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Crysis 3

Crysis 3

Wir waren bei Crytek im Studio zu Besuch, um einen ersten Blick auf Crysis 3 zu werfen. Jonas ist von der Grafik der Dschungel- und Moorlandschaft des "wachsenden" New Yorks extrem beeindruckt. Aber auch das Gameplay muss sich beim besten Willen nicht verstecken.

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Visuell atemberaubende Spiele, die das Grafik-Niveau auf ein neues Level heben, haben oft eines gemeinsam. Ihre Entwickler haben ein bisschen zu viel Zeit in die Grafik investiert und dann nicht mehr genug Zeit gehabt, sich um die Spielmechaniken zu kümmern. Aber als Crytek damals Crysis auf die Welt los ließ, war bewiesen, dass das keine unumstößliche Wahrheit ist. Denn unter der wunderschönen Oberfläche des Action-Titels verbarg sich eine tiefsinnige, offene Spielerfahrung. Der Crytek-Sandkasten erlaubte es uns, jeden Gegner und jeden Widerstand auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu bekämpfen.

Crysis 2 war ohne Zweifel ein großartiges Spiel. Vieles von dem aber, was den ersten Teil so besonders gemacht hatte, wurde im Nachfolger weggelassen. Lineare Level und ein ausgeliefertes Spiel ohne die neusten Direct X-Features waren das Ergebnis. Einen entsprechenden Patch gab es erst später. Als wir Crytek nun im Frankfurter Office trafen, um uns Crysis 3 genauer anzusehen, waren sie wieder ganz vorn dabei. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung sowohl für die Grafik als auch das Gameplay weiter voranzutreiben. Und das in dem für sie bisher größten Projekt.

Von den ewigen Dschungel-Leveln in Crysis gelangweilt, orientierte sich das Team bei der Entwicklung von Crysis 2 in eine neue Richtung, erklärt Jan Lechner, Development-Designer von Crysis 3. Dieser neuen Richtung gaben sie den Namen "Urbaner Dschungel". Aber trotz des neuen Looks von New York fühlte sich das Team immer noch zu begrenzt. Darum entschlossen sie sich, einen Schritt weiter zu gehen - und entwickelten den "Urbanen Regenwald". Lechner sagt, dass es kaum einen so transzendent bedeutenden Platz wie New York gebe. Aber der Abriss der Stadt biete dem Spieler eine noch größere Vielfalt an unterschiedlichen Umgebungen. Wir spielen in Crysis 3 also immer noch in New York, aber nicht in dem New York, das manche vielleicht real kennen.

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"Urbaner Dschungel" reichte nicht, darum entschlossen sie sich, einen Schritt weiter zu gehen - und entwickelten den "Urbanen Regenwald".
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Nachdem die Ceph in Crysis 2 hart getroffen wurden, bauten sie einen Liberty Dome rund um Manhattan. Darin sollten die Aliens festgehalten werden. Währenddessen versuchten die Ceph, deren Technologie zu stehlen. Das einzige Problem dabei ist, dass die Anwesenheit der Aliens dazu führte, dass sich innerhalb der Kuppel Leben ansiedelte. Und so wurden zwei Jahre zu 200 Jahren und es wucherte wild im Innern. Das uns bekannte New York hat sich dadurch stark verändert. In Crysis 3 erleben wir an der Ostküste eine Moorlandschaft mit Regenwald und vereinzelten Ruinen oder mit reißenden Flüssen.

Crytek verspricht, dass diese extremen Bedingungen zu unterschiedliche Landschaften in einem, wie sie es nennen, ultimativen Sandkasten führen. Wo wir uns genau befinden, ist noch ein Geheimnis, aber unter anderem soll es Wüstenlandschaften, Wasserflächen, Wälder und tiefe Canyons geben. Lechner spricht außerdem kryptisch über sieben Wunder, die diese Landschaften bilden, ohne näher darauf einzugehen, was sie denn so wundersam macht.

Während der Demonstration von Crysis 3 werden wir Zeuge des neuen Spielzeugs für den Helden Prophet - er schießt einen High-Tech-Bogen. Als Jäger schlagen wir uns nun durch das Game, so die neue Idee der Entwickler. Prophet fährt langsam auf einer Rolltreppe nach oben, die einmal Teil des New Yorker U-Bahn-Systems gewesen sein könnte. Er wird unsichtbar und zieht einen schwarzen Pfeil. In der Ferne ist gerade ein monströses Alien mit sich selbst beschäftigt und wird schnell und leise mit dem Lederpfeil getötet. Prophet geht den Rohbau weiter hinauf und blickt auf das, was einmal einer der großartigsten Orte der menschlichen Zivilisation war. Doch dort, wo einst der Beton die Straßen beherrschte, ist nun nur Dschungel. Chinatown hat sich in eine riesige Moorlandschaft verwandelt.

Von Zeit zu Zeit sehen wir noch Überreste von dem, was einmal mächtige Wolkenkratzer waren. Kleine Cafés sind indes völlig überwuchert und nur ab und zu erkennen wir hinter Grashügeln das, was von Fahrzeugen noch übrig geblieben ist. Mit etwas Glück treffen wir gelegentlich auf Laternen, an denen grüne Schilder hängen. Die vermitteln einen Eindruck davon, in welchem Teil von Manhattan wir uns gerade befinden.  

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Während der Demonstration von Crysis 3 werden wir Zeuge des neuen Spielzeugs für den Helden Prophet - er schießt einen High-Tech-Bogen.

Die Grafik von Crysis 3 ist wirklich betäubend gut. Es bedarf all meiner Anstrengungen, um nicht während der Betrachtung des Bildschirms gleich zu kollabieren. Vegetation in einem Videospiel wurde nie besser dargestellt. Crysis 3 bietet eine eigentümliche Mischung aus freien Flächen, Natur auf Steroiden und verwunschener Metropole. Ein Ceph-Flugzeug rast vorbei und wirbelt Staub und Gerümpel auf, als wollte es nur die mögliche Darstellung von Zerstörung durch die Engine zeigen. Prophet aktiviert den First-Blood-Modus, während er sich an den Alien-Abschaum heranpirscht und ihn dann niederstreckt. Der neue Bogen unterstützt in jedem Fall das Konzept des Spiels. Er erlaubt es uns, schleichender und ruhiger vorzugehen, als es in den teilweise chaotischen Situationen der Vorgänger möglich war. Crytek bestätigt auch, dass es verschiedene Arten von Pfeilen gibt, auch wenn wir bisher nur explodierende Varianten gesehen haben. Und eine neue Waffe ist auch wirklich genug, oder?

Natürlich nicht! Darum wird es nun auch möglich sein, die Alien-Waffen aufzunehmen. Da gibt es zum Beispiel dieses Plasmagewehr, das an eine ähnliche Waffe aus dem Halo-Universum erinnert und einen riesenhaften Ceph-Granatwerfer. Das eindrucksvollste Kampfgerät, das wir bisher gesehen haben, ist aber eine Menschen-Waffe. Mit einer Feuerrate von 500 Kugeln pro Sekunde verwandelte sie alles und jeden in kürzester Zeit in einen löchrigen Käse. Wie nett, dass Crytek uns verspricht, eine größere Anzahl verschiedener Gegnertypen zum Durchsieben als bisher anzubieten.

Wir sehen Crysis 3 auf einem bis ans Limit gepimpten PC, zur Steuerung aber wird ein Xbox 360-Controller benutzt. Man muss kein Genie sein, um zu wissen, dass der Titel auf den Konsolen wohl bei weitem nicht so gut aussehen wird. Jan Lechner verspricht aber, dass man alles versucht, um das bestmögliche aus der aktuellen Konsolengeneration herauszukitzeln. Da gebe es ohnehin noch reichlich ungenutztes Potenzial, sagt der Designer. Seine These dazu ist einfach: Ein im nächsten Jahr veröffentlichtes Crysis 3 soll einen neuen Standard setzen, an dem sich alle Spiele werden messen müssen.

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