Es ist eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit, die ersten Augenblicke von Assassin's Creed: Brotherhood auf dem Fernseher in dem Hotelzimmer in der Innenstadt von LA anzuschauen, das Ubisoft gemietet. Die Villa, in der ich so viel Zeit verbracht und für deren Verbesserung ich mein ganzes, virtuelles Geld ausgegeben habe, ist zu Kleinholz verarbeitet worden. Die Templer haben es Kanonenkugeln regnen lassen. Es tut innerlich schon ein wenig weh, das zu sehen.
Assassin's Creed 2 war eines meiner Lieblingsspiele im letzten Jahr, und hatte einen Solomodus, mit dem ich die meiste Zeit verbrachte. In Assassin's Creed: Brotherhood gibt's keinen neuen Helden, wir werden wieder als Ezio Auditore da Firenze spielen. Und es startet exakt dort, wo das erste Spiel endet, als Ezio nach seiner kurzen Rom-Reise nach Hause zurück kehrt.
Aber Rom wird eine wichtige Rolle spielen in der Fortsetzung, denn dorthin zieht es Ezio, nachdem seine Villa zerstört wurde. Er wird die Templer und den Papst an ihrer Heimatfront bekämpfen, und dazu muss er neue Assassine trainieren, damit sie ihm helfen. Hier kommt der Brotherhood-Teil ins Spiel. Wir müssen Menschen für unsere Sache gewinnen und diese in verschiedenen Disziplinen hochlevelen, im Nahkampf oder im Bogenschießen zum Beispiel. Sechs von den Typen können wir dann maximal als Backup mit auf eine Mission nehmen.
Ubisoft zeigt ein Beispiel, wo Ezio einfach auf eine Wache zeigt, die auf einem benachbarten Dach steht. Aus seinem Versteck springt ein Assassin-Helfer und stürzt die Wache in den Tod - jene Art von schmutziger Arbeit, die wir sonst selbst gemacht haben. Als Ezio von ein paar Wachen gestoppt wird, machen versteckte Bogenschützen kurzen Prozess mit den Angreifern. Wie genau das im fertigen Spiel verwendet wird, bleibt abzuwarten. Die gezeigten Situationen sind aus einen relativ späten Spielphase - und gleichzeitig muss Ubisoft tatsächlich noch konkretere Herausforderung zeigen.
Genau wie wir die Villa in Assassin's Creed 2 ausgebaut haben, werden wir nun Rom modellieren. Rom war kaum ein netter Platz zur Wende des 15. zum 16. Jahrhundert, und es ist vollständig unter Kontrolle der Borgia. Durch den Ausbau geben wir den Bürgern ihre Moral zurück, eine Funktion, die wahrscheinlich gebunden ist an die Rekrutierung neuer Attentäter. Wir dürfen in Rom in die Stadt unser Pferd nutzen, denn die soll rund drei Mal größer als Venedig. Die Kämpfe sollen schneller ablaufen, um das Spiel insgesamt etwas zu beschleunigen.
Ein zentrales neues Feature in Assassin's Creed: Brotherhood ist der Multiplayer. Wir haben dazu nicht gezeigt bekommen, aber es war die Rede davon, dass es nicht das typische Deathmatch-Zeug sein soll. Der Multiplayer wird sich stark an dem Stoff aus dem Solomodus orientieren, wo Ezio in Menschenmengen untertaucht, um seine Gegner zu töten. Der Score basiert nicht auf der Menge der getöteten Gegner, sondern danach wann und wie man sie tötet. Wie das genau funktioniert, bleibt abzuwarten.
Es ist schwer zu sagen, wie Assassin's Creed: Brotherhood aussieht, wenn es Mitte November veröffentlicht wird. Die Entwicklungszeit ist ziemlich kurz, auch wenn es direkt an den Vorgänger anknüpft. Aktivitäten wie das Abfeuern von Kanonenkugeln auf sich nähernde Belagerungstürme schaut spaßig aus, aber wir durften nicht selber spielen. Und beim Multiplayer bleibt ein ziemlich großes Fragezeichen.