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Professor Layton und der Nerd

Professor Layton hätte sicherlich eine Lösung gewusst. Ich dagegen war ratlos - aber beginnen wir dort, wo alles angefangen hatte: Mit der Nintendo-Präsentation des neuen Professor Layton-Titels „Professor Layton und die verlorene Zukunft". Nintendo zeigte dazu einmalig auf der Leinwand das Anime-Abenteuer „Professor Layton und die ewige Diva", das am 20. November im Free-TV seine Premiere auf Super RTL (22.30 Uhr) haben wird und ab 22. Oktober als BlueRay Disc und DVD im Handel ist. Um fair zu bleiben: Eine Zuschauerin hauchte ein „wunderbar" über die Lippen. Wir fanden den Film allerdings ziemlich anstrengend und verließen den Kinosaal daher schließlich erschöpft und erleichtert, dass wir es hinter uns hatten.

Das dicke Ende kam aber noch. Einer der Zuschauer schlich sich lautlos von der Seite an mich heran und meinte mit so einer weinerlich-anklagenden Stimme, wie ich sie noch von Jutetasche tragenden „Alternativen" aus den 80ern kannte: „Duhu, das fand ich echt gar nicht gut, dass ihr Chips in der Vorstellung gegessen habt." Auf meine verblüffte Frage, warum er denn nichts während der Vorstellung gesagt hätte, wir hätten ja den Verzehr einstellen können (Die Kinovorstellung war genau zur Abendbrotzeit.), meinte er jallernd: Ach, das hätte er ertragen, er wollte es nur noch mal angemerkt haben. Was wohl Professor Layton dazu gesagt hätte?

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Wenn Darth Vader vor dir steht

Wenn Darth Vader vor dir steht

Die Meldung kam soeben: Lucasfilm Ltd. hat bekannt gegeben, dass STAR WARS in 3-D umgesetzt wird.

2012 soll „Star Wars: Episode I Die dunkle Bedrohung" in einer 3-D-Fassung in die Kinos kommen. Eigentlich keine Überraschung für den, der den guten alten George kennt, dem Technik-Spielereien (und sein Geldbeutel) immer über alles ging.

Allein die Lizenzrechte für „Star Wars: Episode I Die dunkle Bedrohung", Hauptabnehmer waren Pepsi Cola, Burger King und LEGO, sollen damals 600 Mio. Dollar in seine Portokasse gespült haben.

Egal, trotz aller berechtigten Kritik an blutleeren Dialogen, durchschnittlichen Drehbüchern und Darstellern werde ich natürlich auch wieder 2012 George mein Taschengeld spenden.

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Aus dem Alltag einer Hexe

Aus dem Alltag einer Hexe

Bibi „hex, hex!" Blocksberg ist mit ihrer Freundin Tina auf dem Martinshof zu Gast, als ein großes Unwetter für reichlich Durcheinander sorgt. Verstörte Pferde und aufgeregte Schweinchen gilt es nun zu versorgen und vor allem muss die ausgebüxte Finja wieder eingefangen werden.

Ein recht launiges Abenteuer für Fans der Erfolgsserie von Kiddinx. Die Grafik ist ansprechend und die Aufgaben, die den Mädchen gestellt werden, abwechslungsreich.

Der irreführenden PEGI-Info „geeignet ab 3 Jahren" sollte man nicht glauben, denn ohne Lesekenntnisse ist das Spiel nicht zu bewältigen, da die Aufgaben ausschließlich textlich gestellt werden. Das Spiel würde eine deutliche Aufwertung erfahren, hätte man hier, wie bei "Benjamin Blümchen Vorschulspaß", in eine Sprachausgabe investiert.

Titel: Bibi & Tina - Das große Unwetter
System: Nintendo DS
Ab: 7 Jahre
Publisher: Kiddinx

Rüstiges Rüsseltier

Rüstiges Rüsseltier

Man sieht es Benjamin Blümchen nicht an - aber das rüstige Rüsseltier ist tatsächlich schon 33 Jahre alt. Jetzt ist das erste Lernspiel mit dem sympathischen Elefanten erschienen, das dazu gleich mit dem neu geschaffenen Gütesiegel „pädagogisch wertvoll" ausgezeichnet wurde.

Warum? Ganz einfach. Es macht alles richtig und richtiger. So soll ein Lernspiel für das Vorschulalter sein. Benjamin Blümchen erklärt alles geduldig und genau, keine einzige Zeile Text muss gelesen werden, stets kann eine sprachliche Wiederholung der Aufgabenstellung erneut abgerufen werden und egal, ob es ums Zählen, Farben und Formen zuordnen, Logikaufgaben oder Englischübungen geht (es gibt 20 verschiedene Spiele mit je drei Schwierigkeitsstufen): Die Spiele sind liebevoll mit viel Witz und Fantasie im Detail gestaltet. Dass es sich dabei eigentlich um Lernspiele handelt - „Iiih, lernen!" - gerät dabei schnell in den Hintergrund.

Fazit: Ein rundum gelungenes Produkt, das spielerisch Wissen vermittelt, logische Fähigkeiten schult und dabei Groß und Klein Spaß bereitet. Da bleibt nur noch zu sagen: „Törööö!"

P.S. Wenn BB mal wieder eine gelungene Aktion mit einem langgezogen gutturalen „Suuuper!" kommtiert, wird mancher Vater ein Déjà-vu haben. An wen erinnert nur diese Stimme? Richtig: An „Ep. II - Angriff der Klonkrieger", wo der Sprecher Benjamin Blümchens (Jürgen Kluckert) die Stimme des vierarmigen schlampig-sympathischen Dexter Jettster (der Diner-Besitzer, der Obi-Wan den Tipp zur Herkunft des Kamino-Pfeils gibt) ist.

Titel: Benjamin Blümchen Vorschulspaß
System: Nintendo DS
Ab: 3 Jahre
Publisher: Kiddinx

Mach mal „Ah!"

Mach mal „Ah!"

Neulich war ich zur Konsultation beim Arzt. Als sich nun dieser Arzt mit meinem Fall beschäftigte, zog er das Internet zu Rate und sagte dann: „Ihr Fall ist sehr selten." Da ich zu Höflichkeit erzogen worden bin und meinen Eltern keine Schande bereiten möchte, antwortete ich nicht, wie es mir spontan in den Sinn kam, erwiderte also nicht: „Danke, ich kann auch googeln."

Ich erzähle das, um mildernde Umstände für das Spiel „Mein Traumjob Kinderärztin" anzuführen. Denn die Frage, die sich stellt: Ist das Spiel so gruselig oder ist es die Wirklichkeit, die es abbilden willl? Ich bin mir nicht sicher, bei welchem Spiel ich mich am meisten gegruselt habe: Bei einem der Silent Hill-Teile, bei Bioshock oder bei „Mein Traumjob Kinderärztin".

Zu Anfang des Spiels erklärt einem eine Ärztin, die eigentlich gar nicht so alt wirkt, als ob sie schon in Rente gehen dürfte (oder ist das anders bei Ärzten?), dass sie nun aufhören müsse, aber eigentlich gar nicht wolle, nun ja, ich solle also die Praxis übernehmen. Ganz ehrlich, ich fühlte mich sofort schuldbewusst.

Kommen wir zur „Behandlung" der Kinder: Mir wird geraten, die Kinder als erste dranzunehmen, die am ungeduldigsten sind (die haben einen knallroten Smiley), sonst würden die wieder abhauen und das wäre nicht gut für meinen „Ruf". Ist das pädagogisch sinnvoll? Die lautesten und doofsten Nervensägen als Erste an die Reihe kommen zu lassen?

Ich „behandle" die Kinder, in dem ich ihnen Fragen stelle (per Multiple Choice). Stelle ich die falschen, werde ich vom Tutorium harsch gemaßregelt und mir wird empfohlen, die Materie nachzulesen. Zum Schluss unterschreibe ich etwas - eine Rechnung? - und das war´s. Habe ich nicht die Kompetenz für die „Behandlung", schreibe ich geschwind eine Überweisung und - schwupps - bin ich den Patienten los; soll sich doch ein anderer um ihn kümmern.

Da das dem sehr ähnelt, was ich selber neulich erlebt habe, muss ich „Mein Traumjob Kinderärztin" tatsächlich in Schutz nehmen. Allerdings glaube ich, dass jemand, der das gespielt hat, sich das mit dem „Traumjob" noch mal überlegt und nicht Medizin studieren wird. Aber wozu auch? Steht ja alles im Internet ...