiges Spielerlebnis mit gelungenen Animationen, auch in den hektischen Momenten beim Fahren oder in den Kämpfen.

Die KI lässt die Feinde aber immer noch sehr gradlinig agieren, das war ja auch früher schon so. Und in einer Welt mit so großem Fokus auf das Erkunden und Entdecken ist es einfach unlogisch, dass Nathan Türme oder andere Gebäude nur auf einem vorgegebenen Weg erklimmen kann. Ein wenig mehr Freiheit bei den Bewegungsmöglichkeiten wäre wirklich schön gewesen.

Uncharted 4: A Thief's End wird vermutlich das überwältigendste Erlebnis in der Reihe werden. Die neuen Zusätze und Mechaniken sollten für ein gelungenes Finale sorgen. Auch weil die Geschichte besonders interessant zu sein scheint. Wir müssen uns nur noch bis zum 10. Mai gedulden leider werden die nächsten Wochen wie eine Ewigkeit wirken.

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KRITIK. Von Mike Holmes

Die ergreifende Geschichte fesselt einen von Anfang bis Ende - und das hier ist ohne Zweifel mein liebster Sonytitel auf der Playstation 4.



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