Deutsch
Gamereactor
Vorschauen
World of Speed

World of Speed

Die Slightly Mad Studios machen ein Free-to-Play-Rennspiel. Ein bisschen MMO und reichlich Arcadegene sollen alle Spieler zu Siegern machen. Wir durften schon fahren.

HQ

Man könnte meinen, die Slightly Mad Studios hätten genug zu tun mit ihrer Rennsimulation Project CARS. Ist aber nicht so. Denn das Londoner Studio arbeitet an einem weiteren Rennspiel, das 2014 erscheinen soll. World of Speed folgt aber einer gänzlich anderer Idee, will keine Rennsimulation sein, sondern ein Free-to-Play-MMO mit Autos als Charakteren. Die Idee ist nicht neu, schon Need for Speed: World oder Test Drive Unlimited haben das versucht. Aber das "etwas irre" Studio hat seine eigene Pläne. Die klingen gut und das Spielerlebnis ist durchaus eine Blick wert.

Wir haben auf der Rennstrecke Zandvoort in Amsterdam schon ein paar Runden gespielt. Der erste Eindruck: schnell, schick und erstaunlich witzig. Das Fahrgefühl ist komplett auf ein Arcadeerlebnis abgestimmt. Ob man nun im McLaren MP4-12C, dem Ruf Boxster (die Porsche-Lizenz gehört ja immer noch EA) oder einem Chevrolet Camaro unterwegs ist, macht nur im Kontext des Fahrzeuggewichts einen wirklichen Unterschied. Das hat ganz erheblich etwas mit der Grundidee des Spiels zu tun.

World of Speed will nämlich ein Koop-Spiel sein und Teamrennen in den Mittelpunkt der Erfahrung stellen. Vier gegen vier geht es auf realen Stadtkursen und Rennstrecken gegeneinander los. London, Moskau und Monaco sind anfangs am Start, dazu Rennstrecken wie Brands Hatch, Laguna Seca und diverse Fantasiekurse. Die Vision ist es, den ganzen Globus zu covern im Spiel. Aber dazu muss es wohl ein Erfolg werden, wobei Creative Director Andy Tudor sagt, dass "World of Speed lange am Start sein will". Die Autos im Spiel sind alle voll lizensiert und wir dürfen schon am Anfang ein breites Angebot erwarten vom Mittelklasse-Sportwagen bis zum Supercar.

HQ
Werbung:
World of SpeedWorld of Speed
World of Speed soll eben nicht dem Prinzip folgen, dass man nur Punkte bekommt, wenn man zu Ende fährt und gewinnt.

Schon der Rennbeginn erinnert mit seiner Powerstart-Option an den Funracer aller Funracer Super Mario Kart. Und so geht es weiter. Die Grafik sieht zwar zeitgemäß sehr naturalistisch aus, das Spielerlebnis ist aber reiner Arcadespaß. Autos krachen ineinander, Banden lassen uns abprallen wie Flummis und der Nitro bringt einen schnell wieder in die Spur. Trotzdem sollte man immer die Ideallinie halten und Abkürzungen suchen. Denn ein Ausflug ins Kiesbett bremst jeden Rennwagen erheblich ab und Umwege kosten wertvolle Sekunden.

Allerdings ist es bei World of Speed so, dass man nicht ein Rennen gewinnen muss, um als Team zu gewinnen. Eigentlich sollen wir als Spieler ganz unabhängig von der Platzierung im Rennen das Gefühl bekommen, immer irgendwie zu gewinnen. World of Speed soll eben nicht dem Prinzip folgen, dass man nur Punkte bekommt, wenn man zu Ende fährt und gewinnt. Jeder Fahrer hat einen Driverscore, der durch ein Kombosystem aus Fahrfähigkeiten und Miniaufgaben gefüttert wird. Die Miniaufgaben sind individuell oder ans Team gebunden.

Es gibt Boni für bestimmte Missionen in den Rennen, die vorher angesagt werden. Dinge wie 120 Sekunden in Führung zu bleiben, 60 Sekunden im Windschatten, 200 Meter zu driften oder alle Gegner einmal zu touchieren. Wer alle Minimissionen absolviert, kassiert zusätzliche Punkte und das kann ein Rennen entscheiden, selbst wenn nicht alle Team vorne mitfahren. Man bekommt extra Erfahrungspunkte für gutes Ausnutzen von Abkürzungen, für sauberes Fahren, aber eben auch für brutales Vorgehen. Man kann ziemlich übel reingrätschen und andere von der Strecke drücken. Es gehört sogar zum Konzept, weil der Team-Gedanke im Spiel vor dem Ankommen als Erster steht. Aber es hilft natürlich trotzdem, als Erster anzukommen - das kann ich aus erster Hand und vom höchsten Podiumsplatz aus berichten.

Werbung:
World of Speed
Klingt immer ein bisschen wie eine Entschuldigung, aber für ein Free-to-Play-Spiel ist die Grafik wirklich herausragend.

Vier gegen Vier also und es gewinnen alle, irgendwie. Und natürlich nur ein Team am Ende. Es gibt Leute in schweren US-Karren, die als Blocker fungieren, um andere Spieler mutwillig auszubremsen. Und welche mit besseren Skills als Fahrer, die davon profitieren sollen. Es soll selbst Loadouts wie in Shootern geben. Und es wird sich zeigen, inwieweit Rennspieler Lust darauf haben, sich in klassische Rollenspielmuster pressen zu lassen. Einer als Tank, einer als Assault - es klingt irgendwie komisch. Meist spielt man ein Rennspiel ja, um zu gewinnen. Schon Zweiter zu werden fühlt sich doof an. Aber Genau das wollen sie bei den Slightly Mad Studios umkehren. Sie wollen das Team-Spiel in ihrem Renn-MMO etablieren und den Sieg zur Gemeinschaftssache machen. Ob das klappt?

Schick aussehen wird es in jedem Fall. Klingt immer ein bisschen wie eine Entschuldigung, aber für ein Free-to-Play-Spiel ist die Grafik wirklich herausragend. Es liegt sicherlich daran, dass sie auf Assets aus der eigenen Produktion zurückgreifen dürfen, selbst wenn ein komplett anderes Team an diesem Spiel arbeitet. Selbiges gilt natürlich auch für alle anderen Optionen im Spiel. Darum wird das hier auch ein kostenlos spielbares Arcade-Rennspiel werden, dass am PC volle Lenkrad-Unterstützung für alle relevanten Produkte gibt. Gamepad geht auch, ebenso wie eine Steuerung via Keyboard.

World of Speed
Wir sollen uns immer einem Club anschließen und dann um die Kontrolle einer Location spielen.

Eine weitere Basis für das Spiel sollen die Social-Features sein. Wir sollen uns immer einem Club anschließen und dann um die Kontrolle einer Location spielen. Das wäre etwas ein Stadtteil von London. Jeder Club hat ein Clubhaus, eigene Logos für das Verschönern der Autos. Außerdem lassen sich aus dem Clubhaus heraus der Territory Wars-Modus oder Ranglistenrennen starten. Wer lieber an der virtuellen Kleinstadt-Tankstelle abhängen will, startet den Airfield Playground für Neuankömmlinge und Profifahrer. Es ist quasi ein Facebook-Skatepark für Autos, der kleine Spaßmissionen um Punkte bietet, darunter zum Beispiel Hill Climb oder Stunts. Hier sollen sich Spieler aller Stufen auf Augenhöhe treffen können. Außerdem gibt es hier einen Schwarzmarkt, um Autos zu kaufen und zu verkaufen.

Was uns zur Frage des Geldes bringt. Die Monetarisierung des Spiels, dazu halten sie sich bedeckt. Andy Tudor erwidert auf die Frage, wie Geld reinkommen soll, die durchaus schlaue Gegenfrage, warum ein Free-To-Play-Spiel nicht komplett kostenfrei bleiben könne. Kann es, klar. Aber wo kommt dann das Geld her? Diese Antwort bleibt aus. Pay-to-Win werde es nie geben, unterstreicht Tudor. Das würde das Spiel zerstören. Aber es werde Mechanismen geben, um gewisse Prozesse im Spiele gegen Zahlung von Echtgeld zu beschleunigen. Welche das sein werden, lässt er offen.

Losgelöst von der ungeklärten Frage der langfristigen Finanzierung ist für ein Spiel wie World of Speed auf jeden Fall eine Zielgruppe da. Burnout-Fans werden hier ebenso bedient wie Fans von MOBA oder Action-Rollenspielen. Ob sich das vereinen lässt, müssen die Slightly Mad Studios nun beweisen. Irre genug es probieren, sind sie auf jeden Fall. Eine große Frage blieb übrigens ebenso unbeantwortet. Nämlich die, ob es das Spiel für PS4 oder Xbox One geben wird.

World of SpeedWorld of SpeedWorld of SpeedWorld of Speed
World of SpeedWorld of SpeedWorld of SpeedWorld of Speed
World of SpeedWorld of SpeedWorld of SpeedWorld of Speed

Ähnliche Texte

0
BMW fährt in World of Speed mit

BMW fährt in World of Speed mit

NEWS. Von Christian Gaca

Die Slightly Mad Studios haben frische Screenshots zu World of Speed veröffentlicht. Mit dabei sind nun auch Fahrzeuge von BMW. Der deutsche Automobilhersteller schickt...

0
World of Speed

World of Speed

VORSCHAU. Von Christian Gaca

Die Slightly Mad Studios machen ein Free-to-Play-Rennspiel. Ein bisschen MMO und reichlich Arcadegene sollen alle Spieler zu Siegern machen. Wir durften schon fahren.



Lädt nächsten Inhalt