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Grey Goo

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Manchmal ist ein Schritt zurück einer in die richtige Richtung. Petroglyph will mit wenigen Mechaniken für Strategie mit mehr Tiefgang sorgen.

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Das Genre der Strategiespiele ist in den letzten Jahren etwas ins Vergessen geraten. Starcraft II erreicht zwar weiterhin eine große Popularität, aber die Goldene Ära scheint vorbei. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit auch, dass sich das Genre nicht mit seiner Nutzern ändern wollte - oder zumindest nicht in dem Maße, wie es vielleicht erforderlich gewesen wäre. Erst wurden Konsolen beliebter, dann mobile Plattformen. Nirgendwo schien die Strategie aber so recht Fuß fassen zu können. Es gibt ganze Generationen junger Menschen, die nicht mehr mit solchen Strategiespielen aufgewachsen sind und für die heutige Spiele viel zu kompliziert erscheinen.

Denn das neue, coole Ding sind MOBA (Multiplayer Online Battle Arena). Leichte, konsumierbare Happen, die auf vielen Plattformen funktionieren. Wer allerdings die epischen Gefechte in den Neunziger Jahren liebte, den wird das kaum befriedigen. Diese Titel machen vielleicht Appetit, aber wirklich satt machen sie nicht. Das Team von Petroglyph versucht deswegen mit Grey Goo so etwas wie einen Neustart, ohne dabei aber Kompromisse einzugehen.

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Wenige Einheiten und wenige Funktionen, um sich bei mehr auf das Gefecht zu konzentrieren.
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Die ersten Runden, die ich anspielen konnte, zeigten, dass dieser Ansatz keineswegs weniger fordernd ist. Die Oberfläche aber ist zum relativ wenige Einheiten, die wir nicht nur mit der Maus, sondern auch mit einer paar Klicks auf der Tastatur bauen können. Über die Zahlen bewegen wir uns durch das reduzierte Menü mit den Bauoptionen. Es ist fester Teil der Oberfläche wie etwa auch bei Command & Conquer: Alarmstufe Rot. Anfangs mögen wir uns vermutlich noch relativ behäbig durch das Spiel manövrieren, aber später gern die vielen Eingabehilfe nutzen, die es offen anbietet.

Es gibt übrigens auch nur eine Ressource, die wir abbauen, um neue Gebäude und Einheiten zu finanzieren. Und mittels von Verbesserungen lassen sich Einheiten darüber hinaus verstärken oder sie bekommen neue Funktionen. Aber selbst diese Möglichkeit ist auf wenige Optionen beschränkt. Wir werden diesbezüglich vermutlich am Anfang noch nicht so sehr in die Tiefe gehen. Wollen wir jedoch in der Kampagne bestehen, müssen wir besser werden und zu den wenigen Stellschrauben gehört dann auch die spartanische Forschung.

Im Spiel gibt es übrigens drei Rassen. Neben den Menschen gibt es die fortschrittlichen und flexiblen Beta. Und dann gibt es noch die Goo - eine sehr merkwürdige Rasse, die eine Art kollektive Masse sind aus der alles entsteht. Während die Basen der Menschen groß und zentral sind und sich an Leute richten, die eher langsam und ruhig bauen, sind die Goo auf der anderen Seite der Skala für jene geeignet, die schnell den Gegner überrennen. Sie sind eher ungebunden, aber haben andere Nachteile. Die Beta liegen eher in der Mitte. Sie setzen auf Hubs, die frei platziert werden können, aber ohne die wiederum auch nichts funktioniert.

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Was vom Stil her ein bisschen an Starcraft erinnert, spielt sich aber mehr wie Command & Conquer.
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Es gibt ein paar Parallelen zu Starcraft - auch hinsichtlich der Rassen und dem Stil. Allerdings ist es beim Spielgefühl doch näher an Command & Conquer oder Dune. Die sparsame Oberfläche und die reduzierten Spielelemente sollen dafür sorgen, dass wir uns voll und ganz auf die Taktik konzentrieren und nicht im Mikromanagement sowie der Optimierung unser Aktionen. Tempo bleibt natürlich ein Faktor, aber bei Starcraft waren es die ersten, gut geplanten und schnell durchgeführten Schritte, die eine Partie entscheiden konnten.

Zu den strategischen Elementen einer Schlacht gehört es auch, das Terrain für sich zu nutzen oder wichtige Punkte auf der Karte zu kontrollieren. In Grey Goo gilt das natürlich auch. Wenn wir höher gelegene Orte besetzen, greifen wir von dort leichter Gegner an. Außerdem gibt es Wälder, in denen wir uns verstecken können. Das Prinzip nutzen unter anderem auch die Jungs von Eugen Systems bereits sehr gern in ihren Spielen. Es ist eine eigentlich simple Mechanik, die aber sehr mächtig sein kann.

Grey Goo ist ganz offensichtlich ein sehr auf den Punkt gebrachtes Strategiespiel. Es bietet einen relativ einfachen Einstieg, weil es nicht mit Funktionen überfrachtet ist. Die Kampagne scheint dazu auch nicht nur ein Nebenprodukt zu sein, sondern beinhaltet auch Zwischensequenzen und eigene Charaktere. Und neben dem Online-Modus gibt es natürlich auch einen LAN-Modus. Bei mir kommen da gute alte Erinnerungen hoch und ich hoffe, Grey Goo kann halten, was es verspricht.

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