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Monsters (Probably) Stole My Princess

Monsters (Probably) Stole My Princess

Es gibt Spiele, die leben einfach von ihrer Verrückheit. Gameplay ist nichts, Präsentation ist alles? Mitnichten, aber über gewissen Defizite schaut man doch gern hinweg. Monsters (Probably) Stole My Princess ist auch so ein Kandidat. Keinesfalls ein schlechtes Spiel, aber eben auch kein herausragendes.

Sie ist weg. Eiskalt entführt von fiesen Monstern. Das kann gar nicht anders sein. Sie wurde geschnappt und verschleppt. Hundertprozentig. Also höchstwahrscheinlich. Vielleicht auch nicht. Aber mindestens doch wahrscheinlich. Unserem Helden zumindest reicht dieses Fünkchen Möglichkeit, um sie alle aufzusuchen, die widerlichsten und grauenhaftesten Gestalten der Unterwelt. Er, der nur kurz der Duke genannt wird, hat schließlich beste Kontakte als ortsansässiger Vampirlord.

Dargestellt wird dieses kleine Drama über den adeligen Dämon in bester 2D-Optik mit einem putzigen Comiclook. Und auch die vermeintlich dramatische Musik darf natürlich nicht fehlen. Dieser Stil macht an vielen Stellen mehr als deutlich, dass sich das Spiel nicht all zu ernst nimmt - ganz unabhängig von dem wunderbaren Wort "wahrscheinlich", dass im Titel in Klammern eingeschoben wurde.

Monsters (Probably) Stole My Princess
Der Duke kennt keine Gnade, wenn (wahrscheinlich) seine Prinzessin entführt wurde.

Packen wir aber den Humor einmal beiseite, bleibt ein hübsches, kleines Geschicklichkeitsspiel. Der Duke muss nämlich in vertikal aufgebauten Leveln den fliehenden Monstern hinterherhüpfen. Bestenfalls macht er das in einem Zug, denn für jede Plattform, die er erstmals berührt, erhöht sich der Punktezähler. Für die erste Plattform gibt es einen Punkt, für die zweite schon zwei und so weiter. Landet man auf einer aus Versehen zweimal, weil ein Sprung nicht gleich gelingt, beginnt der Punkteaddierer wieder bei eins.

Das Monster muss übrigens nicht einfach nur gejagt, sondern dreimal vom Duke per Sprung getroffen werden. Dass ist die (wahrscheinlich) kniffligste Aufgabe des Spiels. Denn einerseits ist immer etwas Glück dabei, wo unser Held hinterher landet und zum anderen eilt das Monster mit jedem Treffer ein Stück voraus. Wer die entsprechenden Sprünge zeitlich falsch einordnet, dem entkommt das Biest und sämtliche gesammelten Punkte sind verloren.

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Der Storymodus besteht aus lediglich fünf Leveln plus einem Geheimlevel. Im Score Attack-Modus werden die sechs Level mit je drei neuen Varianten noch einmal um 18 aufgestockt. Alle spielen sich natürlich durch die unterschiedliche Plattform-Anordnung etwas anders, aber das Spielkonzept ist jedes mal dasselbe. Bei der Story geht das auch schwer in Ordnung, der Score-Attack-Modus ist dann aber doch eher etwas für die beinharten Fans.

Monsters (Probably) Stole My Princess
Der Multiplikator beim Hüpfen steigt und steigt, bis die gleiche Plattform zweimal berührt wird.

Ganz grundlos spielt man ja den Titel auch nicht. Motivation ist nämlich nicht nur das Erhöhen des Highscores, sondern ebenso das Erlangen von Medaillen, die diese Leistung beziehungsweise entsprechende Zielpunktzahl auch optisch bescheinigen. Bronze, Silber und Gold sind nämlich von uns sehr wohl gewollt. Und für eine Gold-Medaille braucht es schon einen ziemlich guten Lauf, bei dem man fehlerfrei fast alle Plattformen mitnehmen sollte.

Der Schwierigkeitsgrad steigt übrigens recht angenehm. Anfangs braucht man recht selten den Doppelsprung, um die nächste Plattform zu erreichen. Insbesondere im letzten Kapitel jedoch muss sogar der Umweg über einen Wandsprung genommen werden, damit mit dem dann möglichen zweiten Doppelsprung, die höher gelegene Plattform erreicht wird. Wer die Level in- und auswendig kennt, wird auch Freunde an der PS3 beeindrucken können. Denn hübsch schaut es schon aus, wenn der Duke sich elegant auf Monsterjagd begibt.

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Trotzdem schlägt das Spiel mit rund vier Euro zu Buche. Ohne Mehrspielermodus und mit mäßigem Abwechslungsreichtum überlegt man sich so eine Investition ganz bestimmt zweimal. Monsters (Probably) Stole My Princess ist witzig und unterhält. Und ganz sicher ist es etwas, was man später wieder rauskramt, um zu sehen, ob man es noch kann - jede Plattform genau einmal berühren und dabei auch noch eins der sechs Monster kalt machen. Denn zumindest für den einen kurzen Moment packt einen die Sucht und eigentlich ist auch genau das die Aufgabe der Playstation Minis: klein, simpel und süchtig machend.

07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
netter Humor, hübsche Präsentation, Jagd nach dem perfekten Lauf
-
kurz, kein Mehrspielermodus
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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