Happy Action Theater beinhaltet achtzehn Minispiele, die eigentlich gar keine sind. Vielleicht muss man Happy Action Theater doch eher als ein Spielzeug verstehen. Der oder die Spieler werden von der Kamera eingefangen und finden sich in den unterschiedlichsten Szenarien wieder.
Das Wohnzimmer bekommt so einen Teppich aus brodelnder Lava oder friert bei heftigem Schneegestöber virtuell ein. Es gibt keine Ziele im Spiel und scheitern kann man auch nicht. Hier geht es um den reinen Spaß am Quatsch. Lebende Statue spielen, um sich dann von virtuellen Tauben voll kacken zu lassen oder eine Unmenge von Luftballons vor sich hertreiben und zerplatzen lassen.
Es gibt absurde Tanzeinlagen, die das Spielprinzip der aktuellen Tanzspiele umkehren, denn hier wird man getanzt. Selbst wenn man völlig stillsteht, fängt das eigene Spiegelbild an, rhythmisch zu zucken und tanzt zusammen mit verrückten Comic-Figuren.
Dazu gesellen sich dann noch verschiedene Minispiele, die schon fast in Richtung interaktiver Bildschirmschoner gehen und in denen aus unserem Körper eine Art Kaleidoskop wird oder psychedelische Effekte unsere Bewegungen verstärken.
Der Hit auf Kindergeburtstagen dürfte der King Kong-Level sein, in dem die Spieler als Riesen die ganze Zeit Hochhäuser zertrampeln und Flugzeuge oder UFOs vom Himmel holen. Der Feuerwerkslevel ist auch sehr schön gemacht. Hier sprühen Funken aus unseren Händen und wir können damit Raketen und Knallkörper im abgedunkelten Wohnzimmer zünden.
Für Erwachsene dürfte der Spaß an Happy Action Theater allerdings schnell nachlassen, denn wenn man erst alles gesehen hat, sind da einfach überhaupt keine Ziele gibt. Aber Kinder werden lange vergnügt in den verschiedenen Szenarien herumtoben und auch den für Erwachsene mit Sicherheit eher langweiligen Wackelpudding ausgiebig schwabbeln lassen. Insbesondere die Tatsache, dass bis zu sechs Spieler gleichzeitig von der Kamera erfasst werden und so dafür gesorgt wird, dass niemand ungeduldig auf seinen Einsatz im Happy Action Theater warten muss, macht das Spiel zum absoluten Kinderparty-Kracher.
Die einzigen Mini-Games, die vielleicht noch wirklich als Spiel durchgehen, sind Klone von Space Invaders und Breakout, wobei man auch hier nicht scheitern kann. Aber die Breakout-Variante lässt immerhin eine Art Highscore-Jagd zu. Happy Action Theater geht jedenfalls einen Weg, wie man ihn von den Kinect Labs kennt - also eine Mischung aus Tech-Demo und visuellem Quatsch.
Die achtzehn Spiele gehen für die knapp zehn Euro sicher in Ordnung, aber für einzelne Spieler oder Erwachsene wird es einfach zu schnell viel zu langweilig. Leider ist es mal wieder die ewig gleiche Leier mit den Kinect-Minispielen: toll für Kinder oder betrunkene Erwachsene.
Im Happy Action Theater ist alles aber wohl auch nur als herrlicher Quatsch gedacht und es ist daher ein bisschen unfair, hier dieselben Maßstäbe wie bei anderen Titeln anzulegen. Vielleicht sollte Happy Action Theater einfach als nicht ernstgemeinte Tech-Demo dem Bewegungssensor Kinect schon beim Kauf beiliegen.