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Professor Layton und die Maske der Wunder

Professor Layton und die Maske der Wunder

Professor Layton ermittelt auch in diesem Jahr wieder und das erstmals auf dem 3DS. An der Erfolgsformel der Serie aber hat sich nichts geändert. Warum auch? Das Konzept funktioniert.

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Noch immer ist das Spiel eine Mischung aus vielen kleinen Puzzle-Aufgaben, die in einer spannenden Krimi-Geschichte verpackt wurden. Und auch wenn die Spiele auch alle unabhängig voneinander funktionieren, gibt es doch einen Fortsetzungscharakter. In Professor Layton und die Maske der Wunder erfahren wir daher weitere Details zur Persönlichkeit von Hershel Layton während die beiden Assistenten Luke und Emmy diesmal eher im Hintergrund verschwinden.

Auch in dem neuen Abenteuer ist nichts so wie es scheint. Laytons Jugendfreundin Angela bittet uns nach Monte d'Or, einem bunten Touristenparadies in der Wüste. Ein mysteriöser Mann mit Maske hat die Stadt heimgesucht und wirkt böse Wunder: Menschen verwandeln sich zu Stein und Gemälde werden lebendig. Und obwohl viele Touristen die Spannung und Aufregung in der Stadt sichtlich genießen, scheint dennoch eine große Gefahr von ihm auszugehen. Wird die Stadt die sogenannten Wunder überstehen?

Um den Fall zu lösen, machen wir im Verlauf der Geschichte immer wieder kleine Reisen in die Vergangenheit in ein sehr dunkles Kapitel vom Leben des Professors. In spielbaren Rückblenden lernen wir den jungen Hershel Layton kennen und wie er seine Leidenschaft für Archäologie entdeckt. Und wir erfahren von der Tragödie, die sich damals abgespielt hat und auch im Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen steht.

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Professor Layton und die Maske der WunderProfessor Layton und die Maske der Wunder
Um hinter das Geheimnis der Maske der Wunder zu kommen, reisen in die Vergangenheit und lernen den jungen Hershel kennen.

Bei Professor Layton und die Maske der Wunder handelt es sich um das fünfte Spiel der Serie. Aus chronologischer Sicht aber ist dies erst der zweite Teil. Angelegt ist die Reihe auf sechs Spiele, aufgeteilt in zwei Trilogien. Jede von ihnen erzählt eine übergreifende Geschichte. Die ersten drei Teile behandeln eigentlich das Ende der Reihe und die nun entwickelten Spiele erzählen dazu die Vorgeschichte. Daher haben wir im letzten Spiel, Professor Layton und der Ruf des Phantoms, herausgefunden, wie Luke Triton zu Laytons Assistent wurde.

Die Figur des Professors ist inzwischen ein Charakter, von dem wir Stärken und Schwächen kennen. Und auch wenn Professor Layton und die verlorene Zukunft bereits eine sehr verletzliche Seite des Gentlemans zeigt, steht dieses Abenteuer dem kaum in etwas nach. Denn obwohl sich am Stil der Reihe natürlich kaum etwas geändert hat, ist dieses Abenteuer besser erzählt. Es sind immer nur Kleinigkeiten, aber Level 5 hat mit jedem Spiel dazu gelernt, um mehr Tiefe und Spannung in die Handlung zu bringen.

Auf dem leistungsstärkeren Nintendo 3DS wurde die Grafik etwas überarbeitet. Die Figuren sind in Dialogen nun in echtem 3D animiert und nicht mehr nur flach. Das fällt anfangs kaum auf, weil der Stil dennoch ähnlich ist. Im Vergleich ist es aber ein recht großer Sprung. Und auch die gewisse Tiefe bei den 3D-Effekten des oberen Bildschirms kommt sehr gut rüber - im regulären Spiel, aber auch in den kurzen Anime-Sequenzen.

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Die Steuerung wurde ebenfalls angepasst und es gibt keine so starren Standbilder wie bisher. Wir nutzen den Touchscreen lediglich als Navigationsfläche für den oberen Schirm, um uns in einem Raum umzusehen. Zwar ist das Sichtfeld weiter auf einen kleinen Ausschnitt eingeschränkt und völlig frei bewegen können wir uns auch nicht, aber es macht viel mehr Spaß, nach versteckten Hinweisen und Geheimnissen zu suchen. Es gibt sogar Punkte, an denen wir tiefer ins Bild schauen können, um weitere Details zu entdecken.

Ein bisschen Experimentierfreude zeigt sich zudem bei den Nebenaufgaben, die gelegentlich etwas actionbetonter sind. Außerdem gibt einen Spielmodus, in dem wir zum Rätseln in die Vogelperspektive wechseln. Wir erkunden mit Layton Ruinen und haben es dann auch mit Knobeleien zu tun, die sich beim Spielen verändern und bei denen es sogar um unser Leben geht. Aber keine Sorge, verlieren können wir nicht, aber ein bisschen knifflig wird es trotzdem.

Professor Layton und die Maske der WunderProfessor Layton und die Maske der Wunder
Das Spiel enthält deutsche Sprachausgabe und Bildschirmtexte und ein paar Rätsel sind speziell auf den 3DS abgestimmt.

Sonst bleibt Level 5 solide. In unserem Koffer gibt es drei neue Minispiele, die aber nach dem alten Schema funktionieren. Und auch bei den übrigen Rätseln bleiben große Überraschungen aus. Manche davon sind etwas schlecht erklärt und nicht ganz eindeutig, was zu Missverständnissen führen kann. Dank klug einsetzbarer Hilfen sind aber selbst komplizierte Aufgaben immer lösbar und so ist der Titel für viele Altersklassen interessant. Der Umfang ist wie üblich sehr üppig und auch, wer das Spiel irgendwann durchgespielt hat, kann sich ein Jahr lang jeden Tag über neue Rätsel zum kostenlosen Download freuen.

Wir bekommen also so ziemlich genau das, was wir von einem Titel der Reihe erwarten. Wünschenswert wäre gewesen, wenn Level 5 mehr auf die Fähigkeiten des Handhelds eingegangen wäre. In Professor Layton und die Maske der Wunder gibt es nette Ideen, aber die meisten wirken etwas aufgesetzt. Da der Titel aber in Japan bereits zum Launch des Nintendo 3DS veröffentlicht wurde, hatte man wohl nicht viel Zeit. Wir freuen uns daher schon auf das große Finale im nächsten Jahr.

09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
+
neue hübsche 3D-Optik für die Charaktere, wunderschön erzählte Geschichte, großer Umfang, nette Nebenaufgaben
-
neue Ideen wirken teilweise aufgesetzt, ein paar weniger Rätsel sind nicht eindeutig erklärt
overall score
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