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Castlevania: Lords of Shadow

Castlevania: Lords of Shadow

1047 nach Christus. Wir sind in dunklen Zeiten, in denen die Balance zwischen Licht und Dunkelheit alles bestimmt. Es ist vielleicht ein Test Gottes, aber derzeit scheint eher das Ende der Menschheit nahe zu sein. Gabriel Belmont reitet in ein gefallenes Dorf ein und schreitet zu einem hölzernen Tor am Marktplatz. Er zieht sein Kruzifix, schiebt die Kapuze zurück und erwartet die Werwölfe.

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Was folgt, ist eine schnelle Einführungsrunde in das Hack'n'Slay-Gameplay von Castlevania: Lords of Shadow, hier zu erleben in seiner vielleicht schönsten und verständlichsten Form. Zwei Tasten für die verschiedenen Schlagattacken, die mit Sprüngen kombinierbar sind. Dazu noch eine Sekundärwaffe auf dem vierten Button und ein bisschen Greifen, Blocken und Ausweichen auf den Schultertasten - und schon hat man das perfekte Videospiel, jedenfalls in puncto Steuerung. Die Kamera zieht willig mit und arbeitet ohne Tadel. Das macht einfach richtig Spaß. Sofort und ohne Kompromisse. Cool.

Die kleinen Werwölfe sind schnell abserviert mit dem Kruzifix an der Kette. Teilweise finden sie sehr blutig ihren Weg ins endgültige Jenseits. Das werden wir wohl in der finalen deutschen Version kaum so zu sehen bekommen. Dann wackelt es plötzlich gewaltig am Holztor und ein großer Werwolf springt in den Kampf. Der ist nicht mehr mit vier, fünf gezielten Schlägen getötet. Nur mit ständigen Ausweichmanövern entgeht man seinen kraftvollen Attacken. Eine davon ist überhaupt nicht blockbar, so dass hier wirklich nur schnelles Wegspringen oder Wegrollen hilft. Gabriel meistert das tadellos.

Castlevania: Lords of Shadow
Der große Werwolf hat sich selbst gepfählt, durch einen unglücklichen Absprung in Richtung Gabriel Belmont.

Als der Werwolf arg angeschlagen zum Heulen und Kraft Schöpfen auf einen Stein flüchtet, nimmt sich Gabriel einen langen Holzpfahl und lässt ihn in sein Verderben springen. Ein schneller Druck auf die Schultertaste und das Ungeheuer pfählt sich sozusagen selbst. Ein Absprung zum Angriff mit einem atemlosen Ende.

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Optisch sieht das alles schon ziemlich gut aus, wenn auch ein bisschen dunkel. Die Wölfe haben ein vom Regen sichtbar durchtränktes Fell. Die Animationen von Gegnern und Gabriel sind flüssig und fix. Hinter dem Tor wartet der dunkle Wald und irgendwo dort der Wächter des Sees. Gabriel ist geschwächt und wird von Träumen geplagt. Seine Motivation, lernen wir, ist die Liebe. Nur darum nimmt er all das Leid auf sich und verliert im Zweifel auch den Blick für die Wahrheit. Eine klassische Erklärung, eine Macht so kraftvoll, dass sie das rationale Denken außer Kraft setzt.

Der Style in diesen imposant erzählten Sequenzen erinnert tatsächlich immer wieder an die Metal Gear Solid-Reihe, man sieht Hideo Kojimas Handschrift und das Ergebnis seiner Mitarbeit an dem Titel des spanischen Entwicklers Mercury Steam. Die Kamera geht nah heran an die Gesichter, auch im Spiel selbst. Das führt dazu, dass Castlevania: Lords of Shadow ein bisschen unscharf und zu wackelig wirkt momentan, fast ein bisschen zu schnell und actionreich in einigen Passagen. Persönlich gefällt mir das, aber es wird sicher einige geben, die genau das bemängeln.

Castlevania: Lords of Shadow
Noch geht es relativ blutig zu, in der finalen Fassung dürften Effekte wie dieser reingewaschen sein.

Im Wald bewegt sich das Spiel nun kurz weg vom klassischen Hack'n'Slay. Die folgende Reitsequenz erinnert an Pod-Racing aus Star Wars (man möge mir den Vergleich verzeihen) - ist aber spannend inszeniert. Auf dem glänzenden Schimmel, der gerade eben aus einer Lichtkugel entsprungen ist, fliegen wir durch den Sturm. Wir werden sofort von großen Werwölfen flankiert, die von Lycanthrope-Reitern geritten werden. Mit dem Kruzifix schlägt Gabriel auf sie ein und kann etwas später mit einem Tastendruck im richtigen Moment den Reiter vom Werwolf prügeln. Er springt auf das Untier und tötet es mit einem Stich in den Schädel. Das hat etwas von Quick-Time-Event, ohne dass es dort stehen würde. Währenddessen fegen einem tolle Regeneffekte mit Tropfen ins Gesicht, so dass der Fernseher aussieht, als hätte man vor Aufregung drauf gespuckt.

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Für jede Attacke sammelt Gabriel Erfahrungspunkte, die er den Werwölfen, Ghouls, Vampiren, Skeletten und sonstigen Monstern entsaugt. Im Reisetagebuch kann er mit diesen Punkten neue Fähigkeiten kaufen, bereits sichtbar waren eine Dagger-Welle für Messerwerfer oder eine Guillotinen-Attacke.

Wenn wir uns ab dem 24. September endgültig und komplett zu den Lords of Shadow und der Vampirgruft durchkämpfen dürfen, warten ein Abenteuer, in dem wir das Ketten-Kruzifix auch zum Klettern, Heranziehen und Schwingen benutzen können. Die Umgebungen, verspricht der Entwickler, werden Katakomben ebenso beinhalten wie hohe Glockentürme und Labyrinthe. Dort warten dann auch die vielen Puzzles, von denen es in der vorliegenden Xbox 360-Version noch keine zu sehen gab.

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