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Star Wars Battlefront

Star Wars: Battlefront

Wir mussten lange warten, um wieder in den virtuellen Krieg der Sterne eintauchen zu können. Doch es sieht so aus, als würde es sich lohnen.

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Die Meute im Anaheim Convention Center in Kalifornien hat den Siedepunkt erreicht. Zehntausende Star Wars-Fans sind für ein Wochenende angereist rund um Cosplay, Merchandise-Shopping, Autogrammjagd, Diskussionsrunden und natürlich, um den neuen Teaser auf der großen Leinwand zu sehen. Und manche, so wie wir, natürlich auch, um einen ersten Eindruck von Star Wars: Battlefront zu kriegen. Das Interesse am Neustart der populären Spielserie ist riesig. Die alten Spiele, die von den Pandemic Studios vor über einem Jahrzehnt entwickelt wurden, gelten als gut gemacht. Sie haben eine Fangemeinde gewonnen, die viele Jahre mehr oder weniger geduldig auf eine ordnungsgemäße Fortsetzung gewartet hat.

Star Wars: Battlefront ist im Jahr 2015 ein Neuanfang für die Serie. Neuer Publisher. Neuer Entwickler. Eine "weiße Weste", wie jemand es hätte sagen können, aber niemand tat. Executive Producer Patrick Bach sagt stattdessen: "Wir haben nicht auf vorherigen Spielen aufgebaut, wir haben nicht einmal den Code. Es ist ein kompletter Neustart. Was wir getan haben, ist zurückzuschauen, was die Idee hinter Battlefront ist und versucht, neu zu beginnen."

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Star Wars BattlefrontStar Wars Battlefront
DICE hat alle Drehorte der Original-Trilogie besucht und diese mit der Frostbite-Engine 3 präzise nachgebaut.
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DICE arbeitet in enger Zusammenarbeit mit Lucasfilm an dem Projekt. Durch sie haben die Entwickler Zugriff auf das Heiligste des Heiligen in den Star Wars-Archiven. Sie haben eine Technik namens Photogrammetrie genutzt, um perfekte 3D-Darstellungen von realen Modellen zu machen. So wurden Darsteller digitalisiert, ebenso wie Roboter, X-Wings, Lichtschwerter und Laserpistolen. Alles ist wirklich äußerst detailliert. DICE hat alle Drehorte der Original-Trilogie besucht und diese mit der Frostbite-Engine 3 präzise nachgebaut. Zusammen mit Originalaufnahmen der Musik und den Soundeffekten präsentiert in atemberaubendem Dolby Atmos (allerdings nur in der PC-Version) soll Battlefront "die auffälligste audiovisuelle Erfahrung werden, die wir je erschaffen haben", verspricht Design Director Niklas Fegraeus.

Letzteres könnte das übliche PR-Geplänkel im Rahmen von Enthüllungen sein, aber die Pre-Alpha-Demo, die mir hinter verschlossenen Türen auf der Convention gezeigt wird, stützt diese Aussage. Sie wurde direkt aus der PS4-Version aufgenommen.

Wir landen direkt in einem hektischen Feuergefecht zwischen Rebellen und imperialen Sturmtruppen, eingepfercht im üppigen Unterholz und unter majestätischen Bäumen auf dem Waldmond Endor. Die Laserstrahlen rauschen uns um die Ohren, während wir einen gewundenen Pfad entlang schreiten Das Licht durchscheint die Baumwipfel. Staub wirbelt in der Luft. Rebellenmitstreiter schreien im Hintergrund. Wir entdecken ein paar Sturmtruppen und schalten aus der Egoperspektive in die Third-Person-Ansicht. Im Schleichgang geht es weiter, in Richtung eines AT-ST. Die abgestimmte Laser-Offensive mehrerer Rebellen führt zu einer fetten Explosion, Metall regnet in alle Richtungen. Doch der Sieg ist nur von kurzer Dauer, weil ein AT-AT die Party sprengt. Die Schüsse aus den Frontkanone versengen Boden und Gras, ich schaue fassungslos zu. Es wird deutlich, dass es ein anderes Level von Action und Intensität ist, das weit über die Erfahrung in früheren Star Wars-Games hinaus geht.

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Es wird deutlich, dass es ein anderes Level von Action und Intensität ist, das weit über die Erfahrung in früheren Star Wars-Games hinaus geht.

Der gigantische Walker muss sich trotzdem langsam geschlagen geben. Sein Kollaps ist so dramatisch (und langsam) wie im Film, bevor er episch explodiert. Kurz danach betreten wir einen Bunker, gemeinsam mit einem anderen Rebellen. Es wird fast totenstill. Langsam gehen wir einen grauen Stahlflur entlang, der Kollege übernimmt die Führung. Plötzlich bleibt er stehen, mitten in einer Bewegung. Er hebt sofort vom Boden ab, nur um in der Luft zu hängen und sich an den Hals zu greifen. Kann nicht atmen. Was zum... und schon ist er tot. Sackt auf dem Boden zusammen. Ich schaue fast ängstlich um die Ecke. Und klar, das steht er: Darth Vader, so böse detailliert - hätte ich jetzt selbst gespielt - ich hätte wahrscheinlich geschrien. Stattdessen eröffnet unser Spieler das Feuer, aber Vader pariert den Angriff mühelos mit seinem Lichtschwert, als würde er Mücken verjagen. Er bewegt sich auf uns zu. Die Musik eskaliert und der berüchtigte Antagonist lässt seine Klinge herabsausen. Und dann: Vielen Dank und auf Wiedersehen, die Demo ist aus. Vorhang. Applaus.

Den Spielmodus, den wir gerade gesehen haben, heißt Walker Assault und er ist brandneu. Acht bis 40 Spieler werden in der Lage sein, an den Kämpfen teilzunehmen. Es gibt aber auch kleinere Karten mit häufigeren Zusammenstößen. Darth Vader ist einer von mehreren so genannten "Helden", mit denen wir auch selbst spielen dürfen. Der Kopfgeldjäger Boba Fett ist ein weiterer spielbarer Charakter. Was genau die Rolle dieser Helden ist, wurde uns nicht verraten. Aber die Idee ist klar: Ein Spieler ist in der Lage, die Rolle eines entweder guten oder bösen Charakters zu übernehmen und mit seinen besonderen Fähigkeiten dem gegnerischen Team so viel Ärger wie möglich zu bereiten. Es wird ein System für Power-Ups geben, in dem eine Vielzahl von Objekten und Fahrzeugen modifizierbar ist: besondere Schilde, Walker, X-Wings und vieles mehr. Die Anzahl der Spielmodi bleibt jedoch ein Geheimnis. Ebenso wie die Zahl und weitere Namen der Helden.

Neben den landbasierten Kämpfen wird es auch wieder Luftkämpfe geben. Wir haben nur einen kurzen Blick auf sie im Trailer bekommen. Es ist schwierig zu sagen, wie gut oder schlecht sie sind, aber in jedem Fall sieht das alles sehr vielversprechend aus. Auch auf die Frage, ob Land- und Luftschlachten irgendwie miteinander verwoben sind, waren die Antworten sehr vage. Sie werden nicht vollständig getrennt sein, aber was das nun konkret bedeutet, wollte niemand präzise kommentieren.

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Neben den landbasierten Kämpfen wird es auch wieder Luftkämpfe geben.

Der Multiplayer ist natürlich der Schwerpunkt von Battlefront, aber man wird sich offline in Battlefront-Missionen verbessern können. Diese Sondermissionen lassen sich offline oder online im Koop absolvieren. Es gibt auch ein Partner-System, durch das zwei Spieler ein Team erstellen können. Hier lassen sich dann sogar Ausrüstungsgegenstände tauschen, um einem vermeintlich schwächeren Spieler zu helfen.

Star Wars: Battlefront wird am 19. November 2015 veröffentlicht, einen Monat vor dem Filmstart von Star Wars: Das Erwachen der Macht. Es wird ein kostenloses DLC-Paket namens "Schlacht um Jakku" geben. Im zweiten Teaser sieht man anfangs einen abgeschossenen Sternenzerstörer in den Sand gebohrt liegen. In der Schlacht um Jakku werden wir die Möglichkeit haben, daran mitzuwirken, den Sternenzerstörer genau dorthin zu schicken, wo er im Teaser liegt.

Aber das Spiel ist nicht an den Film gebunden. Orte, Events und Charaktere sind den Episoden Vier bis Sechs entnommen. Mit anderen Worten: kein Jar-Jar Binks weit und breit! Gott sei Dank. Ich versuchte verzweifelt, Patrick Bach zu überzeugen, ein DLC-Paket allein für die Ewoks zu machen, aber ich fürchte, das war erfolglos. Obwohl er sagt, dass ich immerhin der Zweite heute gewesen sei, der ihm das empfohlen habe. Na danke, als ob das ein Trost wäre...

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Der Multiplayer ist natürlich der Schwerpunkt von Battlefront, aber man wird sich offline in Battlefront-Missionen verbessern können.

Es bleiben viele Fragen offen nach der Demonstration. Wir kennen weder die Anzahl der Spielmodi noch wie ein Großteil des Spiels aufgebaut sein wird. Wir wissen nicht die genaue Anzahl der Karten (Hoth, Endor und einige Einblicke in die Berge von Tatooine haben wir gesehen). Wir wissen nicht mal wirklich, wie sich das Spiel von seinen Vorgängern im Detail unterscheidet. Der Mangel an Informationen ist frustrierend, aber es ist auch nicht zu leugnen, dass das alles Lust auf mehr macht. Star Wars: Battlefront sieht unglaublich lecker aus.

Es klingt noch dazu verboten gut und schaut bereits jetzt verdammt unterhaltsam aus. Die Vision von DICE hinsichtlich Battlefront lässt sich sehr einfach und anschaulich illustrieren, wenn wir ein Bilder von der Tochter eines der Studiobosse sehen, wie sie mit einem Haufen von Star Wars-Charakteren spielt. Battlefront sollte wie ein Bühnenstück sein. Es ist die Möglichkeit für uns Spieler, das Gefühl der Kämpfe, die wir in den Filmen gesehen haben, noch einmal zu erleben.

"Für uns geht es darum, dem treu zu bleiben, wofür Star Wars steht. Es schwer, das nicht zu respektieren, was diese Leute so ernst nehmen. Es muss verstanden und respektvoll behandelt werden", sagt Patrick Bach.

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