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Perception

Perception

Vor fast zwei Jahren startete das Projekt auf Kickstarter durch, nun kommt es in die finale Entwicklungsphase.

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Perception von Deep End Games ist ein minimalistisches Horror-Spiel, das uns in die Rolle von Cassie schlüpfen lässt. Cassie ist eine blinde Frau, die von Albträumen geplagt wird, in denen ein gewisses Haus eine wichtige Rolle spielt. Nach langer Suche findet sie das Anwesen aus ihren Albträumen in Gloucester, Massachusetts. Dort wird sie von einem bösen Wesen entdeckt und muss die Geheimnisse dieses Ortes aufdecken, um nicht das nächste Opfer zu werden.

"Perception ist eine Horror-Geschichte aus der Ego-Perspektive über eine blinde Frau, die Echolot-Fähigkeiten ähnlich der von Fledermäusen hat", erklärt Mitgründer und Schreiberin Amanda Gardner. „Sie erkundet das Haus aus ihren Albträumen. Je mehr Geräusche sie dabei macht, umso mehr sieht sie. Aber umso lauter ihr seid, [desto leichter werdet ihr entdeckt], denn ihr seid in einem Spukhaus, macht besser nicht viel Lärm!"

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Blindheit wurde schon früher in Spielen als Thema aufgegriffen, etwa bei dem Indie-Titel Beyond Eyes, Perception geht diese Art des Gameplays jedoch völlig anders an. Es ist ein System aus Risiko und Belohnung, wenn wir mit dem Echolot unsere Umgebung „ausmalen", denn gleichzeitig könnten wir damit jederzeit ungewollte Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Im Spiel klopf Cassie mit einem Stock auf den Boden, um ein Geräusch zu machen. Interessanterweise verändert sich dieses Geräusch je nach Oberfläche, was für eine gruselige Stimmung sorgt. Vermeidet aus diesem Grund auf jeden Fall die Metalltreppen.

In der Demo, die ich gespielt habe, war ich noch in der Anfangsphase des Spiels unterwegs und das Risiko Gegner anzulocken, war entsprechend gering. Aber trotzdem habe ich das Echolot instinktiv nur sehr sparsam eingesetzt, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das sorgte für Spannung und einen gewissen Anspruch, beim Fortbewegen durch das Anwesen. Das Spiel führt einem vor, wie schwer es ist, sich orientierungslos durch ein Haus zu bewegen, dessen Grundriss man nicht kennt. Wenn dann noch das Geistwesen angelockt wurde, verliert man schnell die Orientierung. Hoffentlich trägt das dann eher zur Atmosphäre bei und löst nicht einfach nur Frust aus. Man kann dem Wesen nur entkommen, wenn man losrennt und sich versteckt und man kann Geräusche zu seinem Vorteil einsetzen um seine Spur zu verwischen.

"Wir finden das Audio in diesem Spiel besonders wichtig", erklärt Amanda Gardner. "Weil der Sound eigentlich dein Licht ist und die Art wie man sieht bestimmt... Denkt an ein altes Haus und all die Geräusche, die es macht. Wir haben uns viel Zeit genommen, um das Echolot mit vielen Geräuschen eines so alten Ambientes zu erschaffen. All die Geräuschquellen in dem Haus sind jetzt sichtbar gemacht worden, etwa wie eine dampfende Heizung oder ein knarrender Fußboden; das ist jetzt alles für euch sichtbar."

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Die Rätsel aus der Demo waren ziemlich einfach zu lösen. Ich musste ein paar Dienstbotengänge für einen Geist machen und die Kombination eines Safes herausfinden, das war keine besondere Herausforderung. Doch wenn man die Einschränkungen für den Spieler bedenkt und Deep End Games paar kluge Designentscheidungen trifft, haben die Rätsel durchaus Potential.

Die Spielstruktur ist so aufgebaut, dass wir ein Gebiet erkunden und dort die Wurzel des Bösen ausmerzen müssen, bevor wir ins nächste Areal gelangen. So lernt man das Layout des Hauses zu verinnerlichen und braucht seltener seinen Stock. Im Gegenzug wird das Geistwesen vermutlich auch immer gefährlicher. Deep End Games ist eins der vielen talentierten Studios, die sich in Boston nach der Verkleinerung von Irrational Games gebildet haben. Das Team hat Erfahrungen gesammelt, unter anderem mit ihren Arbeiten an Triple A-Titeln, wie Bioshock.

"Bill [Gardner, der Director] und ich kommen aus dem Norden von Massachusetts, wo auch das Spiel angesiedelt ist" sagt Amanda Gardner. „Viele alte gruselige Häuser. Viele großartige Gespenstergeschichten über diese Häuser."

Perception geht das Horror-Genre interessant an. Den Spieler zu benachteiligen und gegen einen mächtigen Gegner antreten zu lassen, der im direkten Kampf unbesiegbar ist, mag nichts neues sein, aber der einzigartige Einsatz des Echolots und die eingeschränkte Sicht sind ein interessanter Dreh.

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"Ich bekomme das Zitat sicher nicht mehr ganz zusammen, aber Steven King hat etwas gesagt wie: 'Der Gegner des Horrors sind Informationen'. Also haben wir euch viele Informationen genommen. Man spielt häufig im Dunklen. Und wenn man Geräusche von sich gibt, bedroht man sich eigentlich selbst. Es braucht also diese feine Balance von 'Will ich wirklich sehen, was sich im nächsten Raum befindet?' und einer spaßigen Spielmechanik sein, die auf vielen Ebenen funktioniert."

Weniger ist manchmal mehr. Vor allem wenn es um etwas geht, dass wir für selbstverständlich halten - wie die Sicht in Videospielen. Perception will uns das beweisen, sobald es demnächst auf PC, PS4 und Xbox One erscheint.

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