Infinity Blade II ist einfach ein schönes und vor allem unterhaltsames Spiel, in das man sich sofort verliebt. Genau wie sein Vorgänger klicken wir uns von einem Kampf zum nächsten durch eine wunderschöne Fantasy-Umgebung. Wir spielen als Siris, ein Ritter, der auf der Suche nach den Unsterblichen ist. Im Weg des tapferen Ritters stehen immer wieder Gegner, die nicht selten drei Stockwerke hoch sind und mächtige Waffen und Zauber besitzen. Wir allerdings auch.
Einem Schere-Stein-Papier-Prinzip folgend müssen wir in den Echtzeitkämpfen Schläge der Gegner parieren, sie blocken oder ihren Zaubern und Schlägen ausweichen. Schaffen wir das, dürfen wir uns wehren und zurückschlagen. Der Weg zum Sieg führt relativ schnell über die Analyse der Bewegungsmuster der mächtigen Angreifer. Neben einem beachtlichen Arsenal von Schwertern, Äxten und Keulen stehen uns magische Angriffe und aufladbare Superattacken zur Verfügung. Außerdem können wir uns Hilfe durch Heiltränke organisieren, indem wir mitten im Kampf Symbole auf das Touchpad zeichnen.
Zwischen den Kämpfen wandern wir einfach nur durch wunderschön animierte Landschaften, so dass man das schlichte Spielprinzip schnell verdrängt und sich auch nicht daran stört. Die Gegner unterscheiden sich alle substanziell voneinander und die Auswirkungen der schrittweise verbesserten Waffen von Siris hält die Erfahrung frisch. Außerdem lernt man nach und nach, die Fähigkeiten geschickt zu kombinieren - ein immer wieder erhebendes Gefühl, wenn das nur mit Wischbewegungen gelingt.
Man kann nun einfach mal alle positiven Adjektive abfeiern: attraktiv, herausfordernd, detailverliebt, erleuchtet und schick. Die Grafik hat fast etwas Magisches an manchen Punkten, ähnlich wie der Himmel in The Elder Scrolls V: Skyrim. Man kann es nicht genau beschreiben, aber man starrt gelegentlich auf den hell erleuchteten Ipad-Bildschirm und lächelt einfach. Und selbst auf dem deutlich kleineren Iphone ist dieser Effekt noch spürbar. Neben der Optik sind das Tempo und die Vorgehensweise der Geschichte toll. Ruhige und hektische Momente wechseln sich perfekt inszeniert ab.
Das Spielen von Infinity Blade II ist einfach eine Belohnung. Das gilt für die Kämpfe, die Szenen dazwischen und den gesamten Unter- und Überbau des Spiels. Jeder Kampf bringt Geld und Erfahrungspunkte, manchmal auch seltene Gegenstände und Edelsteine. Das Geld kann in Tränke und Helme, in Schwerter und Rüstungen investiert werden. In Schatzkisten am Wegesrand warten magische Edelsteine, die wir in Waffen und Rüstungen einbauen können. Auch die Feinde servieren einem immer wieder seltene und teils mächtige Gegenstände und Geld - aber wer faul ist, kann sich aber auch Extra-Cash aus dem App Store einkaufen.
Den Endgegner sieht man zwar relativ schnell, aber Infinity Blade II ist immer noch ein Spiel, das einen eine ganze Weile beschäftigen kann. Und wer nach dem ersten Besiegen neu anfängt, behält sein Geld, Ausrüstung und Fähigkeiten, was den zweiten Durchgang netter macht. Außerdem öffnen sich immer wieder neue Wege durch vorher verschlossene Türen. Und für 5,49 Euro ist das schon ein ziemlich beeindruckendes Vergnügen, was Epic uns hier spendiert. Und in den kommenden Wochen wird es noch einiges an kostenlosen Inhalten geben, die Epic nachträglich einbaut. Darunter einen Clashmob genannten Modus für Onlinemassenschlachten, der einzigartige Items liefert.