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Shadow Warrior 3

Shadow Warrior 3

Mit seinem treuen Katana und einer Prise Magie knüpft sich Lo Wang in diesem neuen Abenteuer fiese Dämonen und große Drachen vor.

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Shadow Warrior 3Shadow Warrior 3
Ihr nutzt euer ganzes Arsenal, um die Gegnerhorden in Schach zu halten.

Die actiongeladene Shadow-Warrior-Reihe begann 1997 als klassischer 3D-Shooter. 2013 folgte ein Reboot, das mir etwas besser gefiel als sein Nachfolger. Ich habe mich riesig auf Shadow Warrior 3 gefreut, bin von der Länge des neuesten Kapitels aber etwas enttäuscht worden. Ich habe auf dem normalen Schwierigkeitsgrad nur knapp dreieinhalb Stunden gebraucht, um diesen Titel komplett durchzuspielen. Weil die Vorgänger auch deutlich schwerer waren, konnte ich das Game anschließend noch einmal in etwa vier bis fünf Stunden auf der höchsten Stufe abschließen.

Der Protagonist Lo Wang wird diesmal vom Schauspieler Mike Moh gespielt, der Jason Liebrecht in der Rolle des Schattenkriegers ablöst. Das ist ein wenig schade, aber der neue Darsteller macht seine Aufgabe auch sehr gut. Der dritte Teil richtet sich eindeutig an Fans der Reihe, denn es wird nur wenig erklärt und die meisten Figuren sind schon aus den Vorgängern bekannt. Eine große Rolle nimmt die Geschichte nach wie vor nicht ein, aber man sollte trotzdem wissen, dass neue Spieler*innen nur wenige Hintergrundinformationen geliefert bekommen.

Actiontitel wie Shadow Warrior 3 haben selten eine wichtige Geschichte, da es schließlich primär um die packenden Schusswechsel geht. Flying Wild Hog hat sich eindeutig von Doom Eternal inspirieren lassen, denn wir müssen während der Schießereien immer in Bewegung bleiben. Spaßige Waffen werden mit unglaublich kreativen Monster-Designs kombiniert und das sorgt für ein unterhaltsames Chaos. Wir kämpfen mit Schwertern, Revolvern, Schrotflinten und anderen sehr mächtigen Waffen. Meine Favoriten waren der Granatwerfer und eine Waffe, die Sägeblätter verschießt.

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Die Anpassungsoptionen aus dem Vorgänger wurden nicht übernommen, stattdessen sammeln wir Spezialkugeln auf, mit denen wir unsere Waffen verbessern und ihnen neue Effekte verpassen können. Ich habe relativ schnell meine Schrotflinte verbessert, damit die Ladezeit wegfällt und ich vollautomatisch schießen kann. Danach waren die Gegner kaum noch ein Problem.

Zusätzlich beherrschen wir eine Art magischen Spezialangriff, mit dem wir die Gegner wegsprengen können, wenn wir doch mal umzingelt wurden. Auch diese Attacke kann aufgewertet werden, genauso wie unser Gesundheitsbalken. Das System ist robust, aber auch sehr eingeschränkt. Nach ein paar Stunden wurde mir klar, dass Shadow Warrior 3, zumindest was den Rhythmus der Spielmechaniken angeht, nicht in der gleichen Liga wie Doom spielt.

In den Kämpfen können wir an den Wänden laufen und unseren Enterhaken einsetzen, um ständig in Bewegung zu bleiben. Mir hat das gut gefallen, denn es sorgt für richtig packende Kämpfe. Die Finisher könnten allerdings ein wenig schneller ausgeführt werden, da man die Animationen immer und immer wieder sieht. Wenn sich der entsprechende Balken gefüllt hat, könnt ihr einen Gegner direkt töten, und dann werdet ihr einige Sekunden lang auf den Beifahrersitz geparkt. Im Unterschied zu Doom bekommt ihr für Hinrichtungen für kurze Zeit eine besondere Fähigkeit oder könnt die Waffe eures Feindes benutzen. Das können zielsuchende Wurfsterne sein oder doppelte Maschinengewehre, mit denen ihr euch einfach durch die Monsterhorden ballert.

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Ihr müsst während der Kämpfe stets den Überblick behalten und im entstandenen Chaos blitzschnell entscheiden, welche Monster momentan die größte Bedrohung darstellen. Die Kämpfe sind unterhaltsam, sie können Shadow Warrior 3 aber leider auch nicht retten. Nach einer gewissen Zeit wiederholt sich alles, was bereits das Original zurückgehalten hat. Außerdem funktionieren für mich die Zwischensequenzen nicht, die ständig die Action unterbrechen, niedriger aufgelöst als der Rest des Spiels sind und einfach nicht besonders gut aussehen. Sie sind oft sehr kurz und bereichern das Spiel einfach überhaupt nicht.

Es gibt auch leider keinen Koop-Modus (wie noch im zweiten Teil), der über die kurze Spielzeit hinwegtrösten könnte. Stattdessen bezahlen wir den vollen Preis für eine sehr lineare, drei bis vierstündige Kampagne. Es wird Fans geben, die das Spiel für das lieben, was es ist, aber der Preis ist recht hoch. Wenn ihr Shadow Warrior 3 mit dem Reboot von 2013 oder Doom Eternal vergleicht, dann bieten die anderen Spiele einfach viel mehr.

Das Gameplay von Shadow Warrior 3 ist besser als im zweiten Teil, aber insgesamt ist es eindeutig der schwächste Titel der Reihe. Ich würde den Titel neuen Spielern nicht empfehlen, denn es wird davon ausgegangen, dass ihr die Vorgeschichte kennt. Die Kämpfe und das Gegner-Design konnten mich beeindrucken, aber es mangelt dem Spiel einfach an Inhalten. Insgesamt ist Shadow Warrior 3 deshalb leider eine echte Enttäuschung.

Shadow Warrior 3Shadow Warrior 3
Die Präsentation ist ein echter Hingucker. Dafür müsst ihr aber auch mal eine Sekunde innehalten und über die Schulter blinzeln.
05 Gamereactor Deutschland
5 / 10
+
anständige Grafik, feine Steuerung, Mobilität bereichert Kämpfe, kreatives Feind-Design.
-
zu kurz, Story lässt Newcomer außer Acht, Level-Design ist repetitiv, Zwischensequenzen reißen uns aus dem Spielfluss.
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