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Master of Orion

Master of Orion

Mit dem Reboot von Master of Orion greift Wargaming nach nichts Geringerem als den Sternen selbst.

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Der weißrussischen Entwicklerschmiede Wargaming geht es gut. Und mit gut, meine ich richtig gut. World of Tanks hat dem Studio den internationalen Durchbruch ermöglicht, nun expandieren sie und verschaffen neuen Spielen Raum und brachliegenden Serien frischen Wind. Was Wargaming als nächstes tut, das wissen nur sie. Doch mit dem Reboot von Master of Orion greifen sie ganz aktuell nach nichts Geringerem als den Sternen selbst - und das schaut vielversprechend aus.

Master of Orion ist ein sehr komplexes Strategiespiel, das sich um das Erforschen, das Ausbreiten, das Ausnutzen und das Ausrotten der Galaxie, seiner Bewohner und deren Ressourcen dreht. Auch ohne ein allzu tiefes Verständnis der variablen Spielmechaniken zu besitzen, verliert sich eine Beschreibung schnell in kleinsten Details. Wir starten das Spiel meist mit wenigen Mitteln am Rande des Universums. Damit starten wir auf einen galaktischen Eroberungszug, immer auf der Suche nach neuen, optimalen Sonnensystemen, die unseren Reichtum und unseren Einfluss stärken. Um eine Karte zu gewinnen, muss eine von insgesamt fünf Siegesbedingungen erfüllt werden, bevor das einem anderen Spieler gelingt. Also zum Beispiel das Auslöschen aller fremden Alien-Rassen, das Erreichen einer bestimmten Technologie-Stufe oder die Wahl zum Vorsitzenden im Rat der Galaxie.

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Master of Orion ist komplex: Einsteiger dürfen auf Wunsch weite Teile des Spiels automatisch ablaufen lassen.
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Die Spieleserie von Master of Orion gilt mittlerweile als Standard der rundenbasierten 4X-Strategiespiele. Der Erstling ist mittlerweile über zwanzig Jahre alt und die Fortsetzungen kamen ebenfalls noch vor der Jahrtausendwende heraus. Es handelt sich also um eine ehrwürdige Serie mit einer älteren Fangemeinde. Schon nach wenigen Worten wird klar, dass sich die Entwickler dessen sehr sicher sind, auch, weil sie selbst zu den größten Fans von Master of Orion zählen. Deshalb wird WG Labs den Geist und die Seele der damaligen Spiele um jeden Preis erhalten und das Reboot gleichzeitig auf den heutigen Stand des Genres bringen.

In Master of Orion geht es also darum, einem alten Spiel neues Leben einzuhauchen. Mit einem ordentlichen Gesamtmix aus Unterhaltung, Herausforderung und einem leicht zu erlernenden doch schwer zu meisternden Spielprinzip sollte das funktionieren. Letzteres lässt sich recht einfach veranschaulichen: Einsteiger dürfen auf Wunsch weite Teile des Spiels automatisch ablaufen lassen. Das reicht von der simplen Festungsverteidigung über den Aufbau ganzer Kolonien oder dem Verlauf der Weltraumkämpfe bis hin zum Erkunden des Weltraums. Wenn wir an Erfahrung gewinnen und einen besseren Einblick in das Spielgeschehen und die Gameplay-Mechaniken haben, übernehmen wir Stück für Stück die Kontrolle zurück und optimieren die Abläufe bis zur Perfektion.

Bislang hat Master of Orion keine (Kampagnen-)Missionen, sondern zufällig generierte Galaxien. Es gibt ein sehr ausgefeiltes Autosave-Feature, das den Spielverlauf von Beginn des Spiels an aufzeichnet und uns an jede beliebige Stelle zurückspringen lässt, sodass wir rückwirkend genügend Zeit haben, um auf eine kommende Gefahr zu reagieren. Insgesamt gibt es elf Rassen, von denen Fans bereits einige kennen werden. Unter den Neuankömmlingen sind die arachnoiden Klackon, die roboterartigen Meklar und - Besitzern der Collectors-Edition vorbehalten - die bösartigen Menschenzwillinge, die sich selbst als Terraner bezeichnen. Für erfahrene Spieler gibt es außerdem die Option, sich vor dem Spiel eine eigene Rasse zu erstellen. Das ist ein sehr aufwendiger Prozess, bei dem wir viele Dinge gegeneinander abwägen müssen. Bei der richtigen Planung ist dieses Feature aber natürlich umso belohnender.

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Was tun? Das Publikum von damals ist mittlerweile erwachsen geworden und ein solches Spiel verschlingt Unmengen an Zeit.

Eine besondere Bemerkung verdienen die hervorragenden englischen Synchronsprecher, die Science-Fiction-Fans mit Sicherheit zumindest schon einmal gehört haben dürften. Ansonsten fällt Master of Orion vor allem durch die intuitive Bedienung und die wirklich lustigen Begleiter auf. Leider ist die allgemeine Präsentation etwas unspektakulär, aber der grafische Sprung zwischen Teil 3 und dem Reboot ist definitiv sichtbar. Momentan muss am Spiel noch einiges getan werden, insbesondere der hohe Grad an Komplexität macht das Balancing zu einer Gratwanderung. Trotzdem strebt Wargaming einen Multiplattform-Release für PC, Mac und Linux an. Nach dem Launch soll es dann Mod-Support für die treue Community geben, aber das wird noch etwas dauern.

Wer sich für die Spezialversion von Master of Orion interessiert: Neben frühzeitigem Zugang zur aktuellen Version des Spiels dürfen sich alle Käufer über Master of Orion 1-3, den offiziellen Soundtrack sowie ein 300-seitiges, digitalen Artbook freuen. Als fettes Extra gibt es die neue Rasse "Terran Khanate", die exklusiv für Collectors Edition konzipiert wurde. Neben einer wunderschönen Galaxie, zufälligen Events mit Space-Monstern und gewichtigen Entscheidungen will Wargaming die Saga in unbekannte Welten führen. Doch das Publikum von damals ist mittlerweile erwachsen geworden und ein solches Spiel verschlingt Unmengen an Zeit. Die Fans sollen sich in die Zeit von früher zurückversetzt fühlen, doch wie werden neue Spieler auf das Reboot reagieren? Bisher wirkte Master of Orion wie ein unfassbar komplexes Strategiespiel, das einen für Stunden in seinen Bann zieht und dann nachts völlig zerstört am Rande des Universums wieder ausspuckt. Dafür braucht man Zeit. Sehr viel Zeit.

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