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Dragon Age: Inquisition

Dragon Age: Inquisition

Bioware legt den dritten Teil der Rollenspiel-Saga vor - und wir haben in London schon eine Runde gespielt.

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"Dieses Spiel ist dein Spiel", betont BioWare Edmonton in den ersten zehn Minuten der Live-Präsentation zum dritten Dragon Age-Titel. Einen ähnlichen Unterton gab es schon bei den vorherigen Titeln, doch wir lernen die Ausschmückungen schätzen, mit denen uns die Entwickler in ihre riesige, vom Krieg zerrissene, offene Welt zu ziehen versuchen, als wir zwanzig Minuten später immer näher an das tiefe Brüllen eines Drachen herangeführt werden.

Dragon Age: Inquisition spielt nach den ersten beiden Dragon Age-Spielen. Produzent Cameron Lee erklärt uns nach der Präsentation, warum trotzdem die Drei im Namen fehlt. "Wir wollten nicht, dass die Spieler das Gefühl haben, es gäbe so viele Barrieren zu überwinden, bevor sie das Spiel nehmen und starten. Dragon Age war nie als Serie geplant und die Titel bieten unterschiedliche Spielerfahrungen. Sie erzählen die Geschichte einer Welt, nicht die eines bestimmten Charakters." Zu erkunden gibt es im neuen Dragon Age weitaus größere Gebiete, die wir uns von den vier Ecken der Welt aus zu Eigen machen. Erreichen müssen wir das mit einer Kombination aus unseren Kampffertigkeiten und dem Einnehmen vieler Burgen, die sich verstreut über die Karte finden.

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Unsere Figur bewegt sich realistisch beim Entlanggehen an Steigungen oder beim Waten durch den Schlamm an einem Ufer.
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Die Demo wird in drei Akte unterteilt und beinhaltet drei Karten mittlerer Größe, von denen jede allein größer ist, als alle Orte in Dragon Age II. Zu sehen gibt es sommerliche Lichtungen, vom Wasser versperrte Dungeons, Mond geflutete Wüsten und ein Drachental des Todes. Die zu erreichen geht nun wesentlich schneller, weil wir auf Monstern reiten können - außer natürlich, man will lieber die 15 Minuten Schinderei über sich ergehen lassen, die der Weg von einem Ort zum anderen kostet.

Die Demo läuft am PC. Sofort fällt die beeindruckende visuelle Darstellung ins Auge, die zwar sehr detailliert ist, sich dieses Mal aber auf belebte Farben konzentriert, um dem Fantasy-Setting Leben einzuhauchen. Wie The Witcher und The Elder Scrolls V: Skyrim hat auch Dragon Age: Inquisition unverkennbar einen ganz eigenen Look mit ausgefeilter Prämisse. Unsere Figur bewegt sich realistisch beim Entlanggehen an Steigungen oder beim Waten durch den Schlamm an einem Ufer. Nur weniges in dieser Welt kann als flach bezeichnet werden. Berge und Hänge bilden den größten Teil der uns umgebenden Landschaft. Das Heldenteam meistert einen weiteren Anstieg und überwindet die Höhen, um den Blick auf einiges Sehenswertes frei zu geben: feindliche Stützpunkte sowie tiefe Täler. Wohin wir uns zu erst wenden, liegt ganz bei uns. Denn von hier an übernehmen wir.

Die Entscheidungen der Spieler stehen an erster Stelle. Gleich zu Beginn der Demo erwartet uns eine Nebenmission, bei der wir uns dafür entscheiden, unsere Truppen von der nahegelegenen Festung abzuziehen. Das kleine Dorf Crestwood bleibt damit sich selbst überlassen und muss sich allein um seine Verteidigung kümmern. Unsere Begleiter sind nicht zufrieden mit der Entscheidung und am Ende erwartet uns eine Schlussszene, in der Kamerad Baird das Resultat betrachtet: Die verschmorten Überreste der Einwohner von Crestwood. Bioware betont an diesem Punkt, dass unsere "Handlungen lauter sprechen als alle Worte" und das alles Handeln im Spiel Konsequenzen haben wird. Bedenkt man, dass uns dieselben Entwickler Mass Effect geliefert haben, ist wohl klar, dass es sich dabei nicht um leere Drohungen handelt - oder ein Versprechen.

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Der Inquisitor ist ein massiger Typ, der ein riesiges Breitschwert schultert und auch eine brennende Variante davon nutzen kann.
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Aber Reden lässt es sich immer leicht. Die Demo zumindest setzt den Fokus auf das Kampfsystem. Und die Action wird in deren Verlauf immer weiter gesteigert. Zunächst geht es in einen Eins-gegen-Eins-Kampf, bei denen die Kamera immer direkt auf unseren Helden zoomt. Danach wechseln wir in den Vierer-Kampf, um auch teambasierte Angriffe unter die Lupe zu nehmen. Die Kamera fährt nun ein wenig raus, um alle Kämpfer einzufangen. Zum Schluss wird noch der Taktik-Modus gezeigt, den wir bereits aus Dragon Age: Origins kennen. Hier wechselt die Kamera in die Vogelperspektive, aus der wir sie beliebig auf das Schlachtfeld richten.

Der Inquisitor ist ein massiger Typ, der ein riesiges Breitschwert schultert. Später wechselt Bioware noch zu einer brennenden Variante, aber immer bringt er seine Gegner mit Kettenhaken aus dem Gleichgewicht. Für die richtige Balance sorgen unsere Begleiter mit Pfeil und Bogen, magischen Attacken und leichtem Schwert mit Schild. Als das Gefecht beginnt, pausieren die Entwickler das Spiel und schwenken die Kamera über das Kampfgebiet, um potenzielle Probleme wie geschützte Magier oder feindliche Truppen aufzuzeigen und bieten mögliche Lösungen wie natürliche Schutzoptionen im Terrain oder zerstörbare Strukturen wie schwache Brückenstützfeiler. Feinde scannen wir außerdem, um ihre Statuswerte zu überprüfen und im Anschluss unseren nächsten Schritt zu planen.

Dann werden Strategien kombiniert und jeder Charakter erhält seine Anweisungen fürs Gefecht. Die Bewegungsabläufe werden festgelegt ebenso wie die Gebiete, die von Zaubersprüchen heimgesucht werden sollen. Dann läuft die Zeit weiter und die Aktionen werden abgearbeitet. Der größte Teil des Kampfes ist dann ziemlich schnell vorbei. Die Entwickler wechseln zurück zum Inquisitor, um so den verbliebenen Rest aufzuwischen.

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Gute Nachricht für Fans der Serie: Es wird möglich sein, Speicherstände zu übernehmen.

Eroberte Burgen werden zu unserem Vorteil angepasst, etwa zu militärischen Festungen ausgebaut. Wahlweise konzentrieren wir uns eher auf Spionage oder bauen Verbindungen. Diese Entscheidungen haben weder Einfluss auf das Team noch das Agent-System, das uns mit einer Vielzahl an Nummern und Statistiken am Ende der Präsentation vorgeführt wird. Doch es ist noch fast ein Jahr bis hin zur Veröffentlichung des Spiels und gibt noch so viel mehr zu sagen.

Zunächst bekommen wir aber einen ersten Blick auf die geflügelten Kolosse, die uns das Leben ordentlich zur Hölle machen. Zwei Mal während der Präsentation geraten ganz unvermittelt Drachen in unser Blickfeld, die alles unter sich in Schutt und Asche legen, bevor sie wieder in den Weiten des Himmels verschwinden. Jeder Drache wird ein einzigartiges Aussehen und eine eigene Herausforderung mit sich bringen. Als wir Cameron nach dem überirdischen Brüllen der geflügelten Feinde fragen, lacht er und erklärt: "Ich weiß es nicht! In einer früheren Version klang es ähnlich, hatte aber eine Art Flöten im Unterton, das klang so wie der Dinosaurier in Jurassic Park." Die Idee ist, dass wir so lange vor diesen mächtigen Wesen davonlaufen, bis wir ein so hohes Level erreichen, dass wir ein Zusammentreffen zumindest überleben könnten. Die Demo endet mit einem Angriff auf das Biest, das nunmehr ein drittes Mal in Erscheinung tritt. Es speit Feuer über den Boden und die Umgebung, bereit uns in kleine Einzelteile zu zerlegen. Danach erscheint das Logo auf dem Bildschirm.

Wenn das Spiel im nächsten Herbst veröffentlicht wird, wird es beide Konsolengenerationen bedienen, ebenso wie den PC. Bioware trennt die Verbindungen zur aktuellen Generation aber nicht vollkommen. Es wird möglich sein, Speicherstände zu übernehmen. "Wir haben eine so große Fangemeinde und wir wollen diese Leute nicht außen vor lassen", versichert Cameron. Die Spieler der aktuellen Konsolengeneration "werden keine andere Spielerfahrung erleben. Man wird viel tiefer eintauchen und die Details werden reicher sein auf der neuen Generation. Aber die Geschichte ist die gleiche. Es wird sich nicht so anfühlen, als hätten wir die Hälfte des Spiels rausgelassen - uns ist viel zu wichtig, dass jeder an dem was wir erschaffen haben, Teil haben kann."

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