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Kalypso sauer wegen des Deutschen Computerspielpreises

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Update: Uns liegt inzwischen eine Stellungnahme vom Awardbüro Deutscher Computerspielpreis vor. Peter Tscherne von der Stiftung Digitale Spielekultur äußert sich wie folgt: "Die Jury des Deutschen Computerspielpreises arbeitet und entscheidet unabhängig. Alle Entscheidungen der Hauptjury werden wie sonst auch am Tag der Gala, dem 15.05.2014, in München bekannt gegeben."

Es wird also auf die Unabhängigkeit der Jury verwiesen, die sich aus Vertretern von Politik, Presse, Branche und Fachleuten zusammensetzt. Wir werden uns also noch einen Monat gedulden müssen, welche Lösung gefunden wurde.

Ursprüngliche Meldung: Es brodelt offenbar beim Deutschen Computerspielpreis. Wie Kalypso Media bekannt gibt, lehnen sie in diesem Jahr ihre Nominierung für den Preis für das beste Serious Game ab. Die Handelssimulation Rise of Venice des Wormers Publishers ist eigentlich zusammen mit The Day the Laughter Stopped und Evolution: Indian Hunter für das Beste Serious Game nominiert. Laut Kalypso soll diese Kategorie aber in diesem Jahr nicht vergeben werden, weil die Jury sich auf kein Spiel einigen konnte. Angeblich sei kein Titel auszeichnungswürdig, aber zumindest Rise of Venice kennen wir bei Gamereactor gut und halten es durchaus für einen geeigneten Kandidaten.

"Die Jury konnte sich offensichtlich nicht einigen und empfand kein Spiel in der Kategorie als auszeichnungswürdig. Daher wird der Preis dieses Jahr nicht verliehen. Das selber ist keine große Sache, die öffentliche Nicht-Kommunikation dagegen schon. Die Veranstalter möchten dies öffentlich nicht bekanntgeben und die Entscheidung erst am 15. Mai während der Preisverleihung verkünden. Bis dahin, so scheint es, soll das Ganze unter den so genannten Teppich gekehrt werden", so Stefan Marcinek, Global Managing Director der Kalypso Media Group.

"Die Nominierten will man bis dahin nach außen weiterhin als Nominierte präsentieren. Ist jedoch ein Preis gestrichen, sehen wir auch keinen Nominierungsgrund mehr. Zumindest ist dies unsere Auffassung. Das Ganze ist für die Branche und für die Ausrichter eine peinliche Sache, die man hätte offen kommunizieren sollen und müssen. So hingegen bleibt ein fader Beigeschmack. Die Ausrichter haben sich zudem einen Plan B überlegt, den wir hier nicht weiter kommentieren möchten. Wir wünschen den Ausrichtern in Zukunft ein besseres Händchen für Ihre Arbeit."

Diese Kategorie ist mit 50.000 Euro dotiert. Fraglich ist, was mit dem Geld passieren soll. Das Vorgehen von Kalypso Media, diesen Sachverhalt öffentlich zu machen, spricht sehr dafür, dass man ganz offensichtlich sehr verärgert über die Organisatoren vom Deutschen Computerspielpreis ist. Tatsächlich fallen die nicht das erste Mal unangenehm auf. Die Bekanntgabe der Nominierungen erfolgte exklusiv über das Springer-Medium Bild, bevor irgendwann später eine offizielle Pressemeldung versandt wurde. Für einen öffentlichen Preis, der zur Hälfte auch durch Steuergelder finanziert wird, ist das ein merkwürdiges Vorgehen.

Kalypso sauer wegen des Deutschen Computerspielpreises


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