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Vampire sind lautlose Killer. Für Realmforge war es da nur logisch, daraus ein Stealth-Action-Spiel zu machen. Und es ist wirklich vielversprechend.

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Eric Bane kommt in einem Club wieder zu sich. Er weiß nicht, was er dort tut, geschweige denn, wie er dorthin gekommen ist. Noch dazu hat er seltsame Erscheinungen in Form eines engelhaften Wesens aus Licht, das ihm komische Anweisungen gibt. Irgendetwas ist hier ganz und gar nicht in Ordnung. Und schneller als ihm lieb ist, erfährt er auch, warum er damit richtig liegt: Eric Bane ist plötzlich ein Vampir - inklusive Blutdurst und blitzschnellen Reflexen.

Aber zu allem Überfluss ist seine Verwandlung noch nicht vollständig. Eric wurde zwar gebissen, aber ihm fehlt noch das Blut seines Schöpfers. Sollte er nicht bald davon kosten, verwandelt er sich in einen hohlen Ghoul und wird zum hirnlosen Spielzeug. Bei seiner schwierigen Aufgabe hilft ihm unter anderem Rose, die hinter der Bar im bereits erwähnten Club arbeitet. Dieser Ort trägt übrigens den Namen "The Sanctuary" und ist zentraler Anlaufpunkt für alle Missionen.

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Eric Bane ist plötzlich ein Vampir - inklusive Blutdurst und blitzschnellen Reflexen
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Dark ist ein Spiel der Münchener Realmforge Studios. Der Entwickler besteht seit 2008 und hat bisher drei von Kritikern durchaus geschätzte Spiele abgeliefert: das Point & Click-Adventure Ceville, die Wirtschaftssimulation M.U.D. TV und den Strategie-Titel Dungeons. Die Vielfalt setzt man mit dem neuen Projekt fort, dass im Juni für PC und Xbox 360 erscheinen soll. In Dark trifft Stealth auf Rollenspiel. Es gibt viele Referenzen wie Thief, Splinter Cell oder Dishonored, aber unter dem Strich liefert die Vampire-Geschichte ihre ganz eigene solide Grundlage.

Bei Vampiren denken wir in letzter Zeit wahrscheinlich immer öfter an Twilight und nicht an ernsthafte Ansätze. Die Jungs aus München aber versprechen uns, dass sie den Vampiren ihre Coolness zurückgeben wollen. Hier gibt es keinen Glitter und kein Liebesdrama. Ein guter Anfang ist, dass die englische Stimme von Doug Cockle gesprochen wird - demselben Typen, der auch Geralt von Riva seine raue, ernsthafte Art gibt.

Victor Linke ist der Art Director vom Spiel und zeigte uns den Titel. Und es hat wohl auch seinen Grund, warum ausgerechnet er und kein anderer Dark vorgestellt hat. Der Titel besticht nämlich auch durch seinen comichaften Stil, den Realmforge selbst als Graphic Novel Style bezeichnet. Statt sich mit dem Versuch zu scheitern, durch Realismus überzeugen zu wollen, ging das kleine Team dadurch einen deutlich eleganteren Weg. Die Optik von Dark ist ziemlich simpel, aber was an Aufwand in Technik fehlt, wird überzeugend durch Kreativität ausgeglichen.

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Wir beherrschen das Talent, das Blut in Menschen zirkulieren zu sehen und diese dadurch durch Wände hindurch sichtbar zu machen.
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Die Spielmechaniken sind schnell erklärt. Wir verfügen durch unseren Vampirstatus über besondere Fähigkeit. Einerseits können wir auf kurze Distanz einen Shadow Leap machen. Dabei warpen wir uns unbemerkt an eine gewünschte Position - etwa zu einer nahe gelegenen Deckung oder direkt hinter einen Gegner. Außerdem beherrschen wir das Talent, das Blut in Menschen zirkulieren zu sehen und diese dadurch durch Wände hindurch sichtbar zu machen. Was für eine unglaublich clevere Erklärung für ein ansonsten nur dürftig beschriebenes Feature in Spielen dieser Art.

Es gibt übrigens keinerlei Waffen in Dark. Das Spiel bietet vier feste und acht im Verlauf zuschaltbare Vampir-Fähigkeiten. Letztere können wir aber nur einsetzen, wenn wir über genug Vitae verfügen. Das wiederum erhalten wir nur durch das Aussaugen von Menschen. Dazu kommen vier passive Talente. Jede dieser Kräfte lässt sich ausbauen. Das Aussaugen von Menschen etwa macht anfangs recht laute Geräusche, die sich durch Verbesserungen aber deutlich reduzieren lassen.

Der Plan ist, dass wir verschiedene Wege in einem Level gehen können. Die Spielerfahrung soll zudem sehr klassisch sein. Wo Splinter Cell immer mehr auf Action setzt, wollen die Realmforge Studios zurück zu den Wurzeln und den Fokus auf Stealth behalten. Beim Anspielen konnten wir zumindest feststellen, dass der Schwierigkeitsgrad durchaus ganz ordentlich ist. Mehrere Gegner ausschalten und dabei unbemerkt bleiben ist nicht immer ganz einfach. Im Nahkampf können wir uns natürlich auch probieren, aber damit werden wir nur sehr eingeschränkten Erfolg haben.

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Das Spiel ist sehr kompakt, aber verfügt dennoch über unterschiedliche Fähigkeiten, die wir auch noch upgraden können.

Noch sind einige Bugs sichtbar. Gegner wirken manchmal nicht besonders clever in ihren Reaktionen. Andere reagieren nicht auf uns, obwohl sie uns eigentlich sehen müssten. Und auch die Steuerung fühlte sich noch nicht ganz sauber an. Außerdem starren Charaktere im Moment noch leblos wie Zombies aneinander vorbei, selbst wenn sie sich miteinander unterhalten. Allerdings war der Titel selbst auf der Xbox 360 bereits spielbar und mit dem Inhalt ist man komplett fertig. Bis zum Juni widmen sich Realmforge also komplett genau solchen technischen Aspekten, um dann ein möglichst rundes Spiel abliefern zu können.

Das Spiel bietet offensichtlich sehr kompakte Unterhaltung. Es wird nicht das ambitionierte Megaprojekt, aber es hat Charme. Wo andere versuchen eine komplexe Geschichte zu erzählen, gibt es in Dark zwar eine Dialogsystem, das aber ganz bewusst auf moralische Entscheidungen verzichtet, sondern nur informiert. Es gibt keinen riesigen Fähigkeitenbaum, sondern ein ziemlich schlankes System aus den bereits erwähnten verpflichtenden, optionalen und passiven Talenten.

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