Grönland könnte auf eine historische Wende in seinen Beziehungen zu Dänemark zusteuern. Siumut, eine der Parteien, die Grönland in einer Koalitionsregierung regieren, hat einen Vorschlag für ein Unabhängigkeitsreferendum vorgelegt, das Realität werden könnte, wenn sie die bevorstehenden Wahlen im März 2025 gewinnt.
Gestern Abend kündigte der Vorsitzende der grönländischen Regierungspartei an, dass sie im Falle einer Wiederwahl die Unabhängigkeit der Insel vorantreiben werde, indem sie Abschnitt 21 des grönländischen Selbstverwaltungsgesetzes auslöst. Dies würde die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zu Dänemark in Gang setzen und vor allem den Weg für ein Unabhängigkeitsreferendum in der nächsten Legislaturperiode ebnen.
Erik Jensen, der Vorsitzende der Partei, räumte ein, dass die umstrittenen Äußerungen von Präsident Donald Trump eine Rolle bei dieser Entscheidung gespielt hätten, und die Sprecherin von Siumut, Doris Jakobsen Jensen, kritisierte die dänische Premierministerin Mette Frederiksen weiter für das, was sie als "Alleingang" in Europa bezeichnete, und deutete an, dass der Premierminister als Reaktion auf Trumps Äußerungen die Interessen Grönlands ignoriert habe.
Dieser Schritt folgt auf Jahre wachsender Spannungen, insbesondere nachdem die Vereinigten Staaten unter der Führung von Präsident Donald Trump Interesse am Erwerb der Insel bekundet hatten. Obwohl sich die Grönländer entschieden gegen einen Beitritt zu den Vereinigten Staaten ausgesprochen haben, erwägen ihre politischen Führer nun einen beschleunigten Weg in die Unabhängigkeit.
Trotz des Strebens nach Unabhängigkeit ist der Prozess nicht ohne Herausforderungen, insbesondere wenn es um die praktischen Aspekte der neuen Beziehungen geht, da Dänemark einen 2-Milliarden-Dollar-Plan zur Stärkung der Verteidigung der Arktis vorgestellt hat und die dänische Regierung mit einem 4,9-Millionen-Dollar-Plan zur Bekämpfung von Diskriminierung auch Schritte unternimmt, um die wachsende Besorgnis über Rassismus der Grönländer auszuräumen.
Unterdessen wirken sich die Spannungen in der Weltpolitik auf die Position Dänemarks aus: Eine neue Umfrage zeigt, dass die Vereinigten Staaten jetzt als größere Bedrohung angesehen werden als Nordkorea oder der Iran. Die diplomatische Landschaft bleibt angespannt, und die nächsten Schritte auf dem Weg zur Unabhängigkeit Grönlands könnten von dieser größeren, globalen Dynamik beeinflusst werden. Vorerst bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird.