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Fallout: New Vegas

Fallout: New Vegas

Draußen ist die wunderschöne französischen Realität, blauer Himmel und strahlender Sonnenschein inklusive. Und ich bin wirklich überrascht, als ich exakt dasselbe noch einmal erlebe, als Chris Avellone von den Rollenspielveteranen von Obsidian eine Handvoll Videospieljournalisten durch seine Version des {Fallout 3}-Universums führt. Willkommen in Fallout: New Vegas.

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"Wir experimentieren mit der Farbe in Fallout: New Vegas, weil wir dem Spiel eine andere Atmosphäre geben wollen als noch in Fallout 3", sagt Avellone, während wir einen neu geschaffenen Charakter dabei beobachten, wie er seine ersten, noch wackeligen Schritte in der kleinen Stadt Goodsprings unternimmt. Hier beginnt die Reise durch New Vegas.

In Fallout 3 sieht alles so aus, als wäre es mit einer dünnen Schicht grünem, radioaktiven Staub bedeckt. Das ist in Fallout: New Vegas nicht mehr der Fall, weil der Nukleare Krieg niemals das Gebiet von Nevada erreicht hat. In New Vegas wird tatsächlich noch blauer Himmel mit einer intakten Flora genossen, die in Fallout 3 durch den Einsatz von Atomwaffen mehr oder weniger komplett ausgelöscht wurde.

Trotz der Farbwahl ist New Vegas kein wirklich angenehmer Ort. Das Spiel beginnt mit zwei Kugeln in unserem Kopf - wir sind tot. Glücklicherweise aber werden wir von Victor gefunden, einem Roboter mit einem Bildschirm, der einen fröhlichen Cowboy als Gesicht zeigt. Er trägt uns zum nächsten Arzt, der uns wieder auf die Beine bringt.

Fallout: New Vegas
Blauer Himmel, ein paar Schäfchenwolken und trotzdem ist New Vegas kein behaglicher Ort.
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Wenn Fallout 3 die post-apokalyptische Version von einem Amerika der 30er Jahre war, dann ist New Vegas ein Western. Goodsprings sieht aus, als wäre es einem Eastwood- oder Wayne-Film entsprungen. Der Sand, der durch die Straßen fegt, hat sich seinen Weg sogar ins Spielmenü gebahnt, wo alles einen leicht-trockenen Gelbstich hat.

Dennoch erkennt man eine Menge von Fallout 3 wieder. Zum Beispiel das Kampfsystem, bei dem man die Zeit per Knopfdruck anhalten kann, um im VATS-System zu überlegen, wohin man zielt. Oder die Art und Weise, wie der Charakter sich durch ein paar einfache Attribute zusammensetzt und wie wir verschiedene Eigenschasften durch das Special-System entwickeln.

Aber Fallout: New Vegas wird auch seine eigene Interpretation des bewährtem Fallout 3-Rezeptes bieten. Nahkampfwaffen bekommen Speziallattacken, wenn ein gewisses Level im Umgang mit der jeweiligen Waffe erreicht wird. Ein Golfschläger kann beispielsweise so benutzt werden, als würde man versuchen, einen Golfball aus dem Bunker zu schlagen, um damit jemanden ordentlich die Rippen zu brechen.

Fallout: New Vegas
Lust auf eine Runde Golf? Das Spiel bietet das bewährte Spielprinzip, erweitert mit neuen Ideen.
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Auch in Fallout: New Vegas wird es möglich sein, die Waffen mit Teilen anzupassen, die man da draußen in der Wildnis findet. Ein normaler 9mm-Colt zum Beispiel darf mit einem großen Magazin und einem Zielfernrohr erweitert werden. Auch die Art und Weise wie man seinen Charakter entwickelt, wird in Fallout: New Vegas eine größere Rolle spielen als noch in Fallout 3.

Für die Charakterentwicklung wird man nämlich auf eine ganz besondere Weise belohnt. Ein alter Bergmann besitzt Dynamit, das man natürlich gerne hätte. Er aber ist zurückhaltend und vorsichtig, weil er weiß, wie gefährlich das explosive Werkzeug ist. Normalerweise schickt der alte Mann einen dann zu seiner Mine, wo man ein bisschen rumsprengen kann, ohne jemand anderem als uns selbst schaden zu können. Wenn man allerdings im Umgang mit Sprengstoff bereits geübt ist, wird es im Gespräch eine neue Option geben, mit der man sein Wissen direkt beweisen kann. Dann gibt's das hübsche Dynamit umgehend.

Richtig neu ist das nicht, auch in Fallout 3 gab es solche Momente. Aber in Fallout: New Vegas wird davon häufiger Gebrauch gemacht. Daher soll jede Fähigkeit sich irgendwann im Spiel als nützlich erweisen. Und auch in Dialogen mit Leuten, denen wir begegnen, wird die Charakterentwicklung mit einbezogen. Haben wir uns auf die Stärke unseres Helden konzentriert, wird das vielleicht erwähnt werden. Ebenfalls wird der eigene Ruf im Laufe des Spiels die Reaktionen in Gesprächen beeinflussen. Welche Entscheidungen wir treffen, soll so bis zum Ende und auch am Ende eine Auswirkung haben.

Fallout: New Vegas
Das bewährte VATS-System zum passiven Zielen gibt es noch immer

Avellone hat auch am ersten Fallout-Spiel mitgewirkt und er hat in Fallout: New Vegas viele kleine Referenzen an das Spiel versteckt. Eine der ersten Aufgaben in Goodsprings ist es, ein paar Geckos aus dem Weg zu räumen - übergroße Salamander, die auf ihren Hinterbeinen stehen und dabei etwas komisch aussehen. Fallout-Freunde werden sich an die sicher noch erinnern.

"Oh-oh", ruft Avellone, als er ein solches Biest erblickt. Ein Gecko hat es mitten in die Stadt geschafft und ist dabei, einen Dorfbewohner zu verschlingen. Dank unserer Hilfe können wir das Blatt wenden und der Gecko flieht mit seinen kurzen Beinen eilig davon. "Haha, die habe ich noch nie hier gesehen. Normalerweise bleiben sie außerhalb der Stadt", erklärt Avellone und macht mit der Präsentation weiter. Er scheint aber in diesem Moment irgendwie auch erfreut über das kleine Chaos, das seinem Spiel inne wohnt.

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