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Transistor

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Die Entwickler von Bastion sind zurück und präsentieren einen düsteren Cyperpunk-Titel, in dem eine mysteriöse und sprechende Waffe die Hauptrolle spielt.

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Gerade nach einem Debüt wie Bastion ist es keine leichte Aufgabe, ein Spiel nachzulegen. Neben Braid, Journey, Fez und einigen anderen Titeln war Bastion nämlich eines jener Spiele, die wesentlich dazu beigetragen haben, die große Qualitätskluft zwischen rein digitalen Konsolenspielen und ihren Pendants in den Verkaufsregalen zu verringern. Nach der Veröffentlichung in der Xbox Live Arcade eroberte Bastion mit seiner herrlichen Grafik, der in sich geschlossenen Erzählung und der packenden musikalische Untermalung auch Tablets und PC. Glücklicherweise scheint es aber zumindest auf den ersten Blick ganz so, als ob auch Supergiant Games neuestes Werk Transistor genau die richtigen Töne anschlägt.

Ist Transistor nun eine Art Fortsetzung? Schwer zu sagen, zumindest aber steht es in Sachen Qualität dem Erstling in nichts nach. Es gibt aber noch weitere Ähnlichkeiten: Wieder liegt der Fokus stark auf der Erzählung und auch der Design-Stil ist beileibe nicht unbekannt. Vor allem die etwas deprimierende Einsamkeit der Spielwelt erinnert stark an Bastion. Dann aber wieder setzt Transistor mit seinem Cyberpunk-Thema ganz neue Akzente.

Die Kamera ist weniger nah dran am Geschehen, auch wenn die isometrische Ansicht identisch geblieben ist. Diesmal erwartet uns außerdem ein weiblicher Hauptcharakter namens Red und ein neues Kampfsystem, in dem Echtzeit-Action mit rundenbasierten Elementen gemischt wird. Am Ende haben wir hier kein zweites Bastion vor uns und darum sollte es auch nicht als solches betrachtet werden. Auch wenn der einzigartige Stil und die Vision von Supergiant Games unverkennbar vorhanden sind.

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Transistor tritt in große Fußstapfen, doch zum Glück scheint es bisher so, als würde die Entwicklung in die richtige Richtung gehen.

"Wir wollten eine völlig neue Welt kreieren und ein komplett neues Gefühl mit diesem Spiel erzeugen", erklärt der kreative Kopf Greg Kassavin. "Wir bleiben wir im selben Genre und liefern wieder ein Action-Rollenspiel ab. In Bastion haben wir die Leute hoffentlich damit überrascht, in dem wir gezeigt haben, was man alles mit der Struktur eines Action-Rollenspiels anstellen kann. Und einmal mehr werden wir genau das zeigen, indem wir eher strategische Kampfsystemelemente mit dem schnellen Tempo kombinieren, das man in diesem Genre erwartet. Und wieder wollen wir uns mit der Erzählung an interessante Orte begeben."

Und tatsächlich vereint das Kampfsystem das Beste aus zwei Welten: Während wir sowohl in Echtzeit angreifen und angegriffen werden, nutzen wir die Pause-Funktion, um eine Strategie festzulegen und Veränderungen vorzunehmen, die dann durchgeführt werden. Besiegen wir einen Feind, erscheint ein Bonus-Item, das wir uns schnappen müssen, bevor es sich unser Gegner greift. Es ist ein vielschichtiger Ansatz, der neben strategischer Tiefe vor allem dazu führen wird, dass wir voller Anspannung auf dem Sofa kleben.

Auf der PAX East in Boston hatte Supergiant Games seinen neuen Titel angekündigt und als wir uns mit den Entwicklern unterhalten, macht bereits eine Horde interessierter Journalisten ihren ersten Halt am Stand. Für den Rest der Show sind dann alle acht Anspielstationen von Transistor restlos belegt. Zu sehen war nur eine kurze Demo, die Red und ihren neuen Begleiter in Form einer seltsamen aber mächtigen Waffe vorstellt. So erfahren wir, dass Red bereits zu Beginn des Spiels ihre Stimme verliert, als sie während einer Angriffswelle in der Stadt Cloudbank attackiert wird.

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Transistor ist kein Nachfolger, sondern setzt mit eigener Geschichte und neuem Kampfsystem eigene Akzente.

Obwohl die Geschichte nicht in der Vergangenheitsform erzählt wird, erinnert die sprechende Waffe als Erzähler - und ja, die Waffe kann sprechen, während der Hauptcharakter stumm ist - stark an den alten Mann in Bastion. Als wir uns mit Red unseren Weg durch eine Reihe von Side-Scrolling-Aufgaben bahnen, erinnert Transistor dann noch an ein anderes visuell bestechendes Spiel, nämlich an El Shaddai: Ascension of the Metatron. Geht man nur von den ersten zehn Minuten aus, die wir bisher gesehen haben, dreht sich die Geschichte um Reds Wunsch, ihre Stimme zurück zu holen und Rache zu üben mitten in einem fürchterlichen Kampf, in den sie unfreiwillig verwickelt wird. Ich wäre nicht überrascht, wenn Supergiant Games uns dann noch mit der einen oder anderen Wendung der Geschichte überraschen würde.

Ähnlich wie schon bei Bastion kündigte Supergiant Games auch Transistor ohne konkrete Angaben zu den Plattformen an, für die der Titel erscheinen wird. Angesetzt ist die Veröffentlichung für Anfang 2014 und natürlich kann man nicht umhin, an einen Release für Playstation 4 und die neue Xbox zu denken. Wahrscheinlich sind aber ohnehin Versionen für mehrere Plattformen in Arbeit. Wir würden uns allerdings nicht wundern, wenn Transistor seinen Weg zuerst auf die neue Konsolengeneration findet.

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