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Arslan: The Warriors of Legend

Arslan: The Warriors of Legend

Eine weitere Anime- und Manga-Reihe wird von Omega Force fit gemacht für das bekannte Dynasty Warriors-Prinzip. Geht das Konzept auf?

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So bald wir das Spiel starten, werden wir von einen Intro-Sequenz mit fantastischen Bildern und Musik begrüßt. Das sorgt für einen ersten guten Eindruck. Ein kurzer Klick auf Start und schon werden wir ins Getümmel von Arslan: Warriors of Legend geworfen. Das Spiel im Stil der bekannten Musou-Reihe von Koei basiert auf dem Anime und Manga The Heroic Legend of Arslan. Beides basiert auf ursprünglich auf dem persischen Epos Amir Arsalan. Für Entwickler Omega Force ist es nicht das erste Mal, dass er eine Zusammenarbeit mit einem Partner eingegangen ist. Es wurden bereits Spiele wie Fist of the North Star: Ken's Rage, One Piece: Pirate Warriors und Dynasty Warriors: Gundam entwickelt. Zuletzt kam Dragon Quest Heroes dazu. Geht das Konzept mit Arslan: Warriors of Legend erneut auf?

Wie schon bei den meisten Kooperationen in der Vergangenheit, wird die Präsentation der jeweiligen Reihe gerecht. Mit Arslan: The Warriors of Legend bekommen wir einen wunderschönen Grafikstil, der sehr angenehm für die Augen ist. Es fängt die Aufmachung vom Anime sehr gut ein. Die Farben sind hübsch und lebendig. Und die Charakter-Modelle sind sorgfältig gestaltet und gut animiert. Beim Spielen sehen die Animationen großartig aus und sind sehr flüssig. Die Zwischensequenzen sind, wie auch schon das Spiel selbst, nett animiert. Alles schaut sehr nett aus.

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Arslan: The Warriors of LegendArslan: The Warriors of Legend
Die Handlung des Spiels folgt dem Anime The Heroic Legend of Arslan und erzählt eine ziemlich spannende Geschichte.
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Die Handlung des Spiels folgt dem Anime The Heroic Legend of Arslan. Darin lernt Arslan, der Kronprinz von Pars, nicht nur, wie er ein besserer Mensch wird, sondern er lernt auch, wie er der Herrscher über ein Reich wird. Es gibt über all die Königreiche und Fraktionen hinweg eine Gemeinsamkeit, wonach sie Sklaven halten und ihr Territorium durch Kriege erweitern. Wir beginnen als Arslan, der an seiner ersten, richtigen, großen Schlacht teilnimmt. Zu Beginn des Spiels ist er noch nicht der Herrscher von Pars, sondern sein Vater, König Andragoras III. Ohne zu viel von der Geschichte zu verraten, läuft dieser Kampf nicht sonderlich gut und bildet so den Einstieg in das Spiel. Die Handlung ist fesselnd und man will immer weiter herausfinden, was als nächstes passiert. Sie dauert etwa zehn bis fünfzehn Stunden, was vor allem vom Schwierigkeitsgrad abhängt.

Während der Geschichte werden wir viele Charaktere kennenlernen. Einige sind hilfreich und werden unsere Begleiter. Eine ganze Reihe von ihnen wird mehr als nur eine narrative Rolle spielen. Und dann gibt es noch die ganz normalen Offiziere, die nur kämpfen und versuchen Arslan und seine Freunde zu besiegen. Den Charakter, den man öfter als alle anderen sehen wird, ist Daryun. Der bekannte Soldat aus dem Königreich von Pars hat geschworen, das Leben von Arslan zu beschützen. Wir treffen während des Spiels aber noch viele weitere Begleiter und können mit den meisten von ihnen spielen. Am häufigsten aber spielen wir mit Arslan und Daryun. Diese zwei sind wahrscheinlich die besten aus der Truppe. Die Verbindung und Kommunikation zwischen den beiden ist in der Geschichte sehr offensichtlich und sie passen beide aufeinander auf.

Vor dem Spiel wusste ich nicht viel über die Arslan-Reihe, aber jetzt tue ich es. Arslan: The Warriors of Legend ist ein wirklich guter Einstieg für alle, die sich für die Serie interessieren. Es wird viel geboten und wer sich von der Geschichte überwältigt fühlt, kann einen Blick in die Enzyklopädie werfen, die einen Haufen von Informationen über Hintergründe und Charaktere bietet. Sie bietet sogar eine Chronologie und eine Begriffserklärung. Und beim Spielen wird man wirklich über viele Begriffe stolpern.

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Arslan: The Warriors of LegendArslan: The Warriors of Legend
Den Charakter, den man öfter als alle anderen sehen wird, ist Daryun. Er ist ein Soldat aus dem Königreich von Pars.

Das Spielprinzip ist ziemlich direkt aus Dynasty Warriors entnommen, was für Omega Force bei solchen Kooperationen aber auch üblich ist. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass es im Bezug auch die Kernmechaniken etwas einzigartiger geworden wäre, wie das Beispiel Dragon Quest Heroes zeigt. Was mir allerdings gefallen hat, war die Integration von Mardan Rush. Dabei handelt es sich um ein Element, dass man auf den meisten, wenn nicht sogar allen Schlachtfeldern sieht. Er kann eingesetzt werden, so bald blauer Kreis erscheint, der fast wie ein Tornado aussieht. Es gibt verschiedene Arten des Mardan Rush-Angriffs. Dann bildet unsere Kavallerie beispielsweise eine Keilformation. Diese Mechanik sieht sehr schick und wir können eine wahnsinnig lange Kette mit Kombos bilden. Einige der Mardan Rush-Angriffe dünnen nur die Reihen der Gegner aus, während andere Effekte auf die Schlacht selbst haben, in dem sie das Schlachtfeld verändern und so den Ausgang einer Schlacht ändern können.

Die Musik ist ziemlich gut. Sie passt sehr gut zum Spiel und fühlt sich nicht fehlplatziert an. Die Musik aus dem Intro ist fantastisch und setzt einen entsprechend epischen Hintergrund. Manchmal werden wir bestimmte Musikstücke öfter hören als andere, aber es ist trotzdem nicht mit den alten Dynasty Warriors-Spielen zu vergleichen. Über ein paar Spiele der Reihe sagt man auch, dass sie Probleme mit der Bildwiederholrate haben. Glücklicherweise leidet Arslan: The Warriors of Legend nicht unter diesem technischen Problem. Es gibt keine wahrnehmbaren Einbrüche.

Es gibt viel Positives über das Spiel zu sagen, aber es gibt auch ein paar Schattenseiten. Der Ton ist ziemlich gelungen, aber mir ist aufgefallen, dass eine Menge Soundeffekte aus Dynasty Warriors entnommen wurden. Ein paar Beispiele: Die Effekte für das Aufsammeln von einem Gegenstand und der Jubel, wenn wir einen feindlichen Offizier besiegen stammen im Grunde aus der Dynasty Warriors-Reihe.

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Arslan: The Warriors of LegendArslan: The Warriors of Legend
Was am negativsten auffällt ist allerdings der Mangel an Modi, denn neben der Story gibt es nicht viel mehr.

Während die Handlung fesselnd und der Hintergrund sehr umfassend ist, können uns die Menge und die vielen Begrifflichkeiten zum Teil überfordern. Wenn man kein Anhänger der Arslan-Reihe ist, können die vielen Informationen manchmal etwas überfordern. Hätte das Team nicht die Enzyklopädie mit an Bord geholt, würde dies noch negativer ins Gewicht fallen.

Was am negativsten auffällt ist allerdings der Mangel an Modi. Es gibt den Story-Modus und das Freie Spiel. Und darüber hinaus gibt es von beiden Varianten einen Online-Modus, aber das war es auch schon. Das Fehlen an Inhalt ist fast peinlich im Vergleich zu dem, was wir von der Dynasty Warriors-Reihe gewohnt sind. Erst durch die Fülle an Modi erreicht die Serie ihre hohe Langlebigkeit und einen hohen Wiederspielwert. In Arslan: The Warriors of Legend allerdings bleibt nur die Geschichte mit ihren Missionen, die wir im Freien Spiel immer und immer wieder spielen können. Das einzige Element, dass zur Langlebigkeit beiträgt, sind die Sammelgegenstände. Allerdings kann das recht langwierig sein und ist definitiv nicht für jeden spannend.

Arslan: The Warriors of Legend ist der tapfere Versuch, der bekannten Anime- und Manga-Reihe gerecht zu werden. Der Story-Modus macht Spaß und ist fesselnd. Das Spiel wird Fans und Neulinge süchtig machen. Es macht Spaß, ist technisch einwandfrei und die Musik ist großartig. Und doch wird es von einem Mangel an Modi und dem fehlenden Wiederspielwert zurückgehalten. Dazu kommt, dass ein paar der Dinge ganz klar aus der Dynasty Warriors-Serie entnommen wurden. Doch trotz dieser Mängel wird jeder Anhänger, der seine nächste Dosis braucht, hier seinen Durst nach dem nächsten Musou-Titel stillen können.

06 Gamereactor Deutschland
6 / 10
+
fesselnde Geschichte, interessante Charaktere,
-
wenige Modi, geringer Wiederspielwert, nutzt Material von Dynasty Warriors
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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KRITIK. Von Brandon Green

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