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Dead Island 2

Dead Island 2

Die kurze Gamescom-Demo von Dead Island 2 hat zwei Redakteure bestens unterhalten. Liebes Yager-Team, wir hätten gerne mehr davon. Jetzt!

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Das ursprüngliche Dead Island war eines jener Spiele, das keineswegs großartig war, aber es brachte einem viel, viel Spaß. Die Fortsetzung Dead Island: Riptide dagegen war fast ein echter Rückschritt im Vergleich. Aber ein neuer Entwickler (Yager Development statt Techland) und eine neue Konsolengeneration scheinen nun das Konzept voll auszuschöpfen. Während in Dead Island 2 die Grundlagen des Dead Island-Konzepts wie kooperatives Zombie-Töten aus der Egoperspektive, individueller Waffenbau und reichlich Sonnenschein erhalten bleiben, ist klar, dass das Spiel insgesamt eine ganz andere Richtung einschlägt in den Händen des Entwicklers von Spec Ops: The Line.

Überraschenderweise ist vor allen Dingen das Gameplay viel gelungener als in den manchmal seltsam ernsten Vorgängern. Es gibt nun Waffen für beide Hände und dazu fiese Finishing-Moves. Der Berserker etwa, eine der beiden spielbaren Klassen hat eine ordentliche Kick-Vorschlaghammer-Kombo, die getroffene Zombies hoch in die Luft segeln lässt. Wer jetzt der Waffe das Feuer-Feature hinzufügt, hat sein eigenes Zombie-Feuerwerk. Es gibt keine Werkbänke, um Waffen zu bauen, allerdings war das eigentliche Crafting-System in der Demo nicht zu sehen. Man musste nur "Treibstoff" aufsammeln, um dann den Waffen die Spezialfeatures hinzuzufügen.

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Dead Island 2Dead Island 2
Das Setting in Kalifornien passt ebenso perfekt zur Apokalypse. Es ist ebenso sonnig, aber im Vergleich zu den Freuden auf der Südseeinsel Banoi am Ende trotzdem vertrauteres Terrain.
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Eine bessere Optik in Dead Island 2 ist absolut offensichtlich und die Physikspielereien bringen eine Menge Laune, wie das Spiel mit dem Feuer (oder Strom!) eindrücklich beweist. Das Setting in Kalifornien passt ebenso perfekt zur Apokalypse. Es ist ebenso sonnig, aber im Vergleich zu den Freuden auf der Südseeinsel Banoi am Ende trotzdem vertrauteres Terrain. Das Spiel wird großen Maps basierend auf Los Angeles und San Francisco bieten. Aber offenkundig hat sich Yager gegen eine nahtlose, riesige und völlig offene Spielwelt entschieden.

Interessante Randnotiz. Design Director Bernd Diemer und sein Team haben einen lustigen Bug der Unreal Engine 4 gefunden. Bei der Entwicklung kam es zu Problemen, weil die Engine nicht auf so viele Objekte ausgelegt war, wie Yager gleichzeitig auf dem Screen haben wollte. "Wir haben L.A. gebaut und es war riesengroß", erzählt uns Diemer. "Dann ab es diesen wirklich nervigen Bug, bei dem Spieler durch die Welt gefallen sind. Völlig zufällig. Du läufst also herum und aus heiterem Himmel fällt man durch die Landschaft in die Ewigkeit. Unsere Jungs konnten nicht herausfinden, was falsch lief", fährt er fort und erzählt, dass man sich an Epic wenden musste. Und siehe da: Sie hatten einfach ein Limit von einer halben Millionen physischen Objekt in der Welt und das hatten sie bei Yager überschritten. "Dann haben wir gesagt: 'Können wir bitte mehr haben?' - und dann ging es hin und her zwischen Epic und unseren Jungs mit kompliziertem Zahlenscheiß. Das ist der richtig wissenschaftliche Kram. Wir haben auch mit Nvidia gesprochen, weil es ebenso mit der GPU zusammenhing. Und jetzt können wir mehr haben."

Dead Island 2
In der Demo tickert ein Kill-Zähler, dieses Feature will Yager will auf jeden Fall in die Vollversion des Spiels integrieren.

So oder so klingt das alles nach einer sehr großen und - vielleicht noch wichtiger - mit Inhalten vollgepackten Spielwelt. Die Demo spielt in einem kleinen Abschnitt von Los Angeles. Wir dürfen zwei Klassen spielen, einige der vielen Waffen ausprobieren und mit Feuer und Strom zwei Erweiterungen ausprobieren. Am Ende der 15-Minuten-Demo müssen wir eine Mission erledigen: Zombies am Durchbrechen einiger Barrikaden hindern, damit sie eine geschützte Bar auf dem Sonnenhügel nicht erreichen. Je länger das dauert, umso stärker und abwechslungsreicher werden die Untoten.

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Eine sehr interessante Perspektive von Dead Island 2 ist die Idee, einen Drop-in-Drop-out-Multiplayer für bis zu acht Spieler zu liefern, hinein in ein ziemlich offenes Zombie-Chaos. Wie genau das aussehen soll, bleibt abzuwarten. Aber die Idee, gemeinsam mit einer großen Gruppe Überlebender eine riesige Spielwelt zu durchstreifen und Zombies zu slashen, ist wirklich ansprechend.

Die beiden spielbaren Klassen waren der Berserker (ein Tank-Charakter mit Schrotflinte und Vorschlaghammer) und der Speeder (ein schnelles, wendiges Mädchen mit zwei Schwertern). In der Demo tickert ein Kill-Zähler, dieses Feature will Yager will auf jeden Fall in die Vollversion des Spiels integrieren. Es gibt vier Klassen insgesamt, wobei der Berserker vermutlich der beliebteste wird. Aber Diemer sagt auch: "Wir wollen die Klassen so haben, dass sie leicht spielbar sind und von Anfang keine Einschränkungen in den Weg der Spieler legen." Wir sollen möglichst einfach gemeinsam spielen können, egal mit welcher Klasse. Das sei eine wichtige Regel im Studio: "Tue nie etwas, das Menschen davon abhält, zusammen zu spielen."

Dead Island 2
Insgesamt ist es derzeit sehr schwierig zu beurteilen, was genau Dead Island 2 sein oder werden will.

In der Grundstruktur sind alle Klassen ziemlich ähnlich und leicht zu meistern. Je länger man spielt, umso komplexer werden sie. Und wer mit acht Tanks oder acht Speedern spielen will, soll das natürlich jederzeit machen können. Warum auch nicht, fragt Diemer völlig zu recht. Die zwei anderen Klassen, der Bischof und der Jäger, sind offiziell bekannt, aber über ihre speziellen Fähigkeiten wollte Diemer nichts erzählen.

Rein oberflächlich betrachtet denkt man zudem nicht, dass Yager irgendetwas aus Spec Ops: The Line: The Line direkt in Dead Island 2 integrieren könnte. Aber Bernd Diemer sieht das anders. Der Einsatz von Musik habe extrem gut funktioniert in Spec Ops. "Die Art, wie Musik startete, wenn du etwas getan hast, es verbesserte die Stimmung oder kontrastierte sie", sagt der Yager-Entwickler. Durch den Einsatz von Musik kann man eben eine absurde Situation oder selbst etwas Komödiantisches erzeugen. Das ließe sich sehr gut integrieren ins Zombie-Actionvergnügen.

Die ziemlich brutale Demo mit wegfliegenden und zerplatzenden Zombieköpfen hat Laune gebracht. Aber insgesamt ist es derzeit sehr schwierig zu beurteilen, was genau Dead Island 2 sein oder werden will. Es macht unglaublich Spaß, es zu spielen. Es gibt ohne Zweifel eine Menge Potenzial. Aber die Demo war nicht komplett poliert, es gab Probleme mit der Framerate und die Genauigkeit der Waffen ließ auch zu Wünschen übrig. Trotzdem sind wir bester Hoffnung, dass uns das Berliner Studio Yager das beste und kompletteste Dead Island-Erlebnis liefern wird.

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