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      The Witcher 3: Wild Hunt

      The Witcher 3: Wild Hunt

      Knapp vier Stunden haben wir uns im Prolog und in Skellige im neuen Witcher-Game rumgetrieben, um die wunderbare Welt des Hexers Geralt von Riva zu begutachten.

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      Nach knapp zwei Minuten prangt der erste splitternackte Hintern abendfüllend im Bild. Der junge Geralt von Riva ist gerade erst in eine heiß dampfende Holzbadewanne gestiegen. Das Luxusteil steht in seinem pompösen Herrenzimmer in der Festung Kaer Morhen. Die Kamera schwenkt in die Frontale. Geralt schließt seine Augen, spreizt die Beine über den Wannenrand und entspannt den zerschundenen Körper. Leise krabbelt plötzlich etwas Rotes über den Rand der Wanne, genau zwischen seine Beine. Sekunden später greift der Hexer sich beherzt in den Schritt, reißt die Krabbe aus der Wanne und grummelt in Richtung des Hinterns, dass er sowas gar nicht mag. Die Krabbe knallt auf den Boden und löst sich in Luft aus. Die dunkelhaarige Frau lacht, während für eine Sekunde ihre Brustwarze zu sehen ist. Nippelgate in Novigrad...

      Schon die allerersten Minuten von The Witcher 3: Wild Hunt machen klar, dass bei CD Projekt Red niemand Angst hat, mit dem Thema Sex in Games zu spielen. Sie sind vielleicht die einzigen, denen das wirklich authentisch gelingt. Es liegt daran, dass Geralt und seine Gespielin unglaublich gut inszeniert sind. Ihre Haut wirkt vollkommen real, die Augen sind wahrhaft magisch. Und nicht nur, weil es die eines großen Hexers sind. Sie nehmen einen gefangen, wirken in den Zwischensequenzen immer wieder hypnotisch. Sogar auf der Xbox One, die sachlich jene Version des Spiels bietet, die am schlechtesten aussieht im direkten Vergleich gegen PS4 und die - je nach vorhandener Ausrüstung - weit überlegene PC-Version. Allerdings stehen hier am Ende im übertragenen Sinne irgendwie auch heiße 2015er-Sportwagen von Mercedes, BMW und Porsche nebeneinander. Sorgen machen muss sich also wirklich niemand. The Witcher 3: Wild Hunt wird ein optisch wunderschönes Spiel, auch die Konsolenversionen laufen fast schon rund.

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      The Witcher 3: Wild HuntThe Witcher 3: Wild Hunt
      Wer sich strikt der Hauptgeschichte widmet, wird schnell an Grenzen in Form größerer Gegner stoßen, die sich nicht so ohne weiteres abservieren lassen.
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      Die Spielwelt nutzt die gesamte Farbpalette, tagsüber und nachts. Die großen Regionen unterscheiden sich deutlich in der Farbcodierung. Das winterliche Skellige etwa ist draußen gleißend hell, der Schnee lässt die Sonne brutal reflektieren. Man wird immer wieder mit wunderschönen Sonnenuntergängen belohnt, die das Licht sanft durch die Blätter des Waldes des Niemandslandes scheinen lassen.

      Neben all diesen Oberflächlichkeiten steckt natürlich ein komplexes Actionrollenspiel hier drin. Und ein herausforderndes dazu, denn die Kämpfe sind von Beginn an selbst im normalen Schwierigkeitsgrad nicht einfach. Wer sich strikt der Hauptgeschichte widmet, wird schnell an Grenzen in Form größerer Gegner stoßen, die sich nicht so ohne weiteres abservieren lassen. Das Spiel rät uns explizit, Nebenquests abzuschließen, um die Chancen zu erhöhen, Kämpfe gewinnen zu können. Der erste harte Gegner im Prolog etwa ist ein Greif, denn wir gemeinsam mit dem guten Vesemir erlegen müssen, um die Spur einer schönen Frau verfolgen zu können. Nur eine Kombination aus Ausweichen, gezielten Schlägen, für die man auch den Analostick nutzen sollte sowie Zauber und ein paar Armbrusttreffern bringen den Vogel zur Strecke.

      Selbst schwächere Gegner können einen im Rudel fix abservieren. Lästige Ertrunkene etwa, bösartige Striegen oder durstige Ghule. Man begegnet ihnen unterwegs, mal zufällig, mal im Rahmen einer Nebenquest. Wer vor dem Kampf mit dem Greif eine Reihe dieser optionalen Missionen erledigt, erfährt die Hintergründe, warum der Greif Amok fliegt und die Bewohner der Region terrorisiert. Bekommt Einblicke in das diffizile Ränkespiel der Machthabenden und nach der Macht strebenden. Selbst in der kleinsten Mission ist man immer wieder Entscheidungen ausgesetzt, die die eigenen Moralvorstellungen auf die Probe stellen. Leben und leben lassen. Leben retten oder den Tod bringen. Gute Entscheidungen bringen einem später im Spiel immer wieder Vorteile, es lohnt sich also, überlegt zu handeln. Wer gütig auf Belohnungen verzichtet, bekommt manchmal ein Weilchen später überraschend die bessere.

      The Witcher 3: Wild Hunt
      Immer wieder muss Geralt in knappen, sehr überzeugend deutsch synchronisierten Dialogen die Wahrheit suchen und wir mit ihm am Ende manchmal schlicht der eigenen Intuition folgen.
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      Immer wieder muss Geralt in knappen, sehr überzeugend deutsch synchronisierten Dialogen die Wahrheit suchen und wir mit ihm am Ende manchmal schlicht der eigenen Intuition folgen. Nach knapp zwei Stunden im Prolog durften wir mit einem auf Level 15 hochgespielten Geralt in der Region Skellige die Festung Kaer Trolde besuchen. Die gehört dem rotbärtigen Crach an Craite. Der Wikinger lädt zum Fest ein, es geht um die Wahl des kommenden Königs und die Show wird nur gut, flüstert uns ein Lakai der Familie, wenn ebenso viel Wein wie Blut fließt. Zuerst glaubt man noch, dass damit die optionalen Faustkämpfe gegen die Villdkerle gemeint sind, in denen Geralt dem ungestümen Hjalmar an Craite nach einer Prügelei und Wette sein Schwert abluchst. Aber nach kurzer Zeit machen drei in der Festhalle wütende und wahrhaft riesige Bären klar, dass hier wirklich Blut fließt. Es sterben Kinder anderer Familien, die Wut ist grenzenlos.

      Natürlich steckt eine Intrige dahinter, vielleicht privat motiviert, vielleicht politisch. Geralt muss sie nun aufklären und kann sich entscheiden, ob der er schlauen und besonnenen Cerys an Craite folgt, die erst Beweise sammeln will. Oder Hjalmar, der den Täter bereits kenne will und die Waffen bereits gezückt hat. Es sind unterschiedliche Wege, die zu unterschiedlichen Ereignissen und Entscheidungen führen. Ich spiele den Detektiv. Nutze Geralts Hexersinn zum Aufspüren von Hinweisen und analysiere den Tatort. Nach und nach lichtet sich das Chaos, ganz ohne Kämpfe. Mein Besuch auf Kaer Trolde endet damit, dass jemand an Felsen gekettet durch Hunger und Durst sterben wird, damit die Seevögel die dann nicht mehr intriganten Überreste fressen. Geklappt hat das aber nur, weil der eigene Sohn die Person glaubhaft beschuldigt hat.

      The Witcher 3: Wild Hunt
      Wenn das gesamte Spiel so rüberkommt, wie dieser kleine Ausschnitt, wird The Witcher 3: Wild Hunt das schönste Frühsommerrollenspiel aller Zeiten. Und eines der besten Games 2015.

      Danach erkunde ich noch kurz die umliegende Welt von Skellige, genieße bezaubernden Schneefall und erlebe extrem starke Geister, denen man besser (noch) aus dem Weg geht. Am besten auf dem Rücken von Plötze, jenem Pferd, dass man sich per Knopfdruck ranpfeifen kann. Das Reiten zählt zu den einzigen Problemen, denn Plötze eckt immer wieder an. Und dass, obwohl man den Gaul per Knopfdruck auf eine unsichtbare, automatische Spur schicken kann. Das ist praktisch, ob der problematischen Kollisionsabfrage allerdings auch dringend nötig.

      Es ist nach der Anspielsession im Studio in Warschau klar, dass die Story und Erzählweise von The Witcher 3: Wild Hunt wirklich toll ist. Hauptgeschichte und Nebenquests sind inhaltlich eng und tief miteinander verwoben. Die Spielwelt ist derweil völlig offen, wobei einen das Spiel dezent aber deutlich warnt, wenn man zu starken Gegnern besser aus dem Weg gehen sollte. Erkundet man halt weiter zum Aufleveln. Folgt etwas der Story. Sammelt im Vorbeigehen Kräuter. Durchstöbert verlassene Siedlungen nach Gegenständen, aus denen sich Tränke brauen, Öle mischen oder Bomben bauen lassen. Wer klassische Rollenspielelemente sucht, wird sie schnell finden und glücklich damit werden. Geralt kann auch in Seen und Brunnen tauchen, um Schätze zu finden und dann zu bergen. Und immer wieder warten kleine Aufgaben am Wegesrand, die einem ein neues Fragment der Welt erschließen und dem großen Puzzle ein fehlendes Teilchen hinzufügen.

      In The Witcher 3 führt CD Projekt Red erstmals einen zweiten spielbaren Charakter ein. An diversen Stellen im Spiel dürfen wir die Rolle von Ciri übernehmen, einer jungen Frau, mit der Geralt eng verbunden ist. Sie ist eine Hexerin, extrem talentiert, aber auch listig. Im Prolog lernen wir ihre Rolle kennen, vermeintlich jedenfalls. Als die Schergen der Wilden Jagd am Ende des Prologs, der übrigens auch eines der besseren Tutorials ist, Kaer Morhen einfrieren, wacht Geralt Jahre später 1272 auf, während er an einer Lichtung vor Wiedendorf mit Vesemir rastet. War alles nur ein Albtraum. Vielleicht. Das Rätsel lösen werden wir erst am Ende der Reise, die Substanz für viele Tage und Abende bietet. Wenn das gesamte Spiel so rüberkommt, wie dieser kleine Ausschnitt, wird The Witcher 3: Wild Hunt das schönste Frühsommerrollenspiel aller Zeiten. Und eines der besten Games 2015.

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