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DMC Devil May Cry

DMC Devil May Cry

Es ist seit langem bekannt, dass das neue Devil May Cry von vorne anfangen will, mit einem brandneuen Dante. Als Capcom nun endlich zeigte, wie der neue Dante aussehen würde, waren wir alle etwas überrascht. Dante legt seinen Trenchcoat ab und mit ihm den männlichen, japanischen Look eines gesetzten Herren mit gebleichten Haaren. Nun ist er ein US-Teenager mit kurz geschnittenem Haar, Lederhose und -jacke und einer Haltung, die die meisten Eltern ihre guten Sitten vergessen lässt.

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Angesichts dessen ist es dann auch nicht verwunderlich, dass die Präsentation des neuen DMC Devil May Cry den flotten Dante nackt auf dem Bett liegend in seinem Wohnwagen nach einem amtlichen Trinkgelage in der Stadt zeigt. Das Zimmer ist mit Müll und leeren Flaschen gefüllt. Wenn es der Spielkonsole möglich wäre, den Geruch zu simulieren, wir wären wohl alle kollabiert.

Aber es gibt für alles einen Grund. Capcom möchte, dass wir sehen und erleben, wie Dante sich von einem arsch-arroganten Teenager zu einem Mann der Demut und des Charme entwickelt. Sie wollen seinen coolen Look präsentieren. Und es fühlt sich tatsächlich ein bisschen cool an, wenn Dante in Zeitlupe nackt durch seinen Wohnwagen fliegt mit sehr gut platzierten Gegenständen vor den entscheidenden Körperregionen. Wie er seine Kleider ganz beiläufig mit einem Achselzucken nimmt, als ob das alles nichts wäre, weil er so ein harter Typ ist.

Die Geschichte von DMC Devil May Cry ist relativ einfach und gerade heraus. Dämonen versuchen, Dante zu Tode zu prügeln und ihn in ihre Dimension zu entführen, den Limbo. Unter normalen Umständen würde Dante dem Limbo-Universum ohne fremde Hilfe auf eigene Faust entfliehen. Aber das ist hier nicht der Fall. Er braucht Hilfe, und die liefert ein junges Mädchen namens Cat. Sie ist eine Seherin und in der Lage, das Limbo-Universum zu sehen, ohne dort unterwegs zu sein. Sie führt Dante durch die sich ständig verändernde Unterwelt, während sie ihm auch zu helfen versucht, die Dämonen zu besiegen. Sie hat aber keine wirkliche Funktion im Spiel und bleibt meistens Dekoration.

DMC Devil May Cry
Die Limbo-Welt wird am besten als eine Wirklichkeit beschrieben, die eine saftige hedonistische Injektion erhalten hat.
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Die Limbo-Welt wird am besten als eine Wirklichkeit beschrieben, die eine saftige hedonistische Injektion erhalten hat. Ein sozio-politischer Kommentar von den Entwicklern, der gut mit der rebellischen Teenager-Haltung von Dantes harmoniert. Allerdings sind diese Nachrichten nichts Neues unter der Sonne. Jeder weiß, dass Fast Food ungesund ist und dass Werbung existiert, weil wir Geld für vermeintlich unnötige Dinge ausgeben sollen. Allerdings gibt es ein paar Überraschungen hier und da und das ist genug, einem immer wieder ein Lächeln zu entlocken.

Glücklicherweise ist das Gameplay viel interessanter als Dante selbst. Es hat sich hier nicht viel im Vergleich zu den vorherigen Spielen verändert. Wieder geht es um den Aufbau von Kombos und das Erreichen möglichst vieler Punkte, während wir unsere Feinde in Stücke zerlegen. Musik und Sound im Hintergrund weisen uns darauf hin, wenn wir die dicken Combo-Punkt-Regionen erreichen. Wir können wählen, ob wir die Feinde am Boden oder in der Luft erledigen. Das hat einen grundlegend anderen optischen Stil zur Folge und es ändert die taktische Herangehensweise. Am Boden können die anderen Dämonen uns angreifen und die Kombo ruinieren. In der Luft ist man besser geschützt, weil nur Dämonen mit Projektilen uns treffen können.

Wir starten mit dem klassischen Schwert als Waffe, wie es aus früheren Spielen bekannt ist. Es heißt Rebellion und fungiert als Standard-Waffe genannt. In der von uns gespielten Playstation-Version dient die Quadrat-Taste den schnellen, leichten Angriffen. Dreieck löst starke Angriffe aus, bei denen Dante nicht viel für seine Verteidigung tut, während er sein Schwert wild und heftig durch die Luft schwingt. Mit der Kreis-Taste kicken wir die Feinde in die Luft. Die Entwickler hätten es dabei belassen können, denn das Schwert alleine ist witzig genug, um die meisten Spieler zu befriedigen. Aber das taten sie nicht, zum Glück.

Später im Spiel bekommt Dante zwei neue Waffen, die mit seiner göttlich reinen und dämonischen Seite verbunden sind. Diese Waffen können einfach durch das Halten von L2 und R2 aktiviert werden. So haben wir plötzlich Zugriff auf vier neue Funktionen, die durch die Wahl der Waffe definiert werden. Als Engel erhalten wir Zugang zu der Sense Osiris. Deren besondere Fähigkeit ist es, dass wir nun mehr Schaden anrichten, je länger die Kombo läuft. Die Sense umgibt fast ein heiliger Schein, wenn das Teil voll aufgeladen ist. Darüber hinaus können wir für kurze Zeit fliegen, was nützlich ist, um der Hitze des Gefechts zu entkommen. Dante kann sich auch schnell herumdrehen und automatisch Gegner anvisieren nach mindestens zehn Angriffe in Folge. Eine schnelle Kombo wäre es etwa, das Schwert benutzen, um den Feind in die Luft zu bekommen und dann zur Sense zu wechseln. Cool und tödlich.

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Da wir die Waffen mit einem einzigen Tastendruck wechseln können, wird das Gesamterlebnis einzigartig dynamisch.

Die dämonische Seite bietet einen große, hässliche und lodernde Axt namens Arbiter. Es ist eine Waffe, die Dante kaum schnell schwingen kann, aber es gibt kaum etwas, das ihrem Biss widersteht. Der Arbiter sollte bevorzugt gegen die mächtigen Dämonen und jene mit Schilden eingesetzt werden. Ein einziger Schlag sendet fast jeden taumelnd zu Boden und so bietet sich die Möglichkeit, mit einem schnelleren Angriff nachzulegen. Leider ist Dante mit dem Arbiter im Einsatz sehr verwundbar.

Was diese beiden Waffen so einzigartig macht sind ihre Fähigkeiten, die Dämonen zu manipulieren. Sie ziehen quasi magisch die Dämonen an. Mit der Sense können wir ein paar Dämonen hoch in der Luft versammeln, um sie dort gepflegt zu zerteilen, ohne Ärger am Boden zu haben. Der Arbiter serviert uns einen Dämonenreigen über dem Kopf, sehr nützlich bei fliegenden Bestien.

Da wir die Waffen mit einem einzigen Tastendruck wechseln können, wird das Gesamterlebnis einzigartig dynamisch. Man segelt wie wild über den Bildschirm und erledigt Dämonen, ohne auch nur ein einziges Mal abzusetzen. Man wird fast depressiv, wenn keine mehr übrig sind zum Ausschalten. DMC Devil May Cry spielt ist einfach und unkompliziert und generiert eine enorme, erstklassige Zufriedenheit.

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KRITIK. Von Martin Eiser

Neustarts sind ziemlich beliebt in letzter Zeit. Oder zumindest das große PR-Getöse darum im Vorfeld. Auch Devil May Cry wird ein neuer Anstrich verpasst und Capcom legt die Serie erstmals in fremde Hände. Ninja Theorie schenkt Dante eine neue Frisur und einen neuen Stil.



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