Eigentlich wollte ich das schon viel früher posten, aber irgendwie bin ich erst nicht dazu gekommen und dann geriet es in Vergessenheit. Dabei war es doch ein ganz wunderbar-seltsames Erlebnis.

Nicht nur, dass The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D sowieso schon surreal genug ist, weil nach so vielen Jahren alles so vertraut und trotzdem ganz neu ist. Nein, dann kommt es noch zu einem ganz ungewöhnlichen 3D-Effekt, der wohl so ganz und gar nicht geplant war...

Und wenn wir schon mal bei dem Thema Zelda sind, dann auch noch kurz die Momente, die entweder überraschend schön und oder überraschend enttäuschend waren:

Top 3
1. Die Musik im Gerudo-Tal
2. Musik machen mit der Ocarina der Zeit
3. Der Besuch der Stadt von Hyrule

Flop 3
1. Begegnung mit Ganondorf in der Nacht
2. Epona
3. Die Reise durch die Zeit

"Mit dem Skiregion-Simulator 2012 aus dem Hause der erfolgreichen Landwirtschafts-Simulator-Entwickler Giants Software kündigt der Games-Publisher Astragon heute die wohl coolste Simulation des Jahres an!"

Wenn ich diese Zeile lesen, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Die Serie zum Landwirtschaftssimulator hat sich bisher weltweit rund 1,2 Millionen Mal verkauft - das meiste davon erschreckenderweise in Deutschland. Und nun soll ich Zufahrtsstraßen räumen, Gondeln beaufsichtigen und Schneekanonen bedienen? Hilfe. Hilfe!

Und bitte keine vom Flughafen-Feuerwehr-Simulator, keine vom Kehrmaschinen Simulator und erst recht keine vom Pistenraupen Simulator! Nein, ich liebe zwar Simulationen, aber alles hat seine Grenzen. Außer natürlich für die Spiele-Industrie, welche vom Erfolg des Landwirtschaftssimulators angetrieben alles simuliert, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

All jenen, die sich trotzdem einen Platz auf der Gamescom-Pressekonferenz sichern, auf welcher der verheißungsvolle Titel seine Weltpremiere feiert, wünsche ich viel trotzdem Spaß. Immerhin wird er von "über 200.000 aktiven Mitgliedern der Community von Giants Simulationen schon seit der ersten Ankündigung erwartet" - es könnte also eng werden.

Wichtige Mitteilung: Damit sich niemand wundert, der Skiregion-Simulator 2012 war zuvor unter dem Namen Skigebiet-Simulator 2012 bekannt. Danke.

Da kommt man nichtsahnend aus dem Urlaub wieder und findet auf seinem Schreibtisch unbekannte Post. Post, deren Absender offenbar nicht wusste, dass auf einen A5-Umschlag mindestens eine Briefmarke im Wert von 1,45 Euro gehört und nicht nur 90 Cent. Das Nachporto, inklusive Gebühren nehme ich an, betrug jedenfalls 1,06 Euro.

Toll, denke ich so bei mir und wer schreibt? Aus einem mit Hand adressierten und, so soll es zumindest aussehen, blutverschmierten Umschlag fische ich einen Brief. Darin schreibt mir ein Obdachloser names Rick, der meine Visitenkarte in einem Mantel der Altkleidersammlung gefunden hat und sich mit Alkohol und dem Schutz eines Tunnels am Leben hält.

Er schreibt von Frostbite-Frank, der abgeschlachtet und verbrannt dort unten aufgefunden wurde, in einem der Metro-Tunnel zwischen Whitehall Str. und Bowling Green. Sogar das NYPD interessiert sich inzwischen für den Fall, aber eigentlich sind sie froh, das Problem mit den Obdachlosen los zu werden. Und es verschwinden weitere Menschen. Erst in den entlegenen Routen, dann wieder einen bekannten Charakter, Jackpot Jimmy.

"Er sah aus, als hätten sie ihn auf einen Altar gelegt, bevor sie ihn abgefackelt haben. Die Tunnelwände waren beschmiert mit Schriftzeichen, die ich vorher noch nie gesehen habe. Bis auf diesen einen Buchstaben, den sie in leuchtenden Rot überall hingemalt hatten..."

Und nun soll ich helfen, in dem ich an Henry White schreibe, Henry White aus Norderstedt - schließlich würde ich ja zur Presse gehören. Ein frankierter Rückumschlag liegt bei und eventuell zeigt sich Mr. White für meine Hilfe erkenntlich.

Ein bisschen Recherche im Netz zeigt zumindest, dass ich nicht der einzige bin und es geht offenbar tatsächlich um ein Videospiel. So richtig weiß ich aber noch nicht, auf welche Spur mich das führt. Titel wie The Darkness 2 oder Metro: Last Light kommen mir in den Sinn, aber keines passt so richtig. Und würde ich nach der Adresse vom guten Henry gehen... nun ja, bis 2001 war darunter ein Jungunternehmer zu erreichen, der offenbar mit tiefgekühltem Schlachtfleisch handelte...

Heute jedenfalls werfe ich einfach erst einmal das Briefchen ein und dazu noch ein paar nette Zeilen, dass ich doch gerne helfe. Schlachtfleisch hin oder her, wenn der gute Rick schon den Umschlag beilegt, dann ist es für mich doch ein Leichtes seiner Bitte (oder seines Untergangs) nachzukommen. Der Idee gleich eine Rechnung für das Nachporto beizulegen wie andere Kollegen... nun ja, das wäre ja wieder mit echter Arbeit verbunden. Und eigentlich will ich ja auch nur meine Neugier stillen...

Wenn sich wieder ganz besonders platter Stumpfsinn zusammenbraut, dann kommt mir dieses Wort eines Kollegen in den Sinn. Gemeint ist damit aus meiner Sicht eine tatsächliche Qualitätsauszeichnung, die aber meist nur einen Teilaspekt betrifft. Und dieser befriedigt im Grunde eher einfache Bedürfnisse und bewertet eher selten den eigentlich Nutzen von etwas.

Ein klassisches Beispiel dafür hat jetzt THQ geliefert. Die haben nämlich für Saints Row: The Third ein ganz besonderes Qualitätssicherungsteam an den Start gelassen. Um die Kundenzufriedenheit kümmern sich Heather Vandeven, Justine Joli, Heidi Baron, Shay Laren, Ryan Keely, und Nikki Benz ganz persönlich. Und in ihrem zweiten Leben sind sie Penthouse Pets - was so etwas wie Mädchen des Monats oder Mädchen des Jahres im Männermagazin Penthouse sind.

"Wir haben dieses Quality Assurance-Team persönlich ausgewählt und uns dabei an einer Reihe wichtiger Faktoren orientiert: Ihre Liebe zu Saints Row, ihr Sinn für Ästhetik und vor allem ihr Wunsch, Saints Row für jeden Spieler zu einem einzigartigen und unvergesslichen Erlebnis zu machen." erklärt Greg Donovan, Lead Producer von Saints Row: The Third.

Und wenn THQ schon so wenig Selbstvertrauen in das eigene Team hat, dass jetzt ein paar Brüste die Qualitätskontrolle übernehmen, dann habe ich ehrlich gesagt ein wenig Angst um das Unternehmen. Umgekehrt ist aber wahrscheinlich für einige die Vorfreude auf das angekündigte Erweiterungspaket mit den Mädchen größer als die Verwunderung über diesen besonders platte Stumpfsinn. Penthouse Pets für mehr Spielspaß in Saints Row? Quality.

Der 3DS ist nicht so erfolgreich gestartet wie gedacht. Gründe dafür hat jeder Hobby-Analyst sofort parat gehabt und die meisten davon, davon gehe ich einfach mal aus, hat Nintendo ganz bewusst in Kauf genommen, um die richtige Balance zwischen Angebot und Nachfrage hinzubekommen.

Wenn Satoru Iwata jetzt meint, Nintendo hätte kein gutes Lineup zum Start angeboten und das sei der Grund für die Flaute, dann halte ich das für Geschwätz. Die Spiele zum Start waren bei bei der Einführung neuer Hardware selten außergewöhnlich. Es braucht zwar Namen, die ziehen, aber ganz ehrlich, so mies sah es doch mit etwa Nintendogs, Street Fighter und Ridge Racer nun wirklich nicht aus. Und wer jetzt auf The Legend of Zelda: Ocarina of Time schimpft, weil es sich nur um Recycling handelt. Der beste und erfolgreichste Titel zum DS-Start war immer noch Super Mario 64.

Das gleiche gilt für Termin und Preis. Beides Aspekte, die ganz bewusst so gewählt wurden, damit die Nachfrage nicht das Angebot übersteigt. Und insbesondere der Preis ist fast unerheblich, wenn das Produkt überzeugt. Der Nintendo 3DS wiederum bietet eine durchaus spannende Technik und fällt preislich nicht völlig aus dem Rahmen. Und der im Grunde gelungene Start zeigt, das Nintendo nicht ganz falsch kalkuliert hat, auch wenn die Nachfrage so rasch eingebrochen ist.

Das wirklich große Problem des Nintendo 3DS, dass ich sehe, ist der Ausblick. Einige Spiele werden sicherlich im Weihnachtsgeschäft erscheinen, aber bisher hat Nintendo kein einziges Spiel präsentiert, welches ein großes Novum wäre. Der Nintendo DS zündete seinerzeit mit Nintendogs und explodierte förmlich mit Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging - und das nachdem Yoshi und Kirby beispielsweise trotz interessanter Konzepte grandios scheiterten. Nintendo jedoch scheint einen solchen Trumpf derzeit noch zu suchen. Und auch ein Pokémon-Ableger, der kein echtes neues Rollenspiel ist, wird sang- und klanglos untergehen wie damals Pokémon Dash auf den Nintendo DS.

Ähnlich schwammig bleibt die Online-Offensive, welche für die heute Smartphone-Generation aber essentiell ist. Nintendo sei das Thema wichtig ja. Aber der Eshop wurde angeblich verschoben, weil die Benutzerfreundlichkeit überarbeitet werden sollte. Das Ergebnis blieb trotzdem erschreckend ernüchternd und so scheint doch eher das fehlende Software-Angebot für die Verschiebung verantwortlich gewesen zu sein. Denn abgesehen von Virtual Console-Klassikern ist da noch nichts nennenswertes veröffentlicht worden. Ganz zu schweigen davon, dass Nintendo immer noch keine Punkte-Karten im Handel hat und noch nicht einmal den Termin dafür kennt.

Und diese eher trüben Aussichten sind es meiner Meinung nach, welche den Nintendo 3DS derzeit so unattraktiv erscheinen lassen. Die Menschen wissen nicht, warum sie das Gerät eigentlich kaufen sollen. Es fehlen die großen Visionen, was damit möglich ist. 3D ist zwar hübsch, aber verändert eben die Spielerfahrung nicht. Und nun könnten Streetpass und Spot mit ihren Anwendungsmöglichkeiten zum Beispiel diese Lücke füllen, aber ähnlich geartete Features wurden auf dem NDS schon kaum genutzt und eine Must-Have-Software dafür fehlt.

Der Doppelschirm mit Touchscreen allein jedenfalls zieht nicht mehr, die Touch Generation ist in die Jahre gekommen, das muss Nintendo offensichtlich noch lernen. Und wenn Nintendo endlich vom Erholungsurlaub wieder zurück ist, dann kann der 3DS endlich zeigen, was in ihm steckt. Das Potential jedenfalls hat er.