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Tearaway Unfolded

Tearaway Unfolded

Es war das Spiel, mit dem Media Molecule zeigen wollte, was alles in der Vita steckt. Nun soll das Prinzip zusammen mit der Papierwelt auf Konsole übertragen werden.

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Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass Media Molecule den kleinen Briefboten Iota auf ein großes Abenteuer geschickt hat. Es war das Spiel, das zeigen sollte, was alles in der Playstation Vita steckt und den Handheld einzigartig machen. Es sollte die Plattform definieren. Und das gelang dem Team tatsächlich. Tearaway war ein zauberhaftes Werk mit Papierschnitt-Optik. Und dank Kamera, Mikrofon, Touchscreen und rückwärtigem Touchpad sind wir nicht einfach nur eingetaucht, sondern selbst ein Teil der bunten Welt geworden.

Auf der Gamescom hat der britische Hit-Entwickler nun Tearaway Unfolded für die Playstation 4 angekündigt. Im Kern bleibt es dasselbe Spiel, denn wir besuchen ganz ähnliche Orte. Aber gerade weil das Original so sehr auf die Vita zugeschnitten war, muss natürlich für den Konsolen-Ausflug viel geändert werden. Die Welt ist größer und schöner. Das offene Eingangslevel etwa bietet 50 Prozent mehr Fläche und kleine Details, die wir entdecken können. Auch in der Scheune gibt es jede Menge Extras. Es wurden darüber hinaus auch neue Spielmechaniken integriert, die besondere Eigenschaften des Dualshock-Controllers nutzen.

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Tearaway UnfoldedTearaway Unfolded
Es kommen Töne aus dem kleinen Lautsprecher und sind wir in einem dunklen Raum, funktioniert die Lichtleiste dank der Bewegungsensoren wie eine Taschenlampe.
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Die Neuerungen lassen sich leicht zusammentragen: Bewegungssensoren, Touchpad, Lichtleiste und Lautsprecher. Und natürlich nutzt Media Molecule jede einzelne Eigenschaft. Vor allem das Touchpad ist ständig im Einsatz, wenn der kleine Papier-Briefbote auf speziellen Trommeln springen oder wir aber mächtig Wind machen möchte. Das ist nämlich ein ganz neues Element in Tearaway Unfolded. Streifen wir mit dem Finger über das kleine Touchpad, erzeugen wir Wind und können Hindernisse wegblasen. Es kommen Töne aus dem kleinen Lautsprecher und sind wir in einem dunklen Raum, funktioniert die Lichtleiste dank der Bewegungsensoren wie eine Taschenlampe.

Grundsätzlich findet dabei ein kleiner Perspektivwechsel statt. Tearaway war die Welt in unser Hand. Es ging immer darum, uns in das Abenteuer zu ziehen. Wir waren mit der Vita nah am Display und es gab eine Kamera, die uns jederzeit filmen konnte. Dieses Setup fehlt bei der PS4 und daher wird ganz bewusst damit gearbeitet, dass wir etwas entfernt vor dem Fernseher hocken. Wir können also nicht mehr mit dem Finger durch bestimmte Flächen stoßen, dafür aber Dinge in die Welt schießen, die uns Iota vorher zugeworfen hat. Auch die Taschenlampe ist ein sehr gutes Beispiel für den neuen Ansatz.

Tearaway Unfolded versucht also weiterhin, die vierte Wand zu durchbrechen, indem wir direkt mit dem Charakter interagieren. Ganz gelingen dürfte das aber seltener, denn die Distanz ist durch die neuen Mechaniken nicht nur räumlich größer. Was die Playstation Vita an der Stelle geleistet hat, lässt sich eben nicht einfach wiederholen. Die kleinen Spielereien jedenfalls, die auf der Gamescom gezeigt wurden, sind noch nicht so richtig überzeugend. Lead Director Rex Crowle aber ist sich dessen bewusst und verspricht viel mehr.

Tearaway Unfolded
Übrigens mussten auch die Jump'n'Run-Passagen deutlich angepasst werden, weil diese sonst viel zu einfach geworden wären.
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Wer übrigens eine Kamera für die Playstation 4 sein eigen nennt, der kann die Erfahrung etwas verbessern. Nötig ist sie aber nicht, denn sonst würde Media Molecule nur ein Abenteuer für die Nische produzieren. Vielleicht aber würde es dann besser gelingen, eine Geschichte zu erzählen, die uns in den Mittelpunkt rückt. Denn obwohl die Welt von Tearaway so einzigartig und besonders ist, so war gerade die Verbindung zur eigenen Person ein ganz wesentliches Element.

Übrigens mussten auch die Jump'n'Run-Passagen deutlich angepasst werden, weil diese sonst viel zu einfach geworden wären. Diese Einsicht ist interessant, denn tatsächlich empfand ich Tearaway an ein paar Stellen als beinahe unfair, weil mir die Steuerung zu unpräzise erschien. Das Team plant außerdem eine Verbindung zwischen Vita und PS4 herzustellen, um Dinge in der jeweils anderen Version freizuschalten. In die Karten schauen lassen will man sich aber nicht.

Ein wenig komisch ist es schon, dass selbst dieser Exklusivtitel inzwischen einem neuen Publikum angeboten werden soll. Nicht nur, dass die Vita damit ein weiteres Alleinstellungsmerkmal verliert und doch wieder nur zur tragbaren, abgespeckten Playstation wird. Manche Mechaniken fühlen sich auf großen Bildschirm einfach aufgesetzt an. Allerdings ist Tearaway Unfolded trotzdem eine gute Idee. Denn obwohl ich weiterhin glaube, dass die Handheld-Version das bessere Spiel bleiben wird, so bin ich froh, dass mehr Leute da draußen in den Genuss dieses wunderbaren Abenteuers kommen. Und wer weiß, vielleicht überrascht mich das Spiel am Ende sogar.

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