Deutsch
Gamereactor
Vorschauen
Hunt: Horrors of the Gilded Age

Hunt: Horrors of the Gilded Age

E3-Anspielsession: Wir haben uns die ersten Entwürfe des ehemaligen Darksider-Studios unter dem Namen Crytek USA angesehen.

HQ

Bei den jüngsten Geschichten über nicht ausgezahlte Löhne bei Crytek UK, Angestellte die die Firma verlassen und den Gerüchte über eine drohende Insolvenz (die abgestritten werden), kann man schnell vergessen, dass Crytek vor etwas über einem Monat auf der E3 viel zu zeigen hatte. Das schlanke und zugängliche MOBA Arena of Fate, Homefront: The Revolution von Crytek UK und Hunt: Horrors of the Gilded Age - ein Free-to-Play-Koop-Spiel, von dem man glauben könnte es wäre ein Vollpreis-Spiel.

Das Konzept von Hunt: Horrors of the Gilded Age sind Koop-Missionen mit großen Bosskämpfen. Dem alten Left 4 Dead nicht unähnlich, aber es wird aus der Third-Person-Perspektive mit Schultersicht gespielt. Obwohl es ein Shooter ist, enthält das Spiel auch Spuren der Darksiders-DNA. Die Bosse und Gegner haben das gleiche Gewicht und dieselben Merkmale, wie man es bei einem Action-Adventure erwartet. Und die Bosse sind auch der Kern des Spiels.

Hunt: Horrors of the Gilded AgeHunt: Horrors of the Gilded Age
Die Karten werden nach bestimmten Regeln generiert und sollen so der Gruppe von Monsterjägern in den Koop-Sessions viel Abwechslung bieten.

Das Game ist Penny Dreadful oder die Liga der außergewöhnlichen Gentleman im Videospielformat - mit der Jagd auf übernatürliche Wesen als Schwerpunkt. Crytek nutzt natürlich die CryEngine und der vorab aufgezeichnete Level, den wir gezeigt bekommen, sieht großartig aus und hat optisch viel zu bieten. Die Karte ist Schauplatz einer Hexenjagd in den Sümpfen Louisianas, bei der die Spieler gegen eine Hexe und ihre Gefolgschaft kämpfen müssen.

Werbung:

Die Karten werden nach bestimmten Regeln generiert und sollen so der Gruppe von Monsterjägern in den Koop-Sessions viel Abwechslung bieten. "Es geht darum, mythologischer Folklore und Kreaturen nachzujagen", sagt Adams. "Wir haben uns verschiedene Plätze auf der Erde angesehen und wir planen langfristig, viele Areale für die Spielwelt... wir mussten irgendwo anfangen und tief verwurzelt in der Folklore passiert einfach eine Menge Zeug im Sumpf. Nichts, was man zu oft in Videospielen zu sehen bekommt. Es ist noch nicht so ausgereizt. Die ganze Voodoo-Kultur und was da alles passiert, also haben wir uns gesagt: 'Hey, lass uns damit anfangen und ein paar coole Bosse einbauen'."

Als THQ untergegangen ist, hatten Vigil Games - die Macher von Darksiders und des abgesagten Warhammer-MMORPG - gerade angefangen, an einem neuen Spiel zu arbeiten. Im Gegensatz zu Studios wie Relic, die zu diesem Zeitpunkt mit Company of Heroes 2 fast schon fertig waren, hat es für potenzielle Käufer wenig Sinn ergeben, bei Vigil Games einzusteigen, als die Aktivposten von THQ unter den Hammer kamen. Unterdessen hat Crytek sich die Rechte an Homefront für ihr englisches Studio gesichert und als sich der Nebel etwas gelichtet hatte, trafen sie sich mit Vigil Games und einigten sich darauf, aus den Überresten des Entwicklers Crytek USA zu gründen.

Hunt: Horrors of the Gilded Age
Bei der Charakterentwicklung kommen eine Menge Rollenspielaspekte ins Spiel.

"Ein großer Teil des Teams kam von Vigil, wir hatten an Darksiders gearbeitet und alle wichtigen Leute, ich war einer der Gründer von Vigil, sind nach dessen Untergang dem Crytek-Club beigetreten und wurden deren Studio in den USA," sagt Game Director David Adams. Das Konzept von Hunt: Horrors of the Gilded Age war nicht jenes, an dem Vigil bis zur Schließung des Studios gearbeitet hatte - "die Rechte hierfür liegen bei jemand anderem", sagt Adams. Das Team musste ganz von vorne anfangen. Es war eines der vielen Spiele auf der diesjährigen E3, die vom 19. Jahrhundert, übernatürlichen Kräften und einer alternativen Geschichte handeln. Wir haben The Order: 1886, Bloodborne, Devil's Men oder BattleCry gesehen und alle spielen in einer ähnlichen Zeitperiode, allerdings mit ganz unterschiedlichen Resultaten.

Werbung:

Adams nimmt das auf und erklärt, warum diese Ära so beliebt bei den Entwicklern ist. "Es ist eine interessante Zeitperiode. Es wurde schon viel Zeug erfunden wie zum Beispiel Strom und Stahl und Hochhäuser und Eisenbahnen, aber trotzdem war die Welt zu dieser Zeit noch sehr primitiv", so Adams. "Es gab noch rückständige Teile der Welt, in denen dunkler und gruseliger Kram lauerte. Man kann sehr gut den Zwiespalt zwischen dem Fortschritt und dem Primitiven anspielen."

Hunt: Horrors of the Gilded AgeHunt: Horrors of the Gilded Age
"Wir sehen es wirklich so, dass wir ein Vollpreis-Spiel kostenlos anbieten", sagt Game Director Adams.

Am Ende der Präsentation war uns erstaunlicherweise immer noch nicht ganz klar, dass Hunt: Horrors of the Gilded Age wie Warface und Arena of Fate zu den Free-to-Play-Titeln von Crytek gehören wird. Es wird für PC, PS4 und Xbox One entwickelt und man könnte es leicht mit einem Vollpreis-Spiel verwechseln. "Unser Ziel war es, ein AAA-Game zu entwickeln, für das man normalerweise 60 Dollar bezahlen würde, mit der Intention, die gesamte Spielerfahrung kostenlos zu machen", sagt Adams. "Kein Pay-to-Win. Keine künstlichen Blockaden. Alles, für das man zahlt, sind Nebensächlichkeiten. Und ehrlich gesagt - die meisten Vollpreisspiele haben genau diese Dinge ja auch im Angebot. Wir sehen es wirklich so, dass wir ein Vollpreis-Spiel kostenlos anbieten."

Es sei "ein mutiger Schritt von Crytek, aber ich denke, wenn die Leute das Game spielen, werden sie denken: 'Wow, das ist super, ich kann das ausprobieren und ich muss keine 60 Dollar riskieren'", führt Adams aus. In Hunt: Horrors of the Gilded Age wird es nicht die üblichen Klassen geben, stattdessen werden die Spieler mit den verschiedenen Waffen und Fähigkeiten ihre eigenen Klassen erstellen. "Wenn du etwas aus dieser Zeit ein einem Film gesehen oder in einem Buch gelesen hast - wenn du mit einem Sherlock-Holmes-Charakter oder mit einem Clint-Eastwood-Typen spielen willst. Oder mit Annie Oakley. Oder einem Hexenjäger aus Osteuropa. Du kannst und du wirst die volle Kontrolle darüber haben, wie sie aussehen werden. Hier kommen eine Menge Rollenspielaspekte ins Spiel", freut sich Adams.

In Anbetracht der schwierigen Vergangenheit von Crytek USA und der aktuellen Probleme bei Crytek wünschen wir uns, dass Hunt: Horrors of the Gilded Age auch tatsächlich erscheint und die momentanen Probleme gelöst werden können. Hunt: Horrors of the Gilded Age sieht nämlich wirklich vielversprechend aus und hat uns tatsächlich glauben lassen, wäre ein Vollpreisspiel aus dem Laden.

Ähnliche Texte

4
Crytek verschenkt 60-Dollar-AAA-Game

Crytek verschenkt 60-Dollar-AAA-Game

NEWS. Von Christian Gaca

Wir haben mit David Adams über das kommende Free-to-Play-Erlebnis Hunt: Horrors of the Gilded Age von Crytek gesprochen, das 2015 für PC, PS4 und Xbox One erscheinen...



Lädt nächsten Inhalt