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Silence: The Whispered World II

Zugänglicher, logischer und vor allem überschaubarer will Daedalic das Adventure gestalten, ohne dass es zur simplen interaktiven Geschichte verkommt.

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Das klassische Adventure beherrschen sie bestens, im letzten Jahr hat Daedalic aber angekündigt, neue Wege gehen zu wollen. Der langersehnte Nachfolger zu The Whispered World soll das Genre zugänglicher machen und den Fokus noch mehr auf die Handlung legen. Präsentiert wurden von Silence: The Whispered World II erste bewegte Bilder mit der neuen Engine - und die waren tatsächlich bereits sehr beeindruckend. Nachdem wir inzwischen etwas mehr Einblick in das Spiel bekamen, lässt sich gut erahnen, wohin die Reise geht. Zu einer simplen interaktiven Geschichte verkommt Silence: The Whispered World II nämlich keinesfalls. Trotz einer veränderten Handschrift bleibt es ein klassisches Adventure.

Und so wirklich neu ist das natürlich auch nicht. Der Titel erinnert tatsächlich ein bisschen an das, was normalerweise für Kinder produziert wird. So ist eine möglichst leicht verständliche Oberfläche geschaffen worden. Der Unterschied ist nur, dass dieses Adventure für ein älteres Publikum gedacht ist. Es gibt kein ausuferndes Inventar, sondern alle Rätsel lassen sich lediglich aus der Situation heraus lösen. Deswegen sind die an uns gestellten Aufgaben aber keinesfalls einfach. Manchmal müssen wir trotzdem ganz schön um die Ecke denken, damit eine gestellte Aufgabe gelöst wird. Durch den Weg von Daedalic aber wird vieles logischer und vor allem überschaubarer.

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Neue Perspektiven: Noch immer ist alles von Hand gezeichnet, aber wir können in diese Welt hineinschauen und den Blickwinkel etwas verändern.
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Erzählt wird übrigens die Geschichte von Noah und Renie. Bei Noah handelt es sich um jenen Jungen, als den sich Sadwick in The Whispered World im Spiegelbild erkannte. Er ist inzwischen ein 16-jähriger Jugendlicher und verliert in den Wirren der realen Welt seine Schwester Renie. Nun hofft er, sie in der Traumwelt Silence wiederzufinden. Er ist allein, der Rückweg scheint verschlossen und seine kleine Schwester verloren, denn auch hier herrscht Krieg. Auf der Suche nach ihr schließt Noah sich einer Gruppe von Rebellen an, die den Kampf gegen eine falsche Königin aufgenommen haben. Und dabei wird er wieder zum bekannten Clown Sadwick. Und wie wir inzwischen wissen, kehrt auch die kleine Raupe Spot zurück.

Wenn der Fokus hin zur Geschichte und etwas weg von den klassischen Rätseln geht, braucht es natürlich auch eine andere Präsentation. Für Silence: The Whispered World II haben sich die Hamburger für eine neue Engine mit Camera-Projection-Technologie entschieden, die normale Artworks mit echtem 3D verbindet. Noch immer ist alles von Hand gezeichnet, aber wir können in diese Welt hineinschauen und den Blickwinkel etwas verändern. Die Welt ist nicht so statisch wie bisherige Spiele des Studios. Stellenweise scheint die Auflösung mancher Elemente noch etwas schwach, aber das ist wohl ein Kompromiss, wenn weiterhin alles gezeichnet werden soll und damit deutlich charmanter wirkt.

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Gesteuert werden kann das ganze Spiel übrigens dank der vielen Vereinfachungen auch problemlos per Controller.

Die neue Technik ermöglicht es auch, dass die amüsant-emotionale Handlung besser erzählt werden kann. Was sonst umständlich über Zwischensequenzen erzählt wurde, bleibt nun immer Teil des Spiels. Dabei sind auch die Animationen wirklich gut geworden und tragen wesentlich zur Stimmung bei. Zudem wurden die Dialogoptionen stark zusammengestrichen und wir wählen nur zwischen zwei möglichen Antworten. Auch das sorgt für einen strafferen Ablauf des Abenteuers. Gesteuert werden kann das ganze Spiel übrigens dank der vielen Vereinfachungen auch problemlos per Controller. Über die direkte Steuerung des Charakters sind wir natürlich noch mehr drin in der Geschichte.

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Gleichzeitig funktioniert Silence: The Whispered World II an vielen Stellen trotzdem noch so, wie wir es von einem klassischen Adventure erwarten. Die Entwickler haben die Grenzen aufgeweicht, aber nicht abgeschafft. Von dem, was bisher spielbar war, fühlt sich das aber ziemlich in Ordnung an. Und auch der Humor kommt trotz der etwas ernsteren Thematik nicht zu kurz. Einzig bei Renie bin ich persönlich noch skeptisch, ob die mich mit ihrer kindlichen Art nicht irgendwann nervt. Aber eigentlich kann man nur guter Dinge sein, denn bei den Charakteren hat Daedalic noch nie enttäuscht.

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