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Marketingtricks

Marketingtricks

Da staunte ich doch nicht schlecht, als ich das Playstation Mini Edge anklickte, um zu schauen, was sich dahinter so schönes verbirgt. Laut Beschreibung im Playstation Store ist das "Originalspiel perfekt an das Iphone, Ipod Touch angepasst". Das irritiert mich sichtlich. Soll ich nun 2,39 Euro für die App ausgeben soll oder lieber doch 4,99 Euro im Playstation Network anlegen? Oder beides?

Ich war so verwirrt, dass ich rüber bin in den Singstore und mir zur Beruhigung acht Songs zu kaufen. Nach einer Runde "Keep me in my plane" von Who made Who ging es mir dann wieder besser - make me feel safe, keep me in my place.

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Karriereknick

Karriereknick

Vielleicht ist es dem einen oder anderen aufgefallen, aber ich liebe Singstar. Ein fantastisches Produkt mit tollen Funktionen. Einzig in Sachen Online-Community, da hat die Konkurrenz von Def Jam Rapstar die Nase vorn. Ja, ich war sogar so beeindruckt davon, dass ich mir das Spiel trotz meiner Abneigung gegen Hip-Hop angeschaut habe.

Und so ein paar deutsche Tracks des Spiels kenn ich ja auch. Absolute Beginner, Peter Fox oder Deichkind, alles kein Problem. Also habe ich gestern auf der offiziellen Releaseparty auch zum Mikro gegriffen und wollte ja schon irgendwie siegreich aus dem Battle hervorgehen. Zumal es bei Def Jam Rapstar auf den Text und den Rhythmus ankommt und weniger auf die Melodie. Rappen eben.

Mein Kontrahent allerdings, mit dem ich mit gebattled habe, wollte irgendeinen Old School-Track zum Besten geben. Stücke, von denen ich noch nie was gehört habe. Meine Güte, nur weil ich Chiddy Bang und Kayne West kenne, heißt das noch lange nicht, dass ich irgendwas mit Hip-Hop am Hut habe. Ich wollte doch dieses Defizit speziell auf dieser Veranstaltung so gerne mit Peter Fox und Schwarz zu Blau umschiffen, aber nein. Noch bevor ich intervenieren konnte, lief dann auch schon Snoop Dog - Juice and Gin.

Ich würde sagen, ich bin komplett abgesoffen. Aber so richtig. Die einzigen Punkte gab es dann noch für "laid back" und "Juice & Gin". Die Bewertung am Ende titelte so traumhaft "Schrott". Blamiert sozusagen. Obwohl ich es vielleicht auch ganz gut auf das Lied schieben kann, denn der Typ mit dem ich gesungen habe, hat im Grunde auch versagt, nur hat er dabei ein paar mehr Punkte gemacht. Dafür aber, dass er sich das Lied ausgesucht hat, war dann vielleicht doch er der Totalversager. So oder ähnlich rede ich mir das jetzt immer ein.

Ich habe jedenfalls beschlossen Def Jam Rapstar nur noch heimlich zu spielen. Schließlich habe ich auch einen Ruf zu verlieren. Wer allerdings auf Rap steht, dem kann ich dieses Spiel nur wärmstens ans Herz legen.

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Wahres Glück

Wahres Glück

Samstag das Super Nintendo ausgebuddelt und Lufia gespielt. Der zweite Teil, der eigentlich der erste Teil der Serie ist, von der überhaupt nur zwei von Teilen in Europa erschienen sind. Nicht verwirrt sein, einfach Mund wieder zu machen. Lufia jedenfalls war damals eines meines Lieblingsspiele. Das Rollenspiel hat keine besondere Grafik, aber in Sachen Story und Gameplay hat es einfach gefunkt zwischen uns beiden. Und als Kirsche gab es obendrauf die Ahnenhöhle.

Die ist ein Dungeon mit hundert Stockwerken, welche nur Treppen nach unten, aber keine wieder nach oben kennt. Wer die Höhle betreten will, muss all seine Sachen abgeben und die Charaktere werden für den Start auf Level 1 heruntergestuft. Gefunden werden können besondere Waffen, legendäre Gegenstände und der schwerste Gegner im ganzen Spiel.

Das wahre Glück jedenfalls war es, dass mir das Spiel nicht nur immer noch genauso viel Spaß macht, sondern es mir zum Dank drei der legendären Iris-Gegenstände geschenkt hat, als ich einen Kurzausflug bis Etage 21 unternommen habe und dort dann die Gotteshand gefunden habe, mit der ich mich aus dem Dungeon herauswarpen konnte. Sonst nämlich kann es auch gut und gerne passieren, dass man gar nichts findet. So aber werde ich mich wohl auch noch ein zweites Mal in die Höhle wagen, um ein bisschen in der Vergangenheit zu bohren.

Haken an der Sache

Haken an der Sache

In Deutschland gibt es eine Reihe von verfassungsfeindlichen Symbolen, die nicht gezeigt werden dürfen. Eines davon ist das Hakenkreuz, das Zeichen der Nationalsozialisten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Das geht sogar so weit, dass 2006 ein Händler für das Verkaufen von durchgestrichenen Hakenkreuzen belangt wurde und es in Folge des prominente Selbstanzeigen wie die von Nils Annen (SPD) und Claudia Roth (Grüne) gab.

§ 86 Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen

(1) Wer Propagandamittel
1. einer vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärten Partei oder einer Partei oder Vereinigung, von der unanfechtbar festgestellt ist, daß sie Ersatzorganisation einer solchen Partei ist,
2. einer Vereinigung, die unanfechtbar verboten ist, weil sie sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung richtet, oder von der unanfechtbar festgestellt ist, daß sie Ersatzorganisation einer solchen verbotenen Vereinigung ist,
3. einer Regierung, Vereinigung oder Einrichtung außerhalb des räumlichen Geltungsbereichs dieses Gesetzes, die für die Zwecke einer der in den Nummern 1 und 2 bezeichneten Parteien oder Vereinigungen tätig ist, oder
4. Propagandamittel, die nach ihrem Inhalt dazu bestimmt sind, Bestrebungen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation fortzusetzen,

im Inland verbreitet oder zur Verbreitung im Inland oder Ausland herstellt, vorrätig hält, einführt oder ausführt oder in Datenspeichern öffentlich zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Propagandamittel im Sinne des Absatzes 1 sind nur solche Schriften (§ 11 Abs. 3), deren Inhalt gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung oder den Gedanken der Völkerverständigung gerichtet ist.

(3) Absatz 1 gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient.

(4) Ist die Schuld gering, so kann das Gericht von einer Bestrafung nach dieser Vorschrift absehen.

Grundsätzlich scheint es also eindeutig, aber es gibt Ausnahmen, die in Absatz 3 geregelt sind. Dient die Verwendung der Aufklärung, Kunst, Wissenschaft, Forschung, Lehre oder der Berichterstattung über Zeitgeschehen, ist es erlaubt, solche Symbole zu zeigen. In Deutschland nicht darunter fallen Spiele, egal welcher Art. Meist sind es zwar die Shooter, aber selbst dort gibt es Titel, die sich thematisch mit der Zeit auseinandersetzen und dennoch in Deutschland zensiert sind.

Entwickler Reality Twist versucht nun eine Grundsatzdebatte darüber anzustoßen, die sogenannte Sozialadäquanzklausel, wie Absatz 3 auch genannt wird, auch auf Spiele anwendbar zu machen. Bisher berufen sich darauf vor allem Dokumentar- oder Lehrfilme, aber nun arbeiten die Münchener an einem Adventure, das auf lehrreiche Art und Weise Deutschland zur Stunde Null thematisiert. "Dabei stellte sich die Frage, wie wir wichtige zeithistorische Ereignisse wie zum Beispiel die Demontage von Hakenkreuzen thematisieren sollen, ohne eine Straftat zu begehen", erklärt Sebastian Grünwald, Produzent bei Reality Twist gegenüber Gamesmarkt.

Grund für die Angst ist eine Gerichtsentscheidung aus dem Jahre 1994, die das Spiel Wolfenstein 3D betrifft: "Vielmehr gebietet es der Schutzzweck des Paragrafen 86a StGB, dass in Computerspielen keine Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gezeigt werden. Insoweit kommt es [...] nicht darauf an, dass sich die verbotenen Kennzeichen und Symbole bei dem Spiel "Wolfenstein 3D" in den Spielräumen befanden, die dem Feind zuzuordnen sind. Wäre eine derartige Verwendung von verbotenen Kennzeichen in Computerspielen erlaubt, dann wäre es kaum noch möglich, einer Entwicklung zu ihrer zunehmenden Verwendung in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken, was der Zielrichtung des § 86a StGB zuwiderlaufen würde."

Denn eigentlich steht es außer Frage, Spielen kann nicht grundsätzlich untersagt werden, diese Symbole zu Verwenden. Inbesondere nicht, wenn der edukative Charakter eindeutig im Vordergrund steht. Kunst, Aufklärung, Lehre oder die Berichterstattung über Zeitgeschehen - alles Formen, die Spiele bedienen können, wenn sie es wollen. Nur damals hat das Gericht dies anders entscheiden, wenngleich der Titel vor allem wegen seines Gewaltinhalts verboten worden ist. Die erneute Einordnung jedenfalls kann nur wieder ein Gericht vornehmen. Das müsste entscheiden, ob dem Urteil von damals widersprochen werden kann - nämlich das Spiele nicht grundsätzlich von Ausnahmen bezüglich des Paragraphen 86, Strafgesetzbuch ausgeschlossen sind.

Kinderspiel

Kinderspiel

Meine Beobachtungen sind, und die stammen von ganz unterschiedlichen Personen, dass Videospiele und Kinder eigentlich erst ab einem gewissen Alter wirklich erwünscht. Eigentlich will man ja Kinder auch gar nicht vor dem Fernseher setzen. Manchmal allerdings ist es zwar so viel einfacher, weil das Balg unkompliziert für eine vordefinierte Zeit ruhig gestellt ist. Aber Videospiele? Das geht dann doch zu weit.

Ein bisschen irritiert bin ich daher, über die Veröffentlichung von Deep Silver. Meine ersten Mitsing-Lieder peilt als Zielgruppe offenbar die Allerjüngsten an. "A, B, C, die Katze lief im Schnee", "Auf der Mauer, auf der Lauer" oder "Hänschen in der Grube" - 25 Songs wurden hier zum Musizieren zusammengestellt. Für die Prenzlauer Bergis gibt es sogar vier Lieder auf Englisch und eins auf Französisch. Da könnten die kleinen Plagegeister etwa mit "Frère Jacques" und "Old Mac Donald" ein wenig internationales Flair in die spießigen Wohnzimmer holen.

Aber wie bereits geschrieben, ich glaube nicht so recht daran, dass das aufgeht. Zum einen weil Eltern ihre Kinder erst in dem Alter von die Konsole lassen würden, in dem sie eben diese Lieder nicht mehr singen wollen. Zum anderen ist das gemeinsame Singen mit dem Buch in dem Fall vielleicht doch irgendwie schöner. Ich bezweifele dazu das angedachte Vermitteln "musikalischer Grundkenntnisse" und glaube auch nicht, dass es Kindern beim "Merken von Texten" hilft. Richtig Angst aber habe ich vor den " lustigen Videos".

Playlist von "Meine ersten Mitsing-Lieder:
1. ABC-Lied
2. Hab' ne Tante in Marokko
3. Auf der Mauer, auf der Lauer
4. Auf einem Baum ein Kuckuck
5. Alle Vögel sind schon da
6. Dornröschen war ein schönes Kind
7. Ein Mann, der sich Kolumbus nannt'
8. Es war eine Mutter, die hatte 4 Kinder
9. Die Affen rasen durch den Wald
10. A, B, C, die Katze lief im Schnee
11. Häschen in der Grube
12. Onkel Paul wohnt auf dem Land
13. Kopf und Schulter, Knie und Zeh'n
14. Eine kleine Spinne
15. Schneeflöckchen, Weißröckchen
16. Backe, backe Kuchen
17. Summ, Summ, Summ
18. Ringel-Ringel-Reihe
19. Bruder Jakob
20. Wer will fleißige Handwerker seh'n
21. Alphabet Song (A B C)
22. Head, Shoulders, Knees and Toes
23. Itsy Bitsy Spider
24. Old Mac Donald
25. Frère Jacques