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Red Dead Redemption 2

Berichte über schwierige Arbeitsbedingungen bei Rockstar Games

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Der Kotaku-Journalist Jason Schreier hat gestern Abend seine Rechercheergebnisse über die Arbeitsbedingungen beim Videospielentwickler Rockstar Games veröffentlicht. Schreier bezieht sich auf insgesamt über 90 Interviews ehemaliger und aktueller Angestellter der Firma, die teils öffentlich und zum großen Teil anonym über ihre Erfahrungen sprachen.

Obwohl es bei so vielen Einzelstimmen viele unterschiedliche (und sogar durchaus positive) Meinungen gibt, zeichnen die Ergebnisse das erschreckende Bild von Entwicklern, die aus einer Reihe von Gründen dazu gedrängt werden, wiederholt und über einen langen Zeitraum hinweg länger als üblich zu arbeiten. Immer wieder ist die Rede von 55-80-Stunden-Wochen, von Wochenenden, an denen gearbeitet wird, und von einer "Kultur der Angst", sich dieser ungesunden Gruppendynamik zu entziehen.

Einzelne Stimmen berichten beispielsweise von Kollegen und Vorgesetzten, die Mitarbeiter schlechter behandelt haben, nachdem diese während der normalen Arbeitszeit das Büro verließen oder die in einem Monat nicht die gern gesehene Menge an Überstunden absolvierten. Häufig wird in diesem Zusammenhang von einem familiärem Zusammenhalt gesprochen, was unserer Auffassung nach verdeutlicht, mit welcher Wahrnehmung und Leidenschaft ein Teil der Rockstar-Entwickler die eigenen Projekte vorantreiben:

"Wenn du wirklich leidenschaftlich an einem Spiel arbeiten und es [sogar] deinem Leben vorziehen willst, ist [Rockstar] ein wirklich großartiger Ort. Aber wenn du dein Leben priorisieren willst, ist es das nicht." - Ehemaliger Rockstar-Mitarbeiter auf Kotaku.com

Kotaku beleuchtet in ihrem ausgiebigen Bericht zugleich eine Reihe von Gründen, wieso so viele Mitarbeiter das Gefühl bekommen, ihr Privatleben hinten anzustellen zu müssen. Zum einen wird das Gefühl der eigenen Ersetzbarkeit veranschaulicht, mit dem sich vor allem unerfahrene Programmierer und Qualitätstester konfrontiert sehen. Zum anderen spielt die persönliche Würde eine Rolle, sowohl beim Thema der Bezahlung, als auch die Nennung des eigenen Namens in den Credits. Beides sind laut Schreier Dinge, die auf der Kippe stünden, falls sich Angestellte willentlich zurücknehmen. "Und falls dir das nicht gefällt, gibt es eine lange Reihe von Menschen, die darauf warten deinen Platz einzunehmen.", erklärte ein aktueller Rockstar-Mitarbeiter Kotaku.

Der Artikel entstand in Zusammenarbeit von Rockstar und Kotaku, weshalb der Entwickler ausgiebig und wiederholt zu allen Vorwürfen Stellung nehmen konnte. Vor allem der Blick in die Vergangenheit illustriert, wie schwer das Arbeitsfeld als Programmierer in der Gaming-Industrie sein kann und auf welchen Schultern gefeierte Großprojekte häufig lasten. Red Dead Redemption 2 erscheint am Freitag, dem 26. Oktober 2018, und wird für viele Beteiligten die erste Pause seit einer langen Zeit darstellen. Wir empfehlen den kompletten Artikel in englischer Sprache zu lesen.

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Red Dead Redemption 2

Quelle und vielen Dank: Kotaku.

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