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1-2-Switch

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Wir haben die Minispielsammlung für Nintendo Switch in die Hände genommen - um Kühe zu melken oder Schlösser zu knacken.

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Eines der Spiele, das besonders viel zur Ankündigung von Nintendos neuer Konsole gezeigt wurde, ist 1-2-Switch. Dabei handelt es sich um eine Kollektion aus Mini-Games, die wohl primär zu dem Zweck entwickelt wurden, die vielen Möglichkeiten der neuen Joy-Con-Controller zu zeigen. Während der Präsentation in London habe ich einige der Minispiele angetestet, aber auf die Frage, wie viele es eigentlich sein würden, bekam ich nur die vage Antwort, dass "es viele werden". Allein beim betrachten des Trailers entdeckt man eine Schießerei, Zaubersprüche, Gitarren-Action, Herumalbern, Strandsport, maritime Signalflaggen, Tanzen, Yoga, Kühe melken, Schwertkämpfe, Safeknacken, Boxen, Tischtennis und noch einiges mehr.

Es dürfte am 3. März also einiges auf der Disk zu finden sein, sollte man für 49,99 Euro auch erwarten dürfen. Es ist in meinen Augen allerdings ein wenig verwunderlich, das diese Minispielsammlung nicht zum Lieferumfang der Konsole gehören wird, obwohl sie doch so schön die neuen Möglichkeiten vorführt.

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Diese Spiele aus 1-2-Switch sind alle für zwei Spieler entwickelt und binden den Fernseher nicht direkt mit ein.
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Auch wenn es scheinbar eine abwechslungsreiche Auswahl an Aktivitäten gibt, kann ich nur über die sechs Spiele sprechen, die ich in London anspielen durfte. Während dieser Zeit erzählten mir die Nintendo-Angestellten immer wieder, dass es darum geht, die Spieler vom Bildschirm zu lösen. Ein Thema, das sich durchzog. Diese Spiele sind alle für zwei Spieler entwickelt und binden den Fernseher nicht direkt mit ein. Sie zeigen stattdessen die beeindruckende Bandbreite der zwei Joy-Cons, die mit jeder Switch ausgeliefert werden.

Die Joy-Cons bilden gemeinsam einen Controller oder werden an den beiden Seiten des Bildschirms befestigt oder funktionieren als zwei Mini-Controller. Einzeln hat jeder einen Analogstick, die Hauptknöpfe plus zwei Knöpfe unten, einen Trigger auf der Rückseite und einen weiteren Knopf an der Ecke. Dazu kommt noch ein Infrarot-Sensor in einem von ihnen, den ich aber nicht im Einsatz erlebt habe. Die Controller sind zwar klein, aber sehr solide gebaut und fühlen sich auch nicht zu leicht an. Außerdem haben beide einen Bewegungssensor und bieten, was Nintendo griffig HD-Rumble nennt.

1-2-Switch macht sich all diese Eingabe-Optionen zunutze und das auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Das erst ist ein Schwert-Fang-Spiel. Beide Spieler bestätigen mit einem Knopfdruck, dass sie bereit sind, dann wird einer zufällig ausgewählt und fängt an. Der eine hebt den Controller über den Kopf, als wäre der ein Schwert, der andere hält seine Hände zusammen und versucht, das Schwert mit einem Klatschen zu fangen. Die Spieler müssen sich dabei ansehen - und nicht den Bildschirm - und das liefert viel Spielraum für schmutzige Tricks. Wurde die Klinge erfolgreich gefangen, wechseln die Spieler.

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Anderseits kann ich mir kaum vorstellen, dass diese Spiele über einen längeren Zeitraum fesseln werden. Es gibt kaum Substanz, die einen länger als ein paar Minuten unterhält.

Es gab zwei Spiele, die besonders gut das HD-Rumble-Feature vorgeführt haben. Bei einem müssen zwei Spieler Safes knacken und dabei die Joy-Cons drehen, bis sie den richtigen Punkt erwischt haben. Funktioniert ähnlich wie das Schlossknacken in Skyrim - durch die Möglichkeiten der Hardware ist das Erlebnis aber viel nuancierter. Gleichermaßen beeindruckend ist ein Spiel, bei dem man raten muss, wie viele Murmeln in einer Holzkiste sind. Man bewegt die Kiste auf dem Bildschirm mit dem Controller und man fühlt wirklich, wie sich die Kugeln durch die Kiste bewegen, weil das Feedback der Controller so überzeugend ist.

Dann ist da noch ein Tanzspiel. Ein Spieler nimmt eine Pose ein, der andere muss sie nachmachen und am Ende bekommt man eine Wertung. Fans von Just Dance und anderen Spielen dieser Art werden ihren Spaß haben. Das nächste Spiel ist ziemlich seltsam. Hier muss man gegeneinander Kühe melken. Die Spieler sitzen sich gegenüber und müssen rhythmisch sowohl die beiden inneren Knöpfe des Joy-Con drücken als auch die Controller auf und ab bewegen - so wie beim Melken eines virtuellen Euters. Wer die meisten Becher füllt, hat gewonnen. Wer einen Vergleich braucht: Der Gamereactor-Highscore liegt bei 16.

Das letze Spiel war auch im Trailer gut zu sehen. Zwei Spieler stehen sich zum Duell gegenüber, starren sich an und warten auf das Signal zum Schießen. Dann ziehen beide ihre Waffe (den Joy-Con) und ballern. Sieger ist der Spieler mit der schnellsten Reaktionszeit - wer zu früh zieht, knallt die Kugel vor sich in den Boden. Das Spiel hat Potenzial zu einem großartigen Trinkspiel für die erwachsenen Kinder (und ist sicher nicht das einzige aus der Sammlung).

Wenn diese sechs Spiele wirklich zeigen, was man von der Sammlung erwarten darf, dann dürften einige Innovationen auf uns warten. Anderseits kann ich mir kaum vorstellen, dass diese Spiele über einen längeren Zeitraum fesseln werden. Es gibt kaum Substanz, die einen länger als ein paar Minuten unterhält. Der Preis von 49,99 Euro wirkt ein wenig hoch, es sei denn, die Menge der gebotenen Spiele ist am Ende wirklich überwältigend und überwiegt so die Schlichtheit der einzelnen Games. Mein Eindruck bleibt, dass 1-2-Switch der Konsole gratis beiliegen sollte und dass die Minispiel-Sammlung als einzelnes Produkt eventuell Probleme bekommen wird.

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VORSCHAU. Von Mike Holmes

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