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Darksiders II

Darksiders II

Darksiders hat uns überrascht, weil es auf einmal da war - plötzlich und unerwartet. Dazu war das Action-Adventure erstaunlich gut. Darksiders II muss auf dieses Überraschungsmoment verzichten - nun ja, vielleicht nicht ganz.

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Vigil Games wurden 2005 gegründet und etwas mehr als vier Jahre später erscheint ihr erstes Spiel. Es wird ein Erfolg, den sich der junge Entwickler sicher gewünscht hat, aber mit dem keiner gerechnet hat. Ein Grund, warum den Titel zunächst kaum jemand auf dem Radar hatte, lag aber auch an der falschen Kommunikation. Mit God of War sollte das Action-Adventure konkurrieren, dabei lag trotz der heftigen Kämpfe gegen Monsterhorden der Vergleich zu einem The Legend of Zelda so viel näher.

Der Comic-Zeichner Joe Madureira erschuf ein einzigartiges Universum mit einem ziemlich coolen Helden. Krieg, der zweite der vier Apokalyptischen Reiter, versuchte wieder ins Lot zu bekommen, was offenbar gründlich schief lief. Und trotz der vielen Anleihen war das erste Kapitel sehr unterhaltsam. Doch man hatte bei Vigil Games bereits einen Plan: Das Abenteuer sollte größer werden. Die ersten Eindrücke von Darksiders II machen deutlich, dass der Überraschungsmoment immer noch auf ihrer Seite sein könnte.

Darksiders II rückt einen neuen Charakter in den Mittelpunkt. Tod ist ein weiterer Apokalyptischer Reiter, der allerdings deutlicher einem Comicheft entsprungen ist. Ein wenig ähnelt er dem Schlagzeuger einer Black Metal-Band. Der Stil des Spiels wäre jedenfalls die beste Empfehlung für die Gestaltung unzähliger Plattencover. Tod ist der Bruder von Krieg, er ist etwas agiler und weicht Attacken eher aus, als sie abzuwehren. Und er ist deutlich rauer in seiner Art. Er fackelt nicht lange und hat erheblich weniger Skrupel, um an sein Ziel zu kommen.

Darksiders II
Ein wenig ähnelt der Apokalyptische Reiter Tod dem Schlagzeuger einer Black Metal-Band.
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Die Geschichte spielt parallel zu den Ereignisse des ersten Spiels, Handlungsort ist allerdings die Unterwelt. Dort versucht Tod den Namen seinen Bruders auf seine Art und Weise wieder reinzuwaschen. Krieg wurde beschuldigt, die Apokalypse herbeigerufen zu haben, obwohl deren Zeitpunkt gar nicht gekommen war. Wieder erhalten wir ein Puzzleteil der großen Verschwörung, erfahren mehr über die Hintergründe, was eigentlich genau passiert ist.

So wie der Held eine etwas andere Richtung einschlägt, haben sich wahrscheinlich einige von uns auch die Unterwelt etwas anders vorgestellt. Vielleicht noch dunkler, eintöniger und schauriger. Aber das sollte jetzt keinesfalls falsch verstanden werden. Die phantasievolle Kulisse ist kein schöner Ort, an dem wir uns gerne aufhalten. Der Titel greift nur den Stil des ebenso comichaften Vorgängers auf und in der neuen Umgebung fällt diese besondere Art noch deutlicher auf. Gleiches gilt auch für die anderen Charaktere und Kontrahenten.

Im Kampf setzt Tod auf sein Schlagwerkzeug sowie eine Kette mit Greifhaken. Wieder wird die Welt so aufgebaut sein, dass jeder Abschnitt einem Gegenstand gewidmet ist. Die thematisch ausgerichteten Level waren bereits im Vorgänger ziemlich gut umgesetzt, so gut wie es sonst oft nur Nintendo gelingt. Aber die Welt soll diesmal noch freier werden, zum Entdecken einladen und insgesamt offener aufgebaut sein. Es gibt Städte, in denen wir etwa neue Aufgaben erhalten.

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Im Kampf gegen eine überdimensionierte Heuschrecke zeigt Tod wie viel agiler er im Vergleich zu seinem Bruder ist.
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Hoffentlich verzetteln sich Vigil Games nicht, denn zu viel Freiheit kann auch schnell zu Orientierungslosigkeit führen. Zwar soll Tod diesmal früher ein Pferd zur Verfügung stehen, aber ob sich das mit den häufigeren, aber kleinteiligeren Dungeons in einer größeren Welt verträgt, muss sich zeigen.

Damit wir nicht ganz hilflos unterwegs sind, ist wieder ein Partner mit an Bord. Krieg wurde von einem unsichtbaren Wächter begleitet und Tod hat einen Raben an seiner Seite, der im englischen Original mit Dust (Nebel) bezeichnet wird. Welche Rolle er genau spielen soll, wollte man noch nicht verraten - möglicherweise unterstützt er uns mehr als der Kompagnon an Kriegs Seite. In jedem Fall aber ist er ein stiller Begleiter, was wir nach dem nervigen Beobachter aus Darksiders sehr zu schätzen wissen.

Und eine weitere Neuerung gibt es in Darksiders II. Es werden unterschiedliche Waffen, Rüstungen und Gegenstände im Spiel zu finden sein, die verschiedene Werte verbessern. Dieses Konzept gab es bereits im Vorgänger in abgespeckter Form und soll nun offenbar eine größere Rolle spielen. Zum Hack'n'Slay und dem Action-Adventure könnten sich damit noch ein paar Rollenspiel-Elemente gesellen.

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