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Everybody's Gone to the Rapture

Dear Esther-Entwickler haben finanzielle und gesundheitliche Probleme

The Chinese Room geht es aktuell gar nicht gut.

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Die Frauen und Männer von The Chinese Room sind für ihre Arbeiten an ungewöhnlichen Titeln wie Dear Esther, Amnesia: A Machine for Pigs und Everybody's Gone to the Rapture bekannt. Das kleine Studio hat mit diesen überaus erfolgreichen Spielen ein tolles Portfolio auf die Beine gestellt und an jedem einzelnen Aspekt der Projekte lang und hart gearbeitet. Diese allumfassende Fürsorge hat sich jedoch auf die Verfassung der Mitarbeiter ausgewirkt, finanziell sowie physisch.

Dan Pinchbeck, Mitbegründer von The Chinese Room, schrieb auf ihrem eigenen Entwickler-Blog, dass es dem Team nun schon seit einer Weile nicht mehr gut geht. Er musste große Teile der Mannschaft vor wenigen Monaten entlassen, da er persönlich Anfang des Jahres einen "gesundheitlichen Schock" erlitt, was dem Studio zusätzlich finanziell zur Last fiel.

"Im Juni erlitt ich einen gesundheitlichen Schock - nichts Lebensbedrohliches, doch es hat ausgereicht, damit ich ernst wurde und mir Gedanken mache. Das führte konkret zum Ende der Entwicklung von So Let Us Melt, nachdem wir lange Zeit über das Folgeprojekt des Studios sprachen und verhandelten. Um das alles abzukürzen: Die Situation - zwischen finanziellem Druck, [der Verantwortung, die Rechnungen] der angestellten Teams bezahlen, dem Stress der Fertigstellung von Projekten und den gesundheitlichen Schwierigkeiten - das alles war nicht länger verhandelbar. Es war Zeit für eine Pause, um sich wieder aufzuladen, zu erholen und noch einmal ordentlich über die Zukunft nachzudenken."

Pinchbeck stellte nachfolgend klar, dass sein Entschluss nicht gleichbedeutend mit dem Ende des Studios zu setzen sei, da einige wenige Entwickler weiterhin ihre Arbeiten an The 13th Interior und Little Orpheus fortführen und beenden werden. Er machte jedoch deutlich, dass The Chinese Room kein vollständiges Entwicklungsteam mehr ist, bis sich die Dinge geklärt haben. Für die nächsten paar Monate wird es erst einmal dunkel werden, beim englischen Entwicklerstudio.

"[...] wir sind Macher [...] und unsere Rolle hat es immer schwieriger werden lassen, praktisch daran involviert zu sein, was wir lieben. Wir haben das Unternehmen gegründet, um das weiterhin zu tun. [Doch] nun nehmen wir uns einige Zeit um herauszufinden, wie wir Künstler sein können, nicht Manager. Das ist ein komplett anderer Job mit eigenen Herausforderungen und Fähigkeiten, und viele andere Leute tun das wirklich gut und mögen es auch viel mehr. Das trifft aber nicht auf uns zu, sondern führt nur zu Stress und Burn-Out und dem verzweifelten Verlangen, wieder echte [Inhalte] zu produzieren; sei es Kunst, Musik, Spiele, oder Texte. Diese Pause ist für uns eine Chance, an all diesen Dingen anzuknüpfen, denn wir [glauben], dass wir uns das verdient haben."

Daran haben wir zumindest keinen Zweifel. Hoffentlich werden wir The Chinese Room bald wiedersehen, nachdem sie sich neu aufgestellt haben und alles genauestens überdenken konnten.

Everybody's Gone to the Rapture

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