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Peaky Blinders: Mastermind

Peaky Blinders: Mastermind

Ein lustiges Puzzle, basierend auf der exzellenten BBC-Serie.

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Fans von Peaky Blinders hätten wohl nicht unbedingt ein Puzzle-Adventure als Videospielumsetzung der Serie erwartet, aber genau das ist Peaky Blinders: Mastermind am Ende eben geworden. Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Die Formel funktioniert: Die Umgebungen der Serie wurden schön umgesetzt, das Spiel überzeugt mit tollem Level-Design und einer interessanten Zeitmanipulations-Mechanik. So richtig auf ihre Kosten werden Fans aber nicht kommen und dabei baut Peaky Blinders: Mastermind auf der Geschichte des Originals auf.

Wir befinden uns kurz vor Beginn der ersten Staffel. Ein Mitglied der Gang (das in der Serie nie erwähnt wird) soll einen Angehörigen der chinesischen Community ermordet haben, was zu einem Krieg zwischen den beiden Fraktionen führen könnte. Wir müssen mit Hilfe der gesamten Shelby-Familie herausfinden, was da konkret geschehen ist und verhindern, dass es zum Schlimmsten kommt. Die Geschichte wird mit Illustrationen und Textblöcken hauptsächlich zwischen den Missionen erzählt. Das ist nicht unbedingt ein kinoreifes Erlebnis und die fehlende Sprachausgabe macht es nicht besser, aber es erfüllt seinen Zweck. Die Konversationen verlaufen relativ gradlinig ab, ihr müsst euch also nicht an Textwüsten abarbeiten. Schön ist, dass sich die Bilder und Charaktermodelle an den Darstellern aus der Serie orientieren.

Peaky Blinders: Mastermind
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Peaky Blinders: MastermindPeaky Blinders: Mastermind
Was Peaky Blinders: Mastermind wirklich interessant macht, ist die Mechanik der Zeitmanipulation.

Wie bereits erwähnt, ist Peaky Blinders: Mastermind ein Puzzle, das aus einer isometrischen Perspektive gespielt wird. Die Spieler haben in jeder Mission immer eine Reihe an Aufgaben und kämpfen gleichzeitig gegen die Uhr. Da wir die Möglichkeit haben, die Zeit zu manipulieren, dauern die vierminütigen Missionen meist wesentlich länger. Mastermind kommt mit wenig Gewalt aus, was ein wenig seltsam ist, wenn man die Vorlage bedenkt - aber das lenkt vom eigentlichen Spiel natürlich nicht ab.

Die verfügbaren Charaktere sind von der jeweiligen Mission abhängig, aber während des Abenteuers können wir Thomas, Arthur, Ada, Polly, John und Finn steuern - jeder mit ganz eigenen Fähigkeiten. Thomas kann einige Bewohner von Small Heath für ein paar Sekunden kontrollieren. Athur prügelt sich gern und tritt Türen ein, John hat so ziemlich die gleichen Fähigkeiten wie er. Ada lenkt Gegner ab, Polly besticht Wachen und knackt Schlösser, während Finn durch Fenster oder Löcher in fremde Wohnungen einsteigt.

Die Level sind um die jeweiligen Fähigkeiten der Charaktere herum aufgebaut. Wir müssen Wachen ausweichen, Türen öffnen, Dinge einsammeln, Wege durch das Level finden und am Ende der Missionen bekommen wir eine Bewertung, die von unserer benötigten Zeit abhängt. Zusätzlich sind in jedem Level Uhren versteckt, nach denen wir suchen können, um unsere Wertung zu erhöhen. Was Peaky Blinders: Mastermind wirklich interessant macht, ist die Mechanik der Zeitmanipulation, die wie folgt aussieht: Wir führen mit einem Charaktere Aktionen aus, gehen dann in der Zeit zurück und übernehmen die Kontrolle über ein anderes Familienmitglied. Der vorherige Charakter führt dann automatisch die Aktionen aus, die wir soeben vorgemacht haben.

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Peaky Blinders: Mastermind
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Die Geschichte wird mit Illustrationen und Textblöcken hauptsächlich zwischen den Missionen erzählt.

Nehmen wir mal an, wir müssen an einer Wache und einer Tür vorbei, deren Hebel auf der anderen Seite ist. Zur Verfügung stehen Thomas, Finn und Ada. Zuerst lenken wir die Wache mit Ada ab. Dann springen wir in der Zeit zurück, übernehmen jetzt aber Finn, um die Steuerung zu betätigen. Der schleicht an der Wache vorbei und kriecht durch ein Loch im Zaun, um den Hebel zu betätigen. Wir spulen die Zeit wieder zurück und kontrollieren diesmal Thomas. Ada lenkt die Wache ab, Finn betätigt den Hebel und dadurch können wir mit Thomas ohne Probleme an der Wache vorbei und durch die Tür.

Das ist anfangs noch verwirrend, aber mit der Zeit gehen die Aktionen recht intuitiv von der Hand. Es macht großen Spaß nach der Lösung für die Rätsel zu suchen und die Medaillen motivieren zusätzlich, wenn ihr weitere Herausforderung oder mehr Wiederspielwert wollt. Peaky Blinders: Mastermind ist ein relativ kurzes und auch ein nicht allzu kompliziertes Spiel. Es fügt der Vorlage eigentlich nichts Nennenswertes hinzu, aber das Spielprinzip macht trotzdem Spaß. Das Game ist Puzzle-Freunden beinahe mehr zu empfehlen, als Peaky-Blinders-Liebhabern, obwohl es für knapp 25 Euro dann vielleicht doch ein bisschen zu teuer ist.

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07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
originale Handlung dient als Prequel, schönes Level-Design, schlaue Zeitmanipulation, Goldmedaillen sammeln motiviert.
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die Erzählung wird durch Standbilder ohne Stimmen präsentiert, ein bisschen kurz, bleibt nicht lange im Gedächtnis.
overall score
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