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Call of Duty: Black Ops 2

Call of Duty: Black Ops 2

Wir haben Activision in München besucht um uns den nächsten Teil ihrer Erfolgsreihe anzuschauen. Die Betonung liegt auf schauen, denn selbst spielen konnten wir leider nicht.

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Ein wenig verdutzt waren einige Kollegen, als sie erfuhren, dass es beim Pressetermin zu Call of Duty: Black Ops 2 nichts zum Spielen geben würde. Irgendwie ist so kurz vor der Veröffentlichung wohl jeder davon ausgegangen, wenn man dafür schon extra anreist. Auch ich hatte zugegebenermaßen mit einer kurzen Spielsitzung gerechnet. Die extra Trainingssession in Call of Duty: Modern Warfare 3 war jedenfalls umsonst.

Stattdessen schauten wir uns eine Präsentation an. Das wirklich traurige an solchen Präsentationen ist schlichtweg, dass wir, die Autoren, die eigentlich kritisch über die Spiele berichten sollen, dazu verdammt sind, alle Informationen praktisch eins zu eins weiterzugeben.

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Call of Duty: Black Ops 2Call of Duty: Black Ops 2
Der Shooter wird aus drei Elementen bestehen: Singleplayer, Multiplayer und der Zombie-Koop.
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Die gesamte Präsentation scheint von einem übergreifenden Thema dominiert. Call of Duty: Black Ops 2 wird nicht nur aus einem, es wird aus drei Spielen bestehen: Singleplayer, Multiplayer und der Zombie-Koop. Zum Multiplayer sind bereits die wichtigsten Fakten bekannt, weshalb wir uns hier auf die Solo-Erfahrung und den Zombie-Koop konzentrieren.

Wie bereits bekannt spielt der Großteil der Kampagne im Jahr 2025. Aus der Singleplayer-Kampagne bekommen wir einen Abriss einer Mission zu sehen, die sich von den vorherigen Teilen der Serie eigentlich nur etwas in der Optik unterscheidet. Anfangs stehen wir mit unseren Kameraden noch an einer Schlucht und kleben schon kurz darauf mit Hilfe von höchst modernen Nano-Handschuhe an der Felswand.

Es folgen ein paar Quicktime-Events bei denen sich unser Team auf recht elegante Weise an der Schlucht entlang seilt. Das ganze sieht zwar ganz nett aus, macht aber auch den Eindruck, ein eher recht sinnloser Einwurf ins übrige Gameplay zu sein. Wie wir danach von der Klippe springen und in unserem Wingsuit durch die Schluchten gleiten, sieht schon nach deutlich mehr Spaß aus.

Call of Duty: Black Ops 2
Alles, was im Spiel an futuristischer Technik zum Einsatz kommt, soll unter den Bereich der "plausible reality" fallen.
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Das gegnerische Lager liegt inmitten einer hübschen Maya-Stätte. Kaum dort angekommen, bestimmt nur noch eines das Geschehen: Geballer. Dabei geht von der schicken Umgebung so einiges zu Bruch, was immerhin etwas fürs Auge ist. Der Rest dürfte jedem Fan der Reihe bestens bekannt sein. Schießen, Granaten schmeißen, Gegner abstechen und sich mit Hilfe von einem Geschütz ganz locker aller Feinde entledigen. Warum sich unser Gegner ausgerechnet die abgelegenen Maya-Tempel für seine Forschungsanstalt ausgesucht hat, wird nicht erklärt. Wahrscheinlich weil es besonders cool aussieht, wenn alles in sich zusammenfällt.

Wichtig ist den Entwicklern, dass alles, was im Spiel an futuristischer Technik zum Einsatz kommt, in den Bereich der "plausible reality" fällt. So nennt es jedenfalls Jay Puryear, Director of Brand Development bei Treyarch. Wann wir im echten Leben mit Tarnkappen-Anzügen zu rechnen haben, ist mir aber noch nicht bekannt. Doch da sie sich angeblich in der Entwicklung befinden, reicht das sicher als Argument dafür, sie auch ins Spiel mit einzubauen. War bei Ghost Recon: Future Soldier ja auch so.

Eine nette Neuigkeit war, dass Raul Menendez, der Bösewicht in der Story, im Deutschen von Wotan Wilke Möhring gesprochen wird. Der Hauptgegner soll diesmal eine deutlich größere Wirkung auf uns haben als noch seine Vorgänger - was aber sicherlich auch nicht all zu schwer ist. Ob der markantere Bösewicht tatsächlich in der Lage ist, das Spielerlebnis entscheidend zu prägen, ist bei einem Shooter dieser Sorte eher zu bezweifeln. Den Versuch, einem Shooter etwas mehr Tiefgang zu verleihen, haben wir zum Beispiel bei Gears of War kläglich scheitern sehen. Auch wenn sich für diesen Aspekt des Spiels die wenigsten interessieren werden, lasse mich gerne eines besseren belehren.

Eine tatsächliche Neuerung in der Kampagne werden die Strike-Force-Missionen sein. Hier müssen wir uns an gewissen Punkten der Story für eine von mehreren Missionen entscheiden. Erfolg oder Misserfolg sollen den Verlauf der Handlung beeinflussen. Wie und welchem Ausmaß das passiert, haben wir leider nicht erfahren. Doch dieses Feature nehmen wir sehr gerne in die Vorfreude auf das fertige Spiel auf. Auch darauf, wie gut das Individualisieren unseres Charakters dann wirklich funktioniert, sind wir sehr gespannt.

Erstaunlicherweise war es gerade der Zombie-Koop, der nachhaltig in Erinnerung blieb. Vorfreude beim bloßen Zugucken, denn auch hier durften wir leider nicht selbst Hand anlegen. Der Transit-Modus ist sozusagen die Kampagne des Zombie-Spiels, die auf dem Rezurrection-Download-Content von Call of Duty: Black Ops aufbaut. Hier fahren wir zu viert in einem Bus von einem Schauplatz zum nächsten und kämpfen gegen die Horden an. Erstaunlich ist, wie viel Freiheit wir in diesem Modus haben. Wer beispielsweise alleine weiterreisen möchte, kann dies auch ohne seine Kollegen tun. Neben dem Abschlachten der Untoten empfiehlt es sich immer wieder Gegenstände einzusammeln, die dann zum Bau von nützlichen Gegenständen genutzt werden.

Call of Duty: Black Ops 2
Die Grafik wirkt zwar an einigen Stellen etwas aufgehübscht, zeigt aber doch einige Schwächen.

Neu ist der Grief-Modus. Hier kämpfen vier Spieler gegen vier andere, müssen sich aber zudem auch noch um die Zombies kümmern. Ein Team-Deathmatch mit untoter Beilage sozusagen. Das klingt immerhin schon mal vielversprechend und könnte eine nette Abwechslung zum üblichen Multiplayer-Gedöns sein. Die versprochenen Leaderboards, Statistiken und zusätzlichen Herausforderungen, wie beispielsweise einer Headshot-only-Challenge, werden das Ganze noch etwas interessanter machen.

Was zu Call of Duty: Black Ops 2 definitiv gesagt werden kann, ist dass es technisch keine großen Schritte nach vorne machen wird. Die Grafik wirkt zwar an einigen Stellen etwas aufgehübscht, zeigt aber doch einige Schwächen. Schwächen, die es auch schon beim letzten und vorletztem Call of Duty gab. Das in die nahe Zukunft verlegte Szenario sorgte bei vielen Anhängern für Skepsis. Aber auch wenn die wenigen gesehenen Spielminuten nicht viel preisgaben: Das Spielgefühl, das die Reihe ausmacht, scheint dadurch nicht gefährdet zu sein. Die besonders filmreife und scriptlastige Inszenierung, durchsetzt mit Quicktime-Events wird auch weiterhin das Gameplay bestimmen.

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