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Evolve

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Wir haben bei den Turtle Rock Studios in Kalifornien vier neue Jäger und endlich alle Spielmodi des Multiplayermonsters Evolve ausspioniert.

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Während sich die letzte Evolve-Vorschau mit den ersten zwei Monstern, ihren Fähigkeiten und den acht bereits angekündigten Jägern ausgiebig beschäftigte, hatten wir jetzt die Gelegenheit, die letzten vier Neuzugänge der Gruppe und alle Spielmodi von Evolve direkt bei den Turtle Rock Studios anzuspielen. Meine ursprüngliche Skepsis, das Spiel würde höchstens für einige Wochen unterhaltsam bleiben, wurde mit der Vorstellung der vier neuen Modi völlig zerschlagen. Einer von ihnen ist eine rund einstündige Mini-Kampagne, die alle anderen Modi beinhaltet und ihren Höhepunkt mit einem epischen Kampf von Jäger gegen Monster erreicht.

Abe ist der neue Trapper, ein Kopfgeldjäger, der sich moralisch in einer Grauzone bewegt. Ein schlauer Fuchs, der viel flucht. Einer der Entwickler beschreibt ihn als eine Art Han Solo der Gruppe. Als Waffenexperte ist es wenig verwunderlich, dass man in seinem Arsenal eine Schrotflinte findet. Werden deren Schüsse langsam abgefeuert, ziehen sich die Kugeln magnetisch an und verursachen immensen Schaden - auch über große Distanz. Je schneller man schießt, umso größer wird die Streuung - im Nahkampf kann man mit dem Teil also perfekt durchdrehen.

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Abe und Caira, ein herrliches und explosives Duo.
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Die Stasis-Granaten von Abe erzeugen ein Kraftfeld, mit dem das Monster verlangsamt wird. Seine Tracking-Pistole feuert Pfeile, die aktiviert werden, wenn sie das Monster treffen oder wenn das Monster Tiere frisst, in denen diese Pfeile stecken. Sogar Tierkadaver können damit markiert werden und es gibt keinen Grund, mit dem Ding nicht auf alles zu feuern was sich bewegt. Das Monster wird den Pfeil erst bemerken, wenn er in seinem Magen aktiviert wird und nein, der kann nicht einfach in Panik wieder ausgeschissen werden. Der Unterschied zu den anderen Trappern ist, das Abe zwar das Monster nicht so einfach aufspüren kann. Aber wenn er es gefunden hat, dann ist es für das Monster fast unmöglich, zu entkommen.

Caira ist Ärztin und das Gehirn des Teams. Eine kluge Biologin, die gerne ihre weniger gebildeten Kameraden mit wissenschaftlichem Jargon verwirrt. Sie trägt einen Granatwerfer, der zwischen zwei Napalm- und Heilungsgranaten wechseln kann. Beide Projektile haben einen gewissen Aufschlagsradius und können mehrere Feinde erwischen oder mehrere Teammitglieder gleichzeitig heilen. Sie ist der einzige Medic, der sich selbst heilen kann, denn die Heilungsgranaten funktionieren für das gesamte Team. Da es kein Friendly Fire in dem Spiel gibt, kann Ciara mit den Napalmgranaten sorglos wild um sich ballern. Sie trägt einen Anzug mit Beschleunigungsfeld, der alle Jäger in seinem Radius schneller macht. Bei der Verfolgung des Monsters spielt sie eine sehr wichtige Rolle.

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Auch Parnell und Cabot sind ein dynamisches Duo, das perfekt harmoniert, wenn zwei gute Spieler an den Controllern sitzen.

Parnell ist der neue Kämpfer, ein Ex-Soldat und Cabots rechte Hand, wenn es um Taktik und Strategie geht. Er ist ein Comic-Nerd, der Superhelden und Geek-Zeug liebt. Eine Seite seines Charakters, die sich vor allem in den Dialogen zeigt. Sein Anzug wurde für den Krieg gebaut, dann aber eingestampft weil er zu viele der Test-Piloten getötet hat. Wenn er seine Supersoldatenfähigkeit aktiviert, kann er schneller rennen, schießen und nachladen - aber seine Gesundheit nimmt bei jeder Aktivierung Schaden. Es ist also wichtig, einen Medic im Team zu haben, der weiß, wie Parnell kämpft. Er trägt eine vollautomatische Schrotflinte und einen Raketenwerfer mit sich herum. Beide machen eine Menge Schaden, aber da der Raketenwerfer einfach nur geradeaus schießt, muss man schon treffsicher sein. Man kann mit Parnell eindeutig mehr austeilen, als mit den anderen Kämpfern

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Cabot ist der Unterstützer des Teams, der große Anführer und Besitzer des Dropships. Ein ehemaliger Polizist, der die ewige Bürokratie satt hatte und seine eigene Gruppe von Monster-Jägern gründete, um seine Fähigkeiten mal auf einem anderen Gebiet auf die Probe zu stellen. Seine Railgun kann durch feste Gegenstände hindurch schießen, in denen sich die Schüsse dann als Schrapnelle in einem vierzig Meter großen Kegel weiter ihren Weg bahnen. Er kann aus dem Orbit eine radioaktiven Wolke aktivieren, die in einem großen Bereich alle Wildtiere sichtbar macht. Eine Kombination aus Staubwolke und seiner Kanone wirkt Wunder. Cabot hat einen Schadensverstärker, der die Haut des Monsters aufweicht und so den Schaden anderen Teammitglieder verdoppelt.

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Im Nest-Modus sind auf der ganzen Karte Monster-Eier verteilt. Die Jäger müssen die Eier zerstören, während das Monster versucht, diese zu verteidigen.

Eine fähige Mannschaft also, nun zu den Spielmodi. Hunt ist der bekannte Modus von der E3, mit dem das Spiel den "Game of the Show"-Award abgeräumt hat. Eine Verfolgungsjagd, bei der das Monster einen kleinen Vorsprung bekommt, bevor die Jäger mit ihren Fallschirmen aus ihrem Dropship über dem Planeten Shear abspringen. Das Monster muss fressen, um stärker zu werden und sich dann ihn ein noch stärkeres, größeres und tödlicheres Monster zu verwandeln. Es kann sich zweimal weiterentwickeln und der Spieler kann bei jedem Mal drei Fähigkeitenpunkte auf seine vier Kräfte verteilen. Während der Verwandlung ist das Monster extrem verwundbar und auch danach muss es fressen, um seine Rüstung wieder aufzufüllen, die bei dem Prozess komplett verbraucht wird.

Während das Monster mit seiner Entwicklung beschäftigt ist, müssen die Jäger seine Fährte mit Hilfe von Fußabdrücken, umgeknickten Pflanzen, Tierkadavern oder aufgescheuchten Vögeln aufnehmen. Wenn die Jäger das Monster nicht in der ersten Stufe erwischen, steht ihnen ein erbitterter Kampf bevor. Ab Phase drei kann das Monster das Power-Relais angreifen, um die Jäger von ihrem Dropship abzuschneiden. So werden aus Jägern plötzlich Gejagte.

Im Nest-Modus sind auf der ganzen Karte Monster-Eier verteilt. Die Jäger müssen die Eier zerstören, während das Monster versucht, diese zu verteidigen. Das Monster kann ein Ei ausbrüten und bekommt so einen Baby-Goliath als KI-Teammitglied - es kann allerdings immer nur jeweils ein Ei ausgebrütet werden. Dieser Modus ist eine interessante Herausforderung für das Monster, denn die Jäger können leicht getrennt werden, wenn sie versuchen, zwei Eier gleichzeitig zu zerstören und so theoretisch zu einem schnellen Snack für das Monster werden. Wenn alle Eier zerstört wurden, gewinnen die Jäger. Sollten alle Jäger gefressen werden, gewinnt das Monster.

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Der Evakuierungs-Modus ist eine Mini-Kampagne über fünf Runden. Er startet mit einer Jagd und endet mit einer Verteidigung.

Im Rettungs-Modus versuchen die Jäger, neun Zivilisten wiederzubeleben und danach in Sicherheit zu bringen. Sowohl das Monster als auch die Jäger bekommen grobe Anhaltspunkte, wo die Zivilisten zu finden sind. Das Monster versucht sich neun kostenlose Mahlzeiten zu schnappen. Wer zuerst fünf Zivilisten frisst oder eben rettet, hat gewonnen. Die ersten zwei Gruppen bestehen aus jeweils zwei Überlebenden, also erlebt jedes Match auch eine dritte Gruppe. Wenn die Jäger die ersten zwei Gruppen retten, kann das Monster immer noch gewinnen, wenn es die dritte Gruppe komplett erledigt. Und die Jäger müssen nur noch einen Zivilisten für den Sieg retten. Die Zivilisten sind nach der Wiederbelebung aber nicht nur Ballast, sondern machen sich bewaffnet auf den Weg zum Evakuierungspunkt.

Im Veteidigungs-Modus macht sich eine Horde Goliaths - angeführt von einem Monster der Stufe 3 - auf den Weg zu einem Dropship voller Zivilisten. Die Jäger müssen das Monster davon abhalten, Generatoren zu zerstören, die einen Verteidigungswall aufrechterhalten, während das Dropship betankt wird. Wenn sie lange genug durchhalten oder das Alpha-Monster töten, haben sie gewonnen. In diesem Modus kann das Monster nicht gewinnen, wenn es alle Jäger tötet. Zudem wurde die Respawn-Zeit im Vergleich zum Hunt-Modus extrem verkürzt. Das führt zu mehr Action mit vielen Kills. Während Hunt, Nest und Rettung auf allen Karten gespielt wird, hat Verteidigung seine eigenen Karten für jeden Bereich auf Shear.

Der Evakuierungs-Modus ist eine Mini-Kampagne über fünf Runden. Er startet mit einer Jagd und endet mit einer Verteidigung. Nach der ersten Runde können die fünf Spieler zwischen zwei Karten wählen, wobei jede einen anderen Modus repräsentiert. Jede Runde hat Einfluss auf die folgende, da jeder Sieg einen kleinen Bonus verschafft. Wenn zum Beispiel das Monster die erste Jagd gewinnt und das Kraftwerk zerstört, ist es in der nächsten Runde von einer radioaktiven Wolke umgeben, in der die Jäger langsam Schaden nehmen. Gewinnen die Jäger und das Kraftwerk funktioniert noch, speist es in der nächsten Runde Geschütztürme, die auf das Monster schießen, sollte es in Reichweite kommen.

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Das Matchmaking-System basiert auf den Fähigkeiten der Spieler und sollte für ausgeglichene, spannende Kämpfe sorgen.

Die Effekte und Boni können tollwütige Tiere, ein zusätzlicher Goliath, riesige fleischfressende Pflanzen, Monster-Spähschiffe im Orbit und vieles mehr sein. Mit den verschiedenen Missionstypen und den Effekten beim Sieg kommt man auf eine Kombination aus 800.000 Szenarien. Es dauert also lange, bis man das gleiche Evakuierungs-Match zum zweiten Mal erlebt.

Man darf jederzeit zwischen den von der K.I. kontrollierten Charakteren wechseln, wenn man nicht mit fünf Spielern spielt. Wenn man die Verbindung während des Match verlieren sollte, kann man wieder einsteigen als wäre nichts geschehen. Das Matchmaking-System basiert auf den Fähigkeiten der Spieler und sollte für ausgeglichene, spannende Kämpfe sorgen. Die Balance im Evakuierungs-Modus ist allerdings etwas komplizierter. Die Sieger bekommen einen Bonus im nächsten Match, müssen aber auch mit einem Handicap leben. Das wurde in der letzten Runde von Evakuierung sehr deutlich. Die Jäger hatten alle vorherigen Runden gewonnen und es war plötzlich so, als würden wir mit Spielzeugpistolen auf die Goliaths schießen, die unsere Generatoren in Stücke schlugen. Das Match war innerhalb von Minuten zu Ende - mit einer vernichtenden Niederlage für die Jäger. Die komplexe Mischung aus Elementen, in der Einer-gegen-fünf-Arena muss höllisch schwer zu balancieren sein. Die Entwickler werden daran sicher noch lange nach der Veröffentlichung feilen.

Der Einstieg in Evolve ist nicht einfach, denn es gibt viel zu verstehen. Erst muss man lernen, wie sich jede Klasse spielt und danach noch jeden Charakter einer Klasse meistern. Und man muss herausfinden, welche Figuren am besten als Team in welchem Modus und auf welcher Karte zusammenarbeiten. Das gleiche gilt auch für das Monster. Am Ende läuft für die Jäger alles auf Kommunikation und Taktik hinaus. Wenn man seine Anstrengungen nicht koordiniert, kann man sich auch gleich selbst erschießen. Aber wenn man es schafft als Team wie ein einzelner Organismus zusammenzuarbeiten, hat selbst ein Stufe-3-Kraken keine Chance. Und das ist dann ein extrem befriedigendes Spielerlebnis.

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