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The Legend of Zelda: Skyward Sword HD

The Legend of Zelda: Skyward Sword HD

"Eine Legende, die von deiner eigenen Hand geschmiedet wird."

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Der Titel ist das letzte klassische 3D-Abenteuer der Reihe mit traditionellen Kerkern. Danach revolutionierte Breath of the Wild die Zelda-Formel.

Seitdem The Wind Waker und Twilight Princess mit schicker HD-Grafik wiederveröffentlicht wurden, warten die Fans des Helden Link darauf, dass Skyward Sword eine ähnliche Überarbeitung erlebt. Ein Jahrzehnt nach der Erstveröffentlichung auf der Nintendo Wii erscheint The Legend of Zelda: Skyward Sword HD als Remaster auf der Nintendo Switch. Dieses Spiel hat mehr zu bieten, als nur eine höhere Auflösung.

Um die Qualität des Switch-Ports zu überprüfen, habe ich mir noch einmal das Original angesehen. Kein Wii-Spiel ist visuell gut gealtert, aber Skyward Sword hat es besonders schlimm erwischt. Natürlich ist daran die niedrige Auflösung schuld, aber die Entwickler mussten schon damals einige Opfer bringen, damit das Spiel überhaupt flüssig läuft. Die Sichtweite ist sehr gering und der wasserfarbene Bokeh-Effekt konnte die niedrig aufgelösten Elemente auch 2011 kaum verbergen. Auf einem HD-Fernseher sind das Bildrauschen und störende Artefakte zudem unerträglich.

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Das Remaster sorgt mit HD-Auflösung (1080p im Dock und 720p im Handheld-Modus) für ein knackigeres Bild, wovon vor allem ehemals verschwommene Menüs und die Karte profitieren. Sowohl die Szenerie als auch die Figuren haben inzwischen weichere und gleichzeitig definiertere Umrisse erhalten. Gleichzeitig sorgt die verbesserte Bildqualität für lebendigere Farben und stärkere Kontraste. Auch die Sichtweite wurde erhöht während der künstlerische Unschärfefilter als Stilmittel geblieben ist. Dieser Bokeh-Effekt setzt jetzt aber viel später ein und lässt uns selbst in der Ferne noch interessante Objekte ausmachen.

The Legend of Zelda: Skyward Sword HD
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The Legend of Zelda: Skyward Sword ist kanonisch betrachtet das erste Spiel der Reihe. Es reicht am weitesten in die Vergangenheit zurück.

Endlich präsentiert sich das kunstvolle Spiel, wie es schon immer hätte aussehen sollen. Die niedrige Polygonzahl ist zwar immer noch erkennbar und einige Texturen skalieren auch nicht richtig, aber The Legend of Zelda: Skyward Sword HD wurde ordentlich restauriert. Dazu kommt die verdoppelte Framerate (das Spiel läuft jetzt mit 60 fps), wodurch das Resultat nicht nur den Augen schmeichelt, sondern auch beim actionreichen Gameplay greift.

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Wie Nintendo die Steuerung umsetzen würde, war im Vorfeld der Veröffentlichung eine der kontroversen Punkte dieses Remasters. Die Wii-Version macht umfangreichen Gebrauch von der Bewegungssteuerung, die einige hassen und andere lieben. Das gesamte Abenteuer war auf diese Technologie abgestimmt und um sie herum entwickelt worden. Viele Fans hatten und haben aber gar kein Interesse an dieser Steuerungsmethode, was einer der Gründe ist, warum der Titel polarisiert.

Die Bewegungsaktionen mit den Joy-Cons fühlen sich jetzt etwas besser an. Natürlich hat sich die Technik weiterentwickelt, aber vielleicht liegt es auch an der höheren Framerate, dass ihr euer Schwert nun viel leichter schwingen, Bomben präzise werft oder euren Käfer direkter steuern könnt. Ihr müsst immer noch ab und an eurer Blickrichtung neu kalibrieren, doch abgesehen davon fühlt sich die Steuerung großartig an. Skyward Sword HD ist ein wirklich einzigartiges Spiel mit vielen Rätseln und Kämpfen, die ihr physisch mit euren Händen bestreitet. Oh... und noch ein Tipp: Benutzt die Joy-Con-Schlaufe beim Spielen.

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Der Übergang zwischen direkter Controller-Steuerung und Joy-Con-Bewegungen ist nicht nahtlos, weil sich das Tasten-Layout verändert. Ihr müsst also umdenken, wenn ihr eure Switch aus der Docking-Station holt.

Ich würde euch empfehlen die Bewegungssteuerung zumindest auszuprobieren, denn ohne sie geht viel Magie der Erfahrung verloren. Weil ich aber weiß, dass einige die Technologie einfach nicht nutzen wollen, habe ich mich auch mit der traditionellen Steuerung beschäftigt. Die ist ganz simpel umgesetzt worden, denn mit dem rechten Stick führt ihr eure Schwertschwünge präzise aus. Es dauert etwas, bis man sich eingewöhnt hat, aber sobald ihr die Kontrolle gemeistert habt, schneidet ihr fast schon zu genau durch eure Feinde (was natürlich nicht explizit dargestellt wird).

Wenn ihr euch trotzdem für die Bewegungsteuerung entscheiden solltet, erwartet euch ein echter Game-Changer, denn ihr habt Zugriff auf den rechten Stick. Damit könnt ihr die Kamera frei bewegen und das war auf der Wii nicht möglich. Dadurch machen ausgedehnte Ausflüge im HD-Remaster viel mehr Spaß und alles wirkt kinoreifer. Wenn ihr das Feature erst entdeckt habt, werdet ihr sicher noch lieber mit der Bewegungssteuerung spielen wollen, denn die Möglichkeit ist weniger intuitiv, wenn ihr euch für die klassische Steuerung entscheidet...

Es gibt noch weitere kleine Veränderungen, die in der Nintendo-Switch-Version vorgenommen wurden: Auf dem Bildschirm wird mittlerweile der Name der sprechenden Charaktere angezeigt, ihr könnt Dialoge vorspulen, beide Controller nutzen Rumble-Features und euer Spiel speichert automatisch, wenn ihr an einer Vogelstatue vorbeilauft (was insgesamt für einen angenehmeren Spielfluss sorgt).

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Der Titel setzt viele clevere Ideen um, die selbst nach zehn Jahren noch spannend und frisch wirken.

Der Rest ist quasi Geschichte. Das Spiel selbst ist nicht so gut gealtert, denn es war das letzte Spiel der klassischen 3D-Zelda-Formel mit traditionellen Kerkern, bevor Breath of the Wild unsere Herzen im Sturm eroberte. Der Titel braucht ein bisschen, bis er in die Gänge kommt und selbst dann stimmt das Tempo noch immer nicht. Trotzdem erzählt Skyward Sword eine wunderschöne Geschichte, in der es mehr um die Figuren und Charaktere geht, als es in diesen Spielen sonst üblich ist.

Nintendo bringt mit diesem Spiel eine Art von Abenteuer zurück, die heute sehr selten geworden sind. Über 50 Stunden könnt ihr mit dem Lösen erfindungsreicher Rätsel und packender Kämpfe absolvieren, die sich immer noch großartig anfühlen. Ihr solltet euch der Bewegungssteuerung aber nicht verschließen, denn sonst nehmt ihr dem Spiel einen wichtigen Teil seiner Magie weg.

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Man muss im Spielverlauf immer wieder zwischen dem Himmelsreich und der Welt unter der Wolkendecke wechseln.
09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
+
beide Steuerungsoptionen sind gut umgesetzt worden, technische Entscheidungen schmeicheln originaler Grafik, viele clevere Designs, selbstbewusste Entstehungsgeschichte.
-
Schnellreisefunktion befindet sich hinter einer Amiibo-Paywall, einige Aspekte der alten Formel wirken heute sehr alt, ein paar hässliche Texturen.
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