Deutsch
Gamereactor
Vorschauen
Civilization V

Civilization V: Gods & Kings

Civilization V war ein fantastisches Spiel, mit dem sich eine Menge Zeit "vergeuden" ließ. Und doch fehlte vielen Fans etwas, denn die im Vorgänger so beliebten Religionen fehlten. Firaxis nahm sich also den Bitten aus der Community an und erweitert nun mit einem Addon die diplomatischen Geschicke - mit Religion und Spionage.

HQ

Es gibt neun neue Zivilisationen, die wir zu Beginn unseres Spiels auswählen können. Dazu gehören Österreich, Schweden, die Niederlande, Äthopien, Byzanz, die Hunnen, Kelten und Maja sowie endlich auch die Kartharger. Diese bringen natürlich wieder interessante Eigenschaften mit sich, die allesamt die Spielbalance beeinflussen. Besonders interessant sind die Äthopier. Im Kampf gegen Zivilisationen, die über mehr Städte verfügen als sie selbst, erhalten sie einen Angriffsbonus in Höhe von 20 Prozent.

Hier sollten wir uns also vorsehen, wenn wir einen Konflikt austragen wollen. Die Österreicher wiederum beherrschen die Kunst der diplomatischen Hochzeit. Das gibt dem Land den Vorteil, die freien Stadtstaaten mit Hilfe von Gold zu annektieren. Schweden beispielsweise erlangt indes große Beliebtheit über den Nobelpreis. Überlassen wir eine große Persönlichkeit einem Stadtstaat, steigt unser Einfluss erheblich. Befreunden wir uns mit einer anderen Zivilisation, so bekommen beide eine um zehn Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit, selbst eine große Persönlichkeit hervorzubringen.

Darüber hinaus gibt es auch neue Weltwunder, Einheiten und Gebäude. Vieles davon ist eng mit der Ergänzung von Spionage und Religion verbunden. Wir können etwa Kathedralen errichten, um von unserem Glauben zu profitieren, es gibt Missionare und Inquisitoren, um unsere Religion zu verbreiten. Die Diplomatie wird feinfühliger, wir haben deutlich mehr Entscheidungsmöglichkeiten erhalten, wie wir uns präsentieren und durchsetzen wollen.

Civilization V
Die wichtigsten Änderungen ergeben sich durch die Einführung von Religion und Spionage.
Werbung:

Auch der Einfluss auf die Stadtstaaten wurde vielschichtiger und ist nun ebenfalls verknüpft mit der Religion. Zwar bleiben diese Akteure noch immer relativ unwichtig, allerdings wurde ihre Rolle als diplomatischer Spielball erhöht. Mit wem wir uns verbünden, es könnte uns irgendwann ganz böse vor die Füße fallen. Oder wir sind selbst am Drücker und provizieren eine Auseinandersetzung durch unsere Einflussnahme auf die im Regelfall üppig vorhandenen Staaten.

Der Glaube funktioniert wie Kultur, Wissenschaft, Gold und Glück als eigene Ressource. Je mehr Anhänger wir haben, desto mehr produzieren wir davon. Darüber hinaus lässt sich der Glaube durch Gebäude und Sozialpolitiken beeinflussen. Wir steigen in die Götterwelt mit einem Pantheon langsam ein und erwarten dann die Ankunft eines Propheten, um uns unsere eigene Religion zu basteln. Dafür haben wir zunächst die Auswahl zwischen zwei verschiedenen Annehmlichkeiten, die unsere Zivilisation stärken und uns auch dabei helfen können, unsere Religion noch schneller zu verbreiten. Erreicht der Glaube ein gewisses Niveau, folgen zwei weitere Boni. Der Aspekt der Religion, er scheint zunächst so unwichtig, aber manche der Extras werden sich gerade in der Anfangsphase zum großen Vorteil entwickeln, auf den wir nicht verzichten wollen würden. Und das Wichtigste ist: Unsere Religion ist individuell.

Ich selbst spiele eher als friedlicher Herrscher, der sich versucht, über technologischen Fortschritt in die erste Liga zu spielen. Dabei allerdings lege ich großen Wert auf die Weltwunder, für die eben Produktion und Geld eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen. Dass über die Religion nun meine Ziele noch schneller erreichbar sind, hat einen Teil meiner Zweifel beseitigt.

Allerdings hat diese Freiheit auch einen Nachteil. Weil die Religion nicht fest mit einem Volk verwurzelt ist, wir sie selbst bearbeiten und sogar ihren Namen selbst wählen können, fügt sich dieses Feature nicht mehr so gut in den ansonsten halbwegs akuraten geschichtlichen Hintergrund ein. Und langfristig werden sich Religionen wahrscheinlich eher auf die von uns bevorzugten Städte begrenzen. Der Glaube wird hauptsächlich von der heiligen Stadt ausgestrahlt und spielt daher mit zunehmender Landesgröße eine untergeordnete Rolle.

Werbung:
Civilization V
Es gibt neben den neuen Völkern auch neue Einheiten und kleine Änderungen am Kampfsystem.

Aber es folgt dann schließlich auch noch die Spionage, die uns hilft, andere Zivilisationen auszukundschaften. Das System dafür ist ausgefuchster als in der Vergangenheit. Es gibt sogar einen eigenen Bildschirm dafür, von dem aus wir alles steuern. Außerdem ist die Zahl der Spione gebunden an die Zahl der Zeitalter, die wir bereits durchwandert haben. Wir können noch immer Technologie stehlen, aber es lässt sich auch erfahren, welche Truppen wo herumschippern, wenn ein Spion in dem entsprechenden Gebiet eingeschleust wurde. Clevere Spione finden dann sogar heraus, welches konkrete Ziel eine fremde Einheit ansteuert. Außerdem lassen sich Stimmungen in Staatstadten beeinflussen, aber gerade bei diesem Teil sollte man sehr vorsichtig vorgehen, um nicht den Spion zu verlieren und für diplomatische Verstimmungen zu sorgen.

God & Kings verändert Civilization V vor allem für jene, die sich gern verschanzen. Auf jedem Hexagon ist nun nur noch eine Einheit erlaubt. Städte zu erobern wurde durch ihre starke eigene Verteidigung deutlich erschwert. Jetzt gibt es andere Mittel, mit denen wir den Gegner ärgern können und selbst Hafenstädte müssen nun durch neue Einheiten Angriffe vom Meer stärker fürchten. Außerdem fällt auf, dass Einheiten, die in brenzlige Situationen kommen, nun noch einmal ihre Handlung überdenken und korrigieren.

Civilization VCivilization VCivilization VCivilization V

Ähnliche Texte

0
Civilization V: Gods & KingsScore

Civilization V: Gods & Kings

KRITIK. Von Martin Eiser

Mit Civilization V: Gods & Kings schiebt Firaxis nach fast zwei Jahren nun das erste echte Addon nach. Das ist ein ziemlicher Volltreffer.



Lädt nächsten Inhalt