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Dungeon Siege III

Dungeon Siege III

Das Hack'n'Slay-Genre ist eigentlich ein sehr dankbares, denn viel kann man nicht verkehrt machen. Es braucht genug Action, hübsche Grafik und ausreichend interessante Gegenstände, mit denen wir unseren Charakter ausstatten können. Und natürlich eine gute Mehrspieler-Komponente. Das ist die wahrscheinlich wichtigste Zutat, denn mit Freunden macht das Durchstreifen der Dungeons gleich doppelt viel Spaß. Wir haben Dungeon Siege III diesbezüglich ein wenig genauer unter die Lupe genommen.

HQ

In der Rolle von Schwertkämpfer Lucas und Magierin Anjai haben wir den Auftrag bekommen, ein altes Herrenhaus zu säubern. Hier treiben böse Geister ihr Unwesen, die der alte Besitzer Lord Gunderic spuken lässt. Und seine Tochter Alise wird ebenfalls festgehalten. Tot ist sie schon lange, aber sie bleibt durch eine höhere Macht, dem wertvollen Heart of Nagog, an diese Welt gebunden. Sie findet keine Ruhe, dabei will sie endlich dieser Welt entsagen. Nun liegt es also an uns hier für Ordnung zu sorgen und jeden Gegner auszuradieren.

Für das Spielen mit mehreren Spielern wurden ein paar Dinge angepasst. Die Kameraperspektive etwa kann nicht mehr geändert werden. Beweglich bleibt die Kamera trotzdem, aber zuständig ist dafür aus ganz praktischen Gründen nur einer der beiden Spieler. Genauso wie eben nur der Hauptspieler einen Quest aktivieren kann. Das ist grundsätzlich nicht unbedingt wichtig, allerdings funktioniert ohne dies nicht das Feature mit den Brotkrumen, die uns den richtigen Weg durch den Dungeon weisen. Und obwohl man sich in der Villa kaum verlaufen kann, ist es doch manchmal hilfreich, sich damit noch einmal kurz zu orientieren.

Dungeon Siege III
Lucas ist stark im Nahkampf, die Magierin Anjai überzeugt auf Distanz.

Ich streife nun also mit einem Kollegen durch das Gebäude. Er in der Rolle von Lucas, ich als Anjai. Die ersten Kämpfe funktionieren noch ganz prima. Sie sind einfach genug, dass wir auf Kommunikation und Absprache verzichten können. Es ist nicht einmal wirklich wichtig, die einzelnen Stärken der Charaktere auszuspielen. Anjai zum Beispiel ist für den Nahkampf gar nicht gerüstet. Sie ist viel besser darin, aus der Distanz Gegner anzugreifen. Wenn sie Nähe sucht, dann sollte sie das nur kurz, um einen mächtigen Feuerkreis herbeizuzaubern, der Feinde mit seiner Hitze einige Sekunden ordentlich Schaden zufügt.

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Bald aber merken wir zwei, dass mit diesem unkoordiniertem Geplänkel kein Blumentopf zu gewinnen ist. So bald sich uns eine größere Zahl von Gegner in den Weg stellt, werden wir hoffnungslos plattgemacht. Da hilft es auch nichts, dass sich die zwei Helden gegenseitig heilen können. Ist der andere inmitten von Feinden zu Boden gegangen, wird die Heilung, die einige Sekunden in Anspruch nimmt, nicht erfolgreich durchgeführt werden können. Wir brauchen ein bisschen, bis wir uns einspielen und der Massen Herr werden.

Natürlich, es hätte immer noch die Möglichkeit gegeben, den Schwierigkeitsgrad herunterzusetzen. Aber so schnell wollten wir uns auch nicht geschlagen gegeben. Schnell also folgten Absprachen über geeignetes Vorgehen. Wenn die Energie von einem von uns beiden also zur Neige geht, hält sich der andere dezent zurück, um ihm nach seinem Ableben zurück zu den Lebenden zu holen. Ich kümmere mich vorrangig um die fiesen Zauberer, die drei Energiebälle verschießen, während Lucas sich um die stärkeren Nahkämpfer bemüht.

Zwischendurch stehen dann immer wieder kleinere Entscheidungen an. Ich treffe am Ende die endgültige Wahl, aber auch mein Kollege kann sich eine Antwort aussuchen. Sind wir uns oft einig, winken Boni etwa in Form von zusätzlichem Stamina für unsere Charaktere. Allerdings kann auch der Einzelne profitieren, wenn sich seine Entscheidung am Ende als die richtige entpuppt. Gegenstände, Gold und Erfahrungspunkte übrigens werden immer gerecht geteilt. Es ist also nicht zu befürchten, dass deswegen das gemeinschaftliche Spielerlebnis nachhaltig beschädigt wird.

Dungeon Siege III
Der Quest-Endboss Lord Gunderic ist eine echte Herausforderung, da braucht es Teamwork.
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Unsere Zusammenarbeit wird im gespielten Quest zweimal auf die Probe gesellt. Ein fieser Zwischengegner hat nämlich einige der nervigen Zauberer um sich gesellt, die den Kampfplatz in ein Meer aus Energiebällen verwandeln. Wir müssen lernen, den Feinden in meinem Fall durch Teleportation und im Fall von Lucas durch einen Dash auszuweichen. Wieder Scheitern wir einige Male, bevor der Bösewicht in die Flucht geschlagen wird.

Der Bosskampf ist die zweite Herausforderung. Lord Gunderic ist nämlich ein besonders starker Gegner, der immer wieder kleinere Feinde zur Unterstützung herbeiruft. Im Vorfeld können wir seine Stärke noch beeinflussen. Der magische Gegenstand Heart of Nagog nämlich wartet in einem Nebenraum auf seine Zerstörung. Damit wäre Alise, die Tochter des Fieslings frei, was ihn besonders erzürnt. Aber auch im Dialog im Vorfeld gibt es Wahlmöglichkeiten, die seinen ersten Angriff auf uns beeinflussen. Obsidian versucht uns eben so viel Freiheit wie möglich zu gewähren.

Einen Wermutstropfen gibt es aber noch. Zwar können bis zu vier Spieler im Mehrspieler-Modus miteinander ins Feld ziehen - jeweils zwei pro Konsole - aber es ist immer nur ein Spieler, der damit in der Story voranschreitet und dafür Erfahrungspunkte kassiert. Die Mitspieler können den Charakter zwar auch aufbessern, aber dieser unterscheidet sich vom dem aus der Einzelspieler-Kampagne. Dafür kann man in den Mehrspieler-Modus jederzeit ein- und aussteigen.

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