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The Last Story

The Last Story

Der Vater von Final Fantasy hat der Wii ein Rollenspiel geschenkt. Hironobu Sakaguchi hat sich vor acht Jahren von Square Enix verabschiedet und mit Mistwalker selbstständig gemacht. Das Unternehmen konzentriert sich dabei vor allem auf die Handlung und die Spielkonzepte - die Stärken von Hironobu Sakaguchi. Auch The Last Story spielt hier seine Karten aus.

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Entwickelt wird das Spiel von AQ Interactive, einem Zusammenschluss aus Artoon, Feelplus und Cavia. Hinter dem Spiel stehen also dieselben Leute, die Mistwalker schon dabei unterstützten, als Blue Dragon und Lost Odyssey laufen lernten. Beide Titel waren übrigens als Rollenspiel sehr klassisch und haben dafür Kritik einstecken müssen. Dabei beherrscht Sakaguchi natürlich sein Genre und liefert trotzdem Spitzentitel ab. The Last Story macht dabei einen ebenso patenten Eindruck, auch wenn Titel und auch der Inhalt deutliche Parallelen zu Final Fantasy aufweisen.

Die Geschichte des Rollenspiel findet auf der Insel Lazulis statt und das Reich wird von Arganan regiert. Wir sind Teil einer Gruppe von Kopfgeldjägern, die hier herumstreifen, um sich etwas Geld zu verdienen und vielleicht sogar die Gelegenheit bekommen, den mühseligen Job endlich an den Nagel zu hängen. Bis zu sechs Leute gehören zu Gruppe, unter anderem Zael und Quark, die Hobby-Alkoholikerin Seiren und der noch junge, recht stille Yuris. Dazu gesellt sich später noch Kanan, die eine zentrale Rolle spielt - ist sie schließlich auch Teil des Logos von The Last Story.

Eigentlich machen die Charaktere trotz einige Stereotypen einen sympathischen Eindruck. Allerdings fällt auf, dass die ruchlosen Kopfgeldjäger, die eigentlich in jedem Winkel des Landes gefürchtet werden, so aussehen als wären sie zart wie Butter. Sie sind jung, gut aussehend und so gekleidet, als kämen sie direkt von der Fashion Week.

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Reguläre Angriffe erfolgen automatisch, so bald wir uns dem Gegner nähern - das macht Kämpfe aber nicht einfacher.
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An Glaubwürdigkeit hapert es aber offenbar dennoch nicht und die Handlung wird wirklich wunderschön erzählt. Es gibt sie eben, die Momente, die an ein Final Fantasy der jüngsten Generation erinnern. Szenen, die auch nicht immer nur zur Haupthandlung gehören, sondern ein durchgängig gutes und ambitioniertes Rollenspiel definieren. Auffällig sind solche schönen Momente auch beim ersten Erkunden der ziemlich großen Hauptstadt. Es gibt viele Seitenstraßen und Gassen. Überall warten kleine Aufgaben und Dinge zum Entdecken. Für ein japanisches Spiel ist die Stadt wirklich lebendig und soll sich dazu im Lauf der Zeit auch verändern.

Bei aller Ähnlichkeit zu Final Fantasy gibt es aber trotzdem einen entscheidenden Bruch, denn das Rollenspiel organisiert die Kämpfe völlig neu. Diese sind weder rundenbasierend, noch handelt es sich um einen eindeutig auf die Action betonten Titel. Der Angriff erfolgt automatisiert, wenn wir in Kontakt mit dem Feind geraten. Unsere Aufgabe ist es stattdessen, den Charakter zu bewegen, in Deckung zu gehen und strategische Entscheidungen bezüglich der Spezialattacken vorzunehmen. Ja, es ist sogar möglich, sich im Vorfeld heranzuschleichen und aus der Distanz Gegner auszuschalten, bevor es direkt in den Kampf geht.

Unser Held Zael verfügt übrigens neben dem Bogen auch über die Spezialfähigkeit Gathering, mit der Feinde abgelenkt oder fixiert werden können. Außerdem beherrscht er das Talent Fokus, dass dazu dient, Schwachstellen von Gegner zu finden. Um das Gathering scheint sich auch ein Teil der Handlung zu spinnen, denn Zael beherrscht diese Kraft nicht von Anfang an, sondern erhält sie auf eine seltsame Art und Weise.

Während das Kampfsystem zunächst sehr simpel klingt - immerhin erfolgen Angriffe automatisiert - zeigt sich die Komplexität erst im Verlauf. Magie etwa ist mächtig, braucht aber eine gewisse Zeit, um ausgesprochen zu werden. Daher ist es unsere Aufgabe, den Gegner in Schach zu halten und die Aufmerksamkeit von den Zauberern abzulenken. Gleiches gilt auch für die Heiler, die ebenso einen besonderen Schutz brauchen. Besonders im Online-Modus könnte das eine ziemlich interessante Komponente sein, wenn wir gegen die Monster oder auch Gegeneinander in den Ring steigen.

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Die Straßen sind lebendig und es gibt in der Hauptstadt viel zu entdecken.

Es wird zunehmend schwieriger, die Titel auf der Wii wirklich vernünftig einzuordnen, wenn es um die Präsentation geht. Für die Konsole ist die Grafik wirklich gut, auch wenn es hier und da ein paar Schwächen gibt. Trotzdem zeigt sich gerade bei einem solchen Rollenspiel, wie alt die Wii inzwischen wirkt. Kantenflimmern und schwache Texturen sind für HD-verwöhnte Spieler nur schwer hinzunehmen. Dafür gibt es bei Musik und Sound keine Abstriche. Der Titel verfügt über eine Sprachausgabe und der Soundtrack stammt von niemand Geringeren als Nobuo Uematsu.

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