Bevor wir den Jahreswechsel mit unseren offiziellen Spielen des Jahres feiern, wollen wir vom deutschsprachigen Gamereactor-Redaktionsteam die Chance ergreifen und euch einige unserer persönlichen Gaming-Highlights vorstellen. 2017 war so vollgepackt mit großartigen und einnehmenden Titeln und Themen, dass ab und zu etwas auf der Strecke blieb und übersehen wurde. In diesem Beitrag erzählt euch Stefan von einigen Spielen, die ihn im vergangenen Jahr neben ständigen Diskussionen über den internationalen PUBG-Hype, der fragwürdigen Tilgung von Juden aus der deutschen Spielversion dieses Nazi-Shooters von Bethesda und dem Highschool-Alltag in Persona 5 bewegten.
Die Soulsborne-Serie von From Software entfesselte 2013 ein Feuer in mir, das mir seitdem Wärme und Hoffnung spendet. Mit der umringten Stadt beendete das japanische Studio im Frühjahr (vorerst?) ihr eigenes Epos und ein solches Ende ruft natürlich Nostalgie hervor. Obwohl Spiele wie Nioh oder später auch The Surge 2017 versuchten die perfektionierte Formel zu kopieren, erreichte kein anderer Titel die Qualität, die das letzte Add On von Dark Souls III noch einmal hervorbringt. Der Konkurrenz fehlt ganz einfach die Seele - man merkt halt doch, dass Hidetaka Miyazaki nicht drin steckt. Mach's gut Souls und danke für alles.
Hellblade: Senua's Sacrifice ist auf meiner Liste für die Spiele des Jahres auf Position 2 gelangt und ich möchte diese Entscheidung erklären. Was Ninja Theory mit diesem Werk realisierte ist nichts anderes als visionär: Die „Triple-A-Indie"-Struktur kam toll an, Milena Juergens wird überall für ihre Performance als unbeugsame Senua gefeiert und außerdem setzt sich das Spiel andachtsvoll mit dem sensiblen Thema psychischer Erkrankungen auseinander. Welcher Aspekt für meine Platzierung letztlich ausschlaggebend war? Es war der Schmerz, den ich während des gesamten Spielens fühlte. Hellblade: Senua's Sacrifice ist eine unangenehme Erfahrung, die Opfer von ihren Spielern erfordert. Dadurch ist es die perfekte Allegorie und gleichzeitig eine Erfahrung, für die ich dem Studio unendlich dankbar bin.
Mit dem Switch-Port von Rime hat sich der spanische Entwickler Tequila Works keinen Gefallen getan und ich mir übrigens auch nicht. Seit dem Frühjahr habe ich auf das kleine Abenteuer gewartet, weil ich es unbedingt auf meiner neu gewonnenen Lieblingskonsole spielen wollte. Die Wartezeit und die Entwicklermühen waren vergebens, denn die Version ist Mist. Ganz im Gegenteil zum hervorragenden Abenteuer selbst.
Das waren nur einige der Themen, mit denen sich Stefan in diesem Jahr beschäftigte. Mehr und noch viel spannendere Artikel warten die restliche Woche lang auf euch. Was sind eure schönsten Gaming-Erinnerungen aus 2017 und was bewegte euch? Wir wünschen euch an dieser Stelle frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.