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Starcraft II: Legacy of the Void

Starcraft II: Legacy of the Void

Wir sind zwar in der Beta auf Solo-Gefechte beschränkt, aber liefern trotzdem unsere ersten Eindrücke aus dem Finale der Starcraft II-Trilogie.

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Ich würde diesen Text gerne mit einem Lob auf das Echtzeitstrategie-Genre beginnen. Die Spiele haben den Markt einst komplett dominiert. Es gibt eine lange Liste großartiger Spiele für den PC, während immer wieder mit mäßigem Erfolg versucht wurde, die Maus- und Tastatur-Steuerung auch für Spielekonsolen umzusetzen - immerhin in Nordamerika hat es Starcraft dann auch auf auf die Konsolen geschafft.

Doch selbst wenn der durchschnittliche Spieler heute eher auf etwas direktere Action steht und bestimmte Genres wie Echtzeitstrategie oder Point'n'Click-Adventures dabei etwas in den Hintergrund geraten, so sind sie doch längst nicht verschwunden. Das Problem ist aber, dass trotzdem einfach noch nicht genug passiert. Das gilt zumindest für reine Strategietitel, nicht unbedingt für Management- und Strategiespiele wie etwa Total War.

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Starcraft II: Legacy of the VoidStarcraft II: Legacy of the Void
Jetzt begann endlich die Beta für das letzte Kapitel, das mit Legacy of the Void die Bühne für die Protoss freigibt.
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Starcraft II hat die Reise im Jahr 2010 mit Wings of Liberty begonnen. Das Spiel war von den echten Fans der Terraner, Protoss und Zerg lange herbeigesehnt. Und es wurde auch unterstützt, obwohl es anfangs eine Kontroverse darüber gab, warum Starcraft II nur eine Kampagne für die Terraner beinhalten wird. Im Jahr 2013 waren mit Heart of Swarm dann die Zerg am Zug. Und jetzt startete endlich die Beta für das letzte Kapitel, das mit Legacy of the Void die Bühne für die Protoss freigibt.

Um die Veränderungen bei den Spielmechaniken zu verstehen, muss klar sein, dass ein Strategie-Spiel anders funktioniert als ein MOBA (Multiplayer Online Battle Arena). Das bekommt nämlich selbst für grundsätzliche Mechaniken ständig neue Updates und Anpassungen. Ein Patch für Starcraft setzt den Fokus darauf, immer das gesamte System noch mehr in Balance zu bringen. Und so ist es an Erweiterungen wie Legacy of the Void, ein Spiel lebendig zu halten und vor Stagnation zu bewahren, das seit mehr als fünf Jahren im professionellen Esport zu Hause ist.

Und Legacy of the Void kann das auch liefern. Die geschlossene Beta ist eine längere Testphase, denn zurzeit sind nur Eins-gegen-eins-Duelle möglich, nicht aber der neue Koop-Modus oder die Kampagne. Alles deutet darauf hin, dass es noch einige Monate dauern wird, um alle neuen Parameter auszubalancieren. Ob Blizzard noch in diesem Jahr damit fertig wird? Ich zumindest würde nicht darauf wetten, aber es ist vom US-Entwickler weder eine Veröffentlichung bestätigt noch ausgeschlossenen worden im laufenden Jahr. Vorerst allerdings hilft den Fans nur warten und Texte wie diesen lesen.

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Besonders stark wirkt sich aus, dass die Ressourcen im Bereich der Basis knapper geworden sind und der Fokus mehr in Richtung Mikro-Management geht.

Es waren nicht viele wichtige Änderungen, die mir als durchschnittlicher Starcraft-Spieler aufgefallen sind, aber sie verändern die Art, wie man spielt, wirklich sehr stark. Besonders stark wirkt sich aus, dass die Ressourcen im Bereich der Basis knapper geworden sind. Das reduziert die Eintönigkeit und Langeweile der Anfangsphase und zwingt die Spieler etwas zu riskieren, bevor sie eine zweite Basis errichten oder versuchen, den Gegner zu erwischen, während er das gleiche versucht.

Es mag sich trivial anhören, aber das verändert den Anfang des Spiels maßgeblich. Bisher hat sich der Start immer etwas unbeholfen und langsam angefühlt. Das galt selbst bei einem hektischen Spiel wie Starcraft II, bei dem es auf schnelle Reflexe und eine hohe APM-Zahl (Aktionen pro Minute) ankommt. Jetzt hat der Spielanfang eine Aura von einem Verwirrspiel, das mit Sicherheit die Kämpfernaturen unter den Spielern begeistern wird.

Der zweite Aspekt, der sich mit Starcraft II: Legacy of the Void ändern wird, ist dann sogar noch radikaler. In den bisherigen beiden Spielen der Trilogie lag viel Gewicht auf dem Ressourcen-Management, der Herrschaft über die Karte, dem Aufbau einer riesigen Armee, die gut positioniert den Feind massiv angreift. All dies wird in der Community mit „Makro"-Gaming bezeichnet. Vorher bedeutete ein gutes Makro-Management immer auch fast zwangsläufig den Sieg. In Legacy of the Void ist das Ausnutzen der Makro-Strategie immer noch wichtig, aber jetzt wird man auch ermutigt, das Gegenstück geschickt einzusetzen: das Mikro-Management.

Für eine gutes Mikro-Strategie bedeutet es, seine Kämpfe so zu planen, dass man jede Fähigkeit von jeder einzelnen Einheit berücksichtigt. man muss wissen, wie man gegnerische Einheiten mit Kraftfeldern blockt, während die schweren Einheiten sich mit ihrer Kraft auf die gegnerische Panzerung konzentrieren und die leichten Einheiten die kleine Fische abservieren. Jeden dieser kleinen Faktoren auf dem Schlachtfeld zu meistern, das ist gutes Mikro - und das ist in Legacy of the Void wichtiger denn je.

Selbst mit dem eingeschränkten Beta-Zugang zu den Modi von Starcraft II: Legacy of the Void sind das schon sehr konkrete Veränderungen. Während der zwei Wochen wurden die Einheiten mehrfach neu ausbalanciert. Alles deutet nun darauf hin, dass die Beta-Phase noch verlängert werden wird, aber das wird es wert sein, denn Starcraft II kommt mit einem starken Auftritt zurück. Es lohnt sich also, die Mäuse zu trainieren und an den eigenen APM zu arbeiten.

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KRITIK. Von Adrian Berg

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