Borderlands 2

Was hilft da? Nur eine echte Fortsetzung, eine die diese Bezeichnung verdient. Genau das soll mit Borderlands 2 passieren. Alles wird umgekrempelt, in Frage gestellt, neu gemacht. Die Künstliche Intelligenz, die grafische Oberfläche, die Waffen natürlich, der Multiplayer, die Technik - einfach alles neu.

Fünf Jahre nach den Ereignissen des Vorgänger spielt Borderlands 2 - und bereits die erste Welt, die Gearbox auf der Gamescom zeigt, deutet den Wechsel an. Marrowfield ist eine schneeweiße Eiswelt, in der uns mächtige Bullymongs jagen und feine Schneeflocken über den Bildschirm wehen. Um sie zu erlegen, stehen wieder Millionen verschiedenen Knarren zur Verfügung - aber dieses Mal sind sie besser. Ihr Look und das Gameplay mit ihnen variiert wirklich, es sind nicht nur Statistikunterschiede.

Teodore zum Beispiel stellt nun Wegwerfwaffen her, Wal-Mart-Guns nennen sie die bei Gearbox. Wenn ein Magazin alle ist oder jederzeit zuvor kann man sie wegschmeißen und als Schockgranate nutzen. Nur fair, immer schmeißen die Gegner mit Autos und Eisbrocken. Die Bandit-Knarren sind stranger Steampunk-Stuff, zusammengezimmert von der Gang der Bandits. Sie spucken viel Munition aus, überhitzen aber auch leicht, wobei man die Feuerkraft über den Druckpunkt am Trigger sehr fein regulieren kann. Die Torgue-Modelle kennzeichnen sich dadurch, dass man verschiedene Munitionsarten in sie hineinstopfen kann. Die Vladaf-Wummen schießen superschnell extrem viel Munition raus, sind aber ungenauer und verursachen weniger Schaden. Alle Waffen sehen wirklich einzigartig aus und sie klingen auch einzigartig. Ach ja, und wir dürfen jetzt zwei Waffen gleichzeitig rumschleppen und ballern.

Weiter geht's in die Bloodshot Slums. Schnell wird klar, dass die Künstliche Intelligenz zumindest auf den ersten Blick besser und irgendwie natürlicher agiert. Sie ist aktiver, hält sich nach einem fiesen Treffer hilflos den Bauch oder versteckt sich, springt und rennt auf allen Höhenebenen schnell und geschickt hin und her. Unsere Gegner kommunizieren sogar hörbar miteinander und sind in der Lage, sich gegenseitig zu heilen oder wieder zusammenzubauen. Auch einige alte Favoritengegner sind mit von der Partie, allerdings mit neuem Bewegungs- und Verhaltenssystem.

Die Welt von Borderlands 2 ist sichtbar lebendiger insgesamt, abwechslungsreicher. Da ist mehr als nur braune Wüste, dazu gesellen sich weniger Menüs und eine bessere Wegführung. Optisch sieht die Cel-Shading-Grafik einfach zeitlos schick aus. Beeindruckend ist die enorme Weitsicht - und es gibt keine Grenze im Spiel. Man kann wirklich dorthin gehen oder fahren. Alles, was man sieht, ist wirklich im Spiel in dieser Form existent.

Auch die Gefährte steuern sich nun feiner und bis zu vier Spieler finden Platz in einem Wagen. Das ist besonders für den Multiplayer hilfreich, über den Gearbox noch nichts verraten will. Nur so viel: Zwei Splitscreen-Spieler können nun gemeinsam online mit zwei weiteren im Koop zocken und das gesamte Questsystem wird überarbeitet, damit nicht einer Aufgaben gelöst hat, die ein anderen noch lösen muss. Details dazu haben sie nicht rausgerückt, ebenso wenig dazu, wie genau sie etwaige Charaktere aus dem ersten Teil übertragen wollen ins neue Spiel. Nur dass genau das passieren soll, haben sie betätigt.

In der nächsten Passage lernen wir noch den Nomad Torturer kennen, der einen Zwerg an seinen Schild getackert hat. Fies, aber kruden Humor gibt's wieder im Überfluss. Das Gameplay ist nun so ausgelegt, dass eine Klasse (neu: Gunzerker und individuelle Sirenen mit diversen Spezialattacken) via Gamechanger auch spät im Spiel geändert werden kann. So wird es nicht langweilig und die Skills eines Charakter sind nicht komplett festgelegt.