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Dead or Alive 5: Last Round

Dead or Alive 5: Last Round

Wer hungrig auf PS4- und Xbox One-Kämpfe ist und nicht auf Tekken 7 oder Street Fighter V warten will, der sollte hier zuschlagen.

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Genau wie Capcom folgt auch Temco Koei dem Trend, Ableger der etablierten Kampfspiele in unregelmäßigen Abständen zu veröffentlichen. Dead or Alive 5: Last Round ist das vierte Game rund um Dead or Alive 5 und kommt mit den üblichen Verbesserungen, ein paar Zusätzen und kleinere Veränderungen an der Spielbarkeit.

Für alle, die es verpasst haben, dürften insbesondere die Versionen für Playstation 4 und Xbox One interessant sein, denn die haben grafisch noch mal zugelegt - bei einem Spiel, das schon bei der Veröffentlichung sehr schön ausgesehen hat. Besonders die Kämpfer waren schick, ohne scharfe Kanten und mit gut gemachten Klamotten, die beim Prügeln dreckiger und schweißgetränkter werden.

Wie zu erwarten sind die Entwickler bei Team Ninja besonders stolz auf noch weiter entwickelte schaukelnde Brüste, aber es ist auch offensichtlich, dass sie hart daran gearbeitet haben, andere Aspekte des Spiels zu verbessern. Besonders Kleidung und Haare sehen mit mehr Details und realistischeren Bewegungen noch besser aus als vorher. Alles ist schöner geworden in einem Spiel, das mit butterweichen 60 Bildern pro Sekunde bei einer Auflösung von 1080p läuft.

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Dead or Alive 5: Last RoundDead or Alive 5: Last Round
Dead or Alive 5: Last Round ist absolut ein optisches Spektakel.

Das einzige optische Problem von Dead or Alive 5: Last Round zeigt sich beim Gewicht der Figuren und bei den Treffern. Es fühlt sich nie so an, als hätten die Figuren ein angemessenes Gewicht und sie fliegen nach Treffern einfach viel zu weit weg. Das erinnert einfach zu stark an alte Ragdoll-Effekte - und das starke Clipping stört die Illusion. Dead or Alive bleibt da weit hinter Tekken zurück - einer Serie mit viel mehr Wucht in den Schlägen.

Besonders bei den vielen Kostümen ist das Clipping problematisch. Die Möglichkeit, in Dead or Alive die Kämpferinnen in alle möglichen Klamotten zu stecken, gehört zum Charakter des Spiels. Das Spiel bietet eindeutig die meisten Kostüme, von denen die spektakulärsten abstehende Details wie Flügel haben. Leider sieht es immer so aus, als wären die Figuren mit Hologrammen bekleidet, die von allem durchdrungen werden können. Es ist natürlich klar, wie schwer das bei der Vielzahl von Kostümen und Frisuren sein dürfte, aber es wäre vielleicht besser gewesen, wenn Team Ninja die nervigen Outfits weggelassen und sich auf jene konzentriert hätte, die tatsächlich funktionieren.

Insgesamt ist Dead or Alive 5: Last Round natürlich ein optisches Spektakel. Um bei der Kleidung zu bleiben: Man kann die Mädchen in knappe Bikinihöschen stecken und nur mit Blumenkränzen bekleiden. Team Ninja hat alles getan, damit die knappe Kleidung für tiefe Einblicke sorgt. Es gibt den Fotomodus und man kann sich sicher sein, dass einige Xbox One-Spieler mit Kinect "Xbox aufnehmen" erheblich öfter als sonst schreien werden.

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Dead or Alive 5: Last Round
Es is überwältigend, wie viel Inhalt Dead or Alive 5: Last Round bietet.

Das Gameplay des ersten Dead or Alive hat mich nie richtig überzeugt, aber mittlerweile ist es immer besser geworden. Die Counter-Attacken fühlen sich ausbalanciert an und funktionieren besser als früher. Die Veränderungen sind allerdings doch minimal und werden nur Kampfspiel-Experten wirklich auffallen. Wer den Vorgänger schon satt hat, bekommt nicht viel Neues geboten. Wer aber viel Dead or Alive 5 spielt, für den lohnt sich die neuste Version mit der besseren Grafik.

Der Onlinecode von Dead or Alive war schon immer ein gutes Vorbild für das Genre, das fing schon mit dem früheren Team Ninja Chef Tomonobu Itagaki und Dead or Alive Ultimate an - und Dead or Alive 5: Last Round folgt dieser Tradition. Während meiner Testsession konnte ich zwar kaum gegen Leute in geographischer Nähe spielen, aber trotzdem war unübersehbar, wie gut der Netzcode tatsächlich ist. Onlineduelle werden nie etwas für echte Hardcore-Spieler sein, aber besser als hier wird es wohl kaum werden.

Zwei neue Stages sind dazugekommen - und Danger Zone ist eine von ihnen. Die wurde in Dead or Alive entfernt und ist auch in Dead or Alive 5 nicht wieder aufgetaucht. Sie ist die klassische Stage und ihre Rückkehr dürfte einige Fans sehr glücklich machen. Das ist aber nicht die einzige Neuerung: Zu den 32 Charakteren der Ultimate Version kommen der alte Boss Raidou und das Schulmädchen Honoka hinzu. Die wurde schon im Vorfeld gehyped, hatte aber einiges an Kritik einstecken müssen, weil sie eine Mischung aus allen Charakteren ist. Wie ausbalanciert sie tatsächlich ist, muss sich noch zeigen, aber nach meinem ersten Eindruck macht es einfach nicht besonders viel Spaß mit ihr zu spielen, weil man alles schon mal gesehen hat.

Profis könnten viel mit Honoka spielen, denn sie hat viel Kraft und eine gute Reichweite - mit ein paar nützlichen Kombos hat man einen potenziellen Killer. Für Anfänger ist sie schwierig zu spielen, da sie keinen eigenen Style hat. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass nur ein alter Charakter und ein gemischter wie Honoka dazugekommen sind - ich hätte schon gerne wenigstens einen komplett neuen Charakter zur Auswahl gehabt.

Es ist trotzdem schon überwältigend, wie viel Inhalt Dead or Alive 5: Last Round bietet. Es gibt 34 Kämpfer und ungefähr 300 Kostüme freizuschalten. Es gab nie mehr Stages, derart zahllose Spiel-Modi und das Gameplay wurde wirklich aufpoliert. Auch wenn das Spiel nicht von Grund auf für Playstation 4 und Xbox One entwickelt wurde - es sieht trotzdem wirklich gut aus. Wer hungrig auf Kämpfe ist und nicht auf Tekken 7 oder Street Fighter V warten will oder einfach die beste Version von Dead or Alive haben möchte, der sollte zuschlagen.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
tolle Steuerung, kurze Ladezeiten, guter Trainingsmodus, überlegener Online-Support, herausgeputzte Grafik, stabile Framerate
-
Schlechte Kollisionsabfrage, neue Figuren fehlt Effizienz, Soundeffekte schwachbrüstig
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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